G+J-Chefin Julia Jäkel nimmt Facebook in die Verantwortung.


Verhalten optimistisch: Julia Jäkel, Chefin von Gruner + Jahr, fordert von Facebook Verantwortung dafür zu übernehmen, was auf der eigenen Plattform passiert. Facebook müsse "ein paar sehr ernsthafte Probleme lösen" und es schaffen, der Flut von Fake News und rechter Propaganda, von Beleidigungen, Hetze und Gewaltandrohungen Herr zu werden, "die es permanent in die digitale Welt spült", schreibt Jäkel in einem Gastbeitrag für die "FAZ".

Im Verhältnis von Facebook zu Medienunternehmen wünscht sich Jäkel "echte, wirtschaftlich belastbare Partnerschaften auf Augenhöhe", anstatt "galoppierend asymmetrischer Verhältnisse", in denen sich "immer mehr Wissen, Macht und Geld in wenigen Gegenden der amerikanischen Westküste konzentriert". Zwar könne sich Facebook den Verdienst anheften, "einer vielleicht etwas zu satt gewordenen Medienindustrie Zunder gegeben zu haben", jedoch drehe Facebooks "verdienter Erfolg" dem Journalismus "langsam, aber sicher den Geldhahn zu".

Jäkel hat Zweifel, dass sich mit der Zeit "alle Schwierigkeiten in Wohlgefallen auflösen werden, wenn wir einfach aufs Silicon Valley und den technischen Fortschritt vertrauen", so wie Mark Zuckerberg es empfiehlt. Würden alle Unternehmen so wenig Steuern zahlen wie Facebook, seien "die Nationalstaaten bis dahin nämlich verhungert". Facebook habe von der Digitalisierung "weit überdurchschnittlich profitiert", nun sei es an der Zeit, zu zeigen, "ob es auch etwas Gutes ist" und es Mark Zuckerberg um mehr gehe "als schöne Worte".
faz.net

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