Finanzministerium Sachsen Anhalt “sponsert” Radiosendung.

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Politik-Talk mit Geschmäckle: Der Privatsender Radio SAW balanciert auf der Grenze zur Schleichwerbung, berichtet die "Volksstimme" aus Magdeburg. Der Sender hat am Montag zwei Stunden lang über ein Förderprogramm der Investitionsbank Sachsen-Anhalt berichtet und auch Finanzminister Jens Bullerjahn interviewt. Ein Sendersprecher gibt zu, dass die Sendung "auf Anregung des Finanzministeriums" zustande gekommen sei. Dass die Politik einen Einfluss auf die Sendung gehabt habe, weist der Sprecher zurück. Allerdings hatte das Ministerium mit 10.000 Euro Werbegeld nachgeholfen, um das Thema ins Programm zu hieven.

Für das Geld hat das Finanzressort angeblich lediglich Werbespots erhalten, die auf das Förderprogramm und die Radiosendung hinweisen. Die "redaktionelle Hoheit" über die Sendung selbst habe bei Radio SAW gelegen, behauptet der Sendersprecher. Kritiker des Förderprogramms bezweifeln das. Sie werfen dem Sender vor, nur Befürworter des Programms eingeladen zu haben. Auch der DJV kritisiert Radio SAW: "Es kann nicht sein, dass ein Minister für die Produktion eines journalischen Themas Geld bezahlt", lässt Verbandsprecher Hendrik Zörner wissen.
volksstimme.de, radiowoche.de, radiosaw.de (Sendung)

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