Burda löst Redaktion der TV-Zeitschriften auf – Funke übernimmt Produktion.


Film-Riss: Burda trennt sich von den Redaktionen seiner Programmzeitschriften. Der Verlag behält zwar die redaktionelle Verantwortung, lagert die Produktion der Hefte "TV Spielfilm", "TV Today" und "TV Schlau" aber an Funke aus. Die Redaktion in Hamburg mit 53 Mitarbeitern wird aufgelöst, auch Chefredakteur Lutz Carstens (Foto) geht, er leitet das Blatt seit 1999. Für ihn übernimmt Philipp Schulze, Chefredakteur von "Cinema".

Grund für den Einschnitt ist wohl die wirtschaftliche Lage. Horizont.net zitiert Burkhard Graßmann, Chef von BurdaNews, mit den Worten: "Es muss gelingen, qualitativ hochwertige Magazine auch unter völlig veränderten Marktbedingungen marktwirtschaftlich zu produzieren ... Deshalb haben wir uns entschieden, im TV-Segment mit Funke neue Wege in der Zusammenarbeit zu gehen." Graßmann bedauere aufrichtig, "dass damit im Fall von 'TV Spielfilm' der Verlust von Arbeitsplätzen verbunden ist".

Zuletzt hatte es Gerüchte über einen Verkauf der Programmies an Funke gegeben. Mit der Auslagerung der Produktion umgeht Burda eine Kartellprüfung, die ein solcher Deal wohl nicht überstanden hätte. Burdas Zeitschriften-Vorstand Philipp Welte beklagt heute im "Tagesspiegel" die Erosion des "marktwirtschaftlichen Fundaments für freien und unabhängigen Journalismus". Das Überleben sei für Verlage "keine Selbstverständlichkeit mehr". (Foto: Burda, dpa, Montage: turi2)
horizont.net, tagesspiegel.de (Background Welte)

Aus dem Archiv von turi2.tv: "Fernsehen wird wieder besser." Lutz Carstens und Philipp Schulze blättern durch ihr "Serien Magazin". (April 2018)