Atze Schröder erntet Shitstorm für Grillwurst-Werbung.

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Wurst Case: Dem Comedian Atze Schröder und dem Geflügelprodukte-Hersteller Wiesenhof fliegt ein drei Monate alter Grillwurst-Werbespot um die Ohren. Der Vorwurf: Sie verharmlosen sexualisierte Gewalt. Aufreger im vor wurstiger Zweideutigkeit strotzenden Spot ist Schröders Aussage, die Größe der Wurst würde dafür sorgen, dass "Gina und Lisa erstmal in die Traumatherapie" müssten. Der Satz erinnert - absichtlich oder nicht - an Gina-Lisa Lohfink an. Die Ex-"Topmodel"-Kandidatin hatte zwei Männern juristisch erfolglos eine Vergewaltigung vorgeworfen - und damit einer Debatte um eine Verschärfung des deutschen Sexualstrafrechts neuen Schwung verliehen.

Bei Twitter entwickelt die Aufregung eine Eigendynamik. Wiesenhof rudert zurück und löscht am Samstag den Werbeclip bei YouTube. Atze Schröder bittet via Facebook um Entschuldigung: Er sei "absolut und ausnahmslos gegen jede Form sexueller Gewalt". Der Werbespot, der schon vor einem Jahr gedreht wurde, "hätte niemals veröffentlicht werden dürfen", so Schröder, "schon gar nicht jetzt, wo er einen Bezug herstellt, der ekelhaft ist und so nie gedacht war". Alf Frommer, Kreativ-Direktor bei der nicht beteiligten Agentur Ressourcenmangel, ist völlig schleierhaft, wie ein solcher Spot überhaupt die Abstimmung zwischen Agentur und Werbekunde überstehen kann.
bild.de, berliner-zeitung.de, sueddeutsche.de, twitter.com/DanielLaufer (umstrittener Werbespt), kress.de (Frommer)

Mitarbeit: Dirk Stascheit

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