Gruner + Jahr setzt Verhandlungen mit Presse-Grosso aus.

Grollen im Grosso: Auch Gruner + Jahr redet derzeit nicht mit den Presse-Grossisten. Einen Tag vor Beginn der Jahrestagung meldet Meedia, dass auch die G+J-Tochter DPV Deutscher Pressevertrieb die Teilnahme an der Tagung abgesagt hat. Grosso und Verlage können sich nicht auf eine Reform des Vertriebssystems für Zeitungen und Zeitschriften verständigen. Eine Allianz aus Bauer, Burda, Funke, Springer, Spiegel und Klambt droht bereits mit dem Aufbau eines eigenen Vertriebssystems. DPV zog sein Angebot zurück und teilt mit, aktuell "keine Signale" zu erkennen, dass der Grosso-Verband die Gespräche wieder aufnehmen möchte.

Die Verlage wollen mehr Geld für sich behalten. Deshalb verlangen sie neue Handelsspannen und wollen auch die Zahl der Firmen im Grossoverband von 38 auf 15 bis 20 drücken. Der Verband erwidert die Kritik: Er sei "noch nie so schlank, effizient und leistungsstark" gewesen wie heute, teilt er Meedia-Mann Gregory Lipinski mit. Fusionen könnten nicht angeordnet werden. Es sei nicht richtig zu behaupten, es tue sich nichts. Gruner + Jahr ist derweil nicht zum Feiern zumute: Die heutige Vorabend-Veranstaltung zur Tagung von DPV und Spiegelverlag ist abgesagt.
meedia.de (Gruner + Jahr), meedia.de (Reaktion), turi2.de (Background)

Anmerkung: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, Gruner + Jahr habe Verhandlungen kurz vor der Tagung abgebrochen. Der Verlag teilt mit, sie seien derzeit nur ausgesetzt. Die Entwicklung sei auch nicht neu, sondern schon länger Stand der Dinge.

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