Datenschutzbehörden bleiben bei DSGVO-Bußgeldern noch milde.


Zögerliches Durchgreifen: Rund acht Monate nach Einführung der Datenschutz­grundverordnung haben deutsche Behörden bisher 41 Bußgelder verhängt, 33 davon in NRW, berichtet das "Handelsblatt". Bisher seien neben NRW nur Hamburg, Baden-Württemberg, Berlin und das Saarland aktiv geworden. Die höchste Einzelstrafe habe Baden-Württemberg mit 80.000 Euro eingefordert, NRW habe insgesamt nur 15.000 Euro kassiert. Bayerns Datenschutzbeauftragter Thomas Petri will bei Bußgeldern noch "zurückhaltend" bleiben - auch damit öffentliche Unternehmen wie Kliniken oder Verkehrsbetriebe "möglichst zeitnah ihr Datenschutzmanagement" anpassen können.

Hoher Nachholbedarf beim Datenschutz bestehe derweil bei vielen Apps, sagt eine Studie im Auftrag des Bundesjustizministeriums. Von 50 getesten, weit verbreiteten Android-Apps, erreichen nur 20 beim Datenschutz die Bewertung "Befriedigend", fünf dagegen "Mangelhaft", darunter die Apps von Airbnb und Tinder. Bundesjustizministerin Katarina Barley spricht von "erheblichen Mängeln beim Datenschutz". "App-Anbieter und auch App-Stores seien gefordert, "für mehr Verständlichkeit und Nutzerfreundlichkeit zu sorgen“, sagt Barley dem Handelsblatt.
handelsblatt.com (Bußgelder), handelsblatt.com (Apps)