Aldi Süd gibt Printwerbung eine “Existenzberechtigung”.


DigitAldisierung: Aldi verschiebt den Schwerpunkt seiner Marketing-Maßnahmen deutlich in Richtung Digital- und Live-Kommunikation, um jüngere Kunden zu erreichen, die nicht mit Aldi sozialisiert sind. Im Interview mit "Horizont" sagt Sandra-Sibylle Schoofs, Marketingchefin bei Aldi Süd, Print-Werbung habe zwar auch in Zukunft "noch absolut seine Existenzberechtigung", der Werbegeld-Regen von Aldi bewässert aber nicht mehr automatisch alle Blätter: Reichweitenstarke Titel wie "Bild" zählten weiterhin zu Aldis "Basis-Medien", bei "ausgewählten Themen können regionale Titel als Ergänzungsmedium sinnvoll sein" - eine Liebeserklärung klingt anders.

Inzwischen gibt Aldi Süd rund doppelt so viel Geld für Online- wie für Printwerbung aus. Die Digital-Ausgaben fließen einerseits in Display-Anzeigen und Adwords, andererseits will Aldi seine digitalen Content-Portale ausbauen, etwa zum Thema Wein. Auch mit Mobile Marketing beschäftige sich Aldi Süd "aktuell sehr intensiv", sagt Schoofs und kündigt an: "Da wird in den nächsten Monaten noch einiges passieren."

Seit dem Start der Markenkampagne Einfach ist mehr im Herbst 2016 wirbt Aldi erstmals auch im Radio, im TV und Kino. Schoofs ist mit den ersten Zahlen "schon sehr zufrieden", Aldi wolle "alle Kanäle weiterverfolgen". Ein weiterer wichtiger Baustein ist Live-Kommunikation, wie etwa das Bistro, das Aldi kürzlich in Köln eröffnet hat, das "die Marke emotional erlebbar" machen soll. Die Menüs aus Aldi-Zutaten sollen auch dazu dienen, "ganz gezielt Produkte zu lancieren".
"Horizont" 21/2017, S. 12/13 (Paid), horizont.net (Auszug)

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