Nachbarschaftsstreit: Ein Zitat von AfD-Vize Alexander Gauland über Nationalkicker Jérôme Boateng in der "FAS" hat ein politisch-mediales Sonntagsfeuer entfacht. Die beiden Berlin-Korrespondenten Eckart Lohse und Markus Wehner zitieren Gauland mit den Worten: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben". Die "FAS" macht daraus die Titelstory Gauland beleidigt Boateng.

Der Entrüstung von allen Seiten - sogar AfD-Chefin Frauke Petry distanziert sich - folgt die Frage, was Gauland tatsächlich gesagt hat. Die "FAS"-Journalisten verweisen auf Aufzeichnungen, mit denen sie das Zitat belegen können. Auf die Autorisierung seiner Zitate habe Gauland - wie in früheren Gesprächen - nicht bestanden. In einer ersten Stellungnahme hatte der stellvertretende AfD-Vorsitzende noch bestritten, sich überhaupt zu Boateng geäußert, geschweige denn ihn beleidigt zu haben. In der "Tagesschau" relativiert er: Im Gespräch "mag der Name Boateng gefallen sein, möglicherweise von den 'FAZ'-Kollegen". Er selber kenne sich im Fußball "gar nicht aus".

Jérôme Boateng sagt zu dem Wirbel um seine Person in der ARD: "Kann ich nur drüber lächeln. Ist traurig, dass so etwas heute noch vorkommt".
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