Lese-Tipp: Auch die Gebildeten entfremden sich von den Medien, beobachtet der "Spiegel". Die Flüchtlingskrise habe das lange vorhandene Gefühl, Journalisten maßten sich an, ihre Leser zu manipulieren, an die Oberfläche gespült. Auch Rechtsanwälte, Steuerberater und Beamte dachten, Medien bögen die Fakten zurecht. Die Leser wollten nicht erzogen werden, sondern sich selbst eine Meinung bilden. Viele seien wütend auf die Medien. Gewinner der Entfremdung deutscher Leser und Zuschauer sei die "Neue Zürcher Zeitung", die sich als Anlaufadresse für deutsche Leser profiliere, denen in den hemischen Medien zu viel Konsens herrscht.
"Spiegel" 09/2018, S. 68-73 (Paid)