“FAZ”: Reuters streicht deutsche Politik-Redaktion zusammen.


Rückzug auf Raten? Die Nachrichtenagentur Reuters streicht 10 von rund 80 Arbeitsplätzen in der deutschen Redaktion, berichten Klaus Max Smolka und Michael Ashelm in der "FAZ". Es trifft vor allem die politische Berichterstattung und weitestgehend Personal, das auf Deutsch berichtet. Schon ohne den Abbau arbeiten im kommenden Jahr nur 15 Politik-Redakteure für Reuters in Deutschland, meldet der Betriebsrat. Thomson Reuters teilt mit, die Dienste europaweit "effizienter" machen zu wollen und "mehr Exklusivgeschichten" anzustreben. Der deutsche Chefredakteur Olaf Zapke äußert sich nicht.

Schon in den vergangenen Jahren sei die deutsche Reuters-Redaktion geschrumpft, schreibt die "FAZ". In ihr arbeiten Journalisten, die auf Deutsch recherchieren und schreiben sowie Kollegen, die Nachrichten aus dem englischen Dienst ins Deutsche übertragen. Künftig sollen internationale Reporter und die Journalisten aus den Ländern enger zusammenarbeiten. Zudem sind Politik-Nachrichten nicht das Hauptgeschäft – Reuters verdient vor allem an Wirtschafts- und Finanzinformationen. Der Abbau in Deutschland macht den einst breit aufgestellten Markt der Nachrichtenagenturen ärmer: 2010 vereinten sich ddp und die deutsche AP zu dapd, die 2012 Insolvenz anmeldete und 2013 verschwand.
"FAZ", S. 18 (Paid)