Aussage: Deniz Yücel wurde während seiner Haft in der Türkei drei Tage lang gefoltert.


Free Deniz: Deniz Yücel ist während seiner Haft in der Türkei gefoltert worden, erklärt der Journalist in einer Aussage vor dem Amtsgericht in Berlin. Im Gefängnis Silivri bei Istanbul sei der "Welt"-Korrespondent durch Vollzugsbeamte geschlagen, getreten, erniedrigt und bedroht worden. Die Schuld sieht Yücel direkt beim türkischen Präsidenten – seine Folter sei "womöglich auf direkte Veranlassung des türkischen Staatspräsidenten oder dessen engster Umgebung, auf jeden Fall aber infolge der Hetzkampagne, die er begonnen hatte und unter seiner Verantwortung" geschehen.

Die Beamten hätten ihn als "Vaterlandsverräter" und "deutschen Agenten" beschimpft. Tritte gegen die Füße und Schläge auf Brust und Rücken hätten weniger auf körperliche Schmerzen als auf Erniedrigung und Einschüchterung abgezielt. Yücel habe die Folter bereits in seiner Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte öffentlich gemacht.
spiegel.de