Gruner + Jahr scheitert mit “Frei”.

Frei 600
Notbremsung in Hamburg: Frei, vor 18 Wochen gestartetes Magazin-Experiment von Gruner + Jahr, verschwindet schon wieder vom Markt. Die morgige Ausgabe des Women's Weekly wird die letzte sein, melden Horizont.net und Meedia übereinstimmend. Zuletzt hatte "Horizont" von desaströsen Verkaufszahlen berichtet. Von anfangs 500.000 gedruckten Exemplaren sollen weniger als 50.000 Stück verkauft worden sein, mindestens doppelt so viele Verkäufe wären nötig gewesen, damit das Heft sich rechnet.

Dass "Frei" hinter den Erwartungen bleibt, hat sich bereits länger abgezeichnet: Anfangs hatte der Verlag 900.000 Exemplare kostenlos unter das Lese-Volk gebracht, später an der Aufmachung geschraubt und schließlich den Verkaufspreis von 1,90 Euro auf 1,20 gesenkt. Inhaltlich hat "Frei" versucht, den meist billig produzierten Yellow-Titeln ein Qualitätsblatt entgegenzusetzen. Dass sich nicht alle neuen Print-Erfindungen vom Baumwall wie geschnitten Brot verkaufen, scheint Verlagschefin Julia Jäkel zumindest sportlich zu nehmen. In der aktuellen Ausgabe von "Print and More" kündigt sie weitere Kiosk-Experimente an, lässt sich aber auch mit den Worten zitieren: "Allerdings, das ist uns natürlich bewusst, wird uns nicht alles gelingen." (Foto: dpa)
horizont.net, meedia.de, turi2.de (Background)

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