Giovanni di Lorenzo und Bernd Ulrich bestreiten Riss in der “Zeit”-Redaktion.

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Riss oder Gerede? Ulrike Simon fragt bei der "Zeit" nach, ob und welche Auswirkungen die widerstreitenden Positionen in der Flüchtlingsdebatte von Giovanni di Lorenzo und Bernd Ulrich haben. Di Lorenzo hat sich mehrmals von der "Zeit"-Ausgabe distanziert, die Anfang August 2015 mit der Titelzeile "Willkommen" erschien. Mit der Ausgabe habe die Redaktion die Position der Beobachter verlassen und sei zu Akteuren geworden. Auf Simons Nachfrage sagt er: "Den flapsigen Satz, den ich bei der Diskussion von Netzwerk Recherche gesagt habe, dass ich wegen der 'Willkommens'-Ausgabe am liebsten den Urlaub abgebrochen hätte, würde ich ganz bestimmt nicht wiederholen.“ An seiner Kritik halte er aber fest, ihm fehle die Balance in der Berichterstattung, die Euphorie in der Flüchtlingsfrage habe er als naiv empfunden.

Simon hört Stimmen aus der Redaktion, die von einem tiefen Riss sprechen, der vor allem zwischen di Lorenzo und Ulrich verlaufe. Beide bestreiten diesen Riss, Meinungsunterschiede sind laut Ulrich "konstitutiv wichtig für den Erfolg der Zeitung". Ulrich sei "immer der erste Leser meiner Stücke, und wir diskutieren alles aus", so di Lorenzo.
rnd-news.de

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