Autovermieter Sixt baut sich zur Mobilitäts-Plattform um.


Unternehmer Erich Sixt, 74, wandelt sich vom Vermieter analoger Autos zum Chef einer digitalen Plattform. Sixt beschäftigt nun mehr Entwickler als Mietstationen-Leiter. (Foto: Matthias Balk / dpa / Picture Alliance)

Pullacher Plattform-Ökonomie: Sixt verwischt die Grenzen zwischen Autovermietung, Carsharing und Taxi-Vermittlung – und erfindet sich als Digitalunternehmen neu. Im Berliner Stadtgebiet stehen ab sofort 750 Autos bereit – Nutzer können einen Wagen per Smartphone für Minuten mieten oder ihn Tage später in Köln abgeben. Die meisten der weltweit 240.000 Fahrzeuge sollen künftig spontan per Handy zu öffnen sein. Über die Sixt-App können außerdem Taxis und Chauffeur-Dienste in 250 Städten gebucht werden. In den USA kooperiert das bayerische Familienunternehmen aus Pullach mit dem Uber-Konkurrenten Lyft.

Die Funktionen Rent, Share und Ride stehen in einer Sixt-App bereit. Dazu haben 600 Entwickler die bestehenden Plattformen ausgebaut, verflochten und in die Cloud ausgelagert. Schon heute erreichen die Server 1 Mrd Preisanfragen pro Tag, viele davon automatisiert durch Suchmaschinen und Vergleichsportale. Sixt setzt bei den Preisen auch auf künstliche Intelligenz: Der iPhone-Nutzer in München sieht deshalb andere, tendenziell höhere Preise, als der Computer-Nutzer in Cottbus.
about.sixt.com, gruenderszene.de, "FAZ", S. 21 (Paid), turi2.de (Background)