Algorithmen beim Essen: Futurologe Max Thinius über die Digitalisierung unserer Ernährung.


Schmeckt nicht, gibt's bald nicht mehr: Wenn es nach Max Thinius geht, hat die Zukunft schon begonnen. Der Futurologe vermisst sein ganzes Leben digital, Ernährungs- und Gesundheitsdaten landen in seinem eigenen Datenbestand, die digitalen Datenkraken haben keinen Zugriff. Im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv am Rande des Food Trend Tags der Bauer Media Group entwirft er eine Vision davon, wie ein persönlicher Algorithmus uns künftig Essens-Empfehlungen gibt – nach unserem persönlichen Geschmack, der Herkunft der Lebensmittel und nach unseren gesundheitlichen Bedürfnissen.

Die Digitalisierung werde dabei helfen, dass wir künftig wieder genau wissen, was wir auf dem Teller haben – so wie in vorindustrieller Zeit, als man nur Dinge essen konnte, die in der Nachbarschaft erzeugt wurden, ist Thinius überzeugt. Der Schlüssel ist für ihn die Blockchain-Technologie. Sie mache etwa nachvollziehbar, wo genau TK-Shrimps aus dem Supermarkt herkommen und wie sie aufgezogen wurden. Lebensmittel, die diesen Nachweis nicht liefern, würden schlicht nicht mehr gekauft.

Die digitale Durchoptimierung aller Lebensbereiche werde dafür sorgen, dass wir gesünder und länger leben: Die Geburtenjahrgänge ab 2030 könnten schon mit 100 Jahren Lebenserwartung rechnen, so Thinius. Spaß haben und über die Stränge schlagen können man natürlich trotzdem. Irgendwann werde aber der Algorithmus empfehlen, zu einem gesunden Lebenswandel zurzückzukehren.
turi2.tv (4-Min-Video)