Klatschblatt-König Kai Rose: Sind Sie Vater der Fake News?


Alles nur geträumt: Klambt-Gesellschafter Kai Rose verdient gut an Geschichten über die Reichen und Royalen. Seine Klatsch-Zeitschriften fabulieren wöchentlich über die große Liebe und schmerzhafte Lebensbeichten. Heißer Stoff, der oft nur heiße Luft ist. Kai Rose verteidigt im Video-Interview auf dem Deutschen Medienkongress die gedruckten Seifenopern der Mediengruppe Klambt: "Das sind Träumereien, das sind Geschichten und das weiß die Leserschaft." Wirklich?

Kai Rose, der Verleger-Spross, sieht seine Magazine wie "7 Tage" oder "Woche der Frau" im Bereich der Daily Soap. Er ist überzeugt, dass die Leserinnen die bunten Geschichten nicht zu 100 % ernst nehmen. "Sie lassen sich unterhalten durch die Geschichten", sagt er im "Horizont"- und turi2.tv-Interview. "Wir sehen das nicht als Fake News an." Um große Fehlschläge zu vermeiden und auch, um juristische Kosten zu sparen, gebe der Verlag den Chefredaktionen "klare Grenzen" vor.

Keinen Einfluss hat Rose hingegen auf die natürliche Alterung seiner Print-Leserschaft. Die Klatsch-Titel, räumt er ein, seien kaum ins Digitale zu transformieren. Für das Geschäft im Netz setzt Klambt auf neue Marken wie "Grazia". Das Medienhaus erreiche im Jahr seines 175. Jubiläums inzwischen monatlich 5 Mio Frauen online.
turi2.tv (4-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)

Ebenfalls spannend auf turi2.tv: Wie Funke-Verlegerin Julia Becker ihre Klatschblätter an die kurze Leine nehmen will.

Schreibe einen Kommentar