Jugend rezensiert: Die “Frankfurter Allgemeine Woche”.

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Eine Woche, zwei Meinungen: Bei der Lektüre des neuen Wochenmagazins der "FAZ" gehen die Urteile von Marc Röhlig (Jahrgang 1986, Bento.de) und Ben Krischke (Jahrgang 1986, "W&V") deutlich auseinander. Während der eine die versprochene Modernität nicht finden kann, lobt der andere die nüchterne Tonlage als angenehm, aber unaufdringlich jugendorientiert. Beginnen wir mit dem positiven Urteil: Bei der Lektüre der "Woche" empfindet Ben Krischke die Bezeichnung "junge Zielgruppe" mal nicht als "persönliche Beleidigung". Das Blatt versuche nicht, sich anzuwanzen und erinnert ihn an gängige Nachrichtenmagazine, der Titel stilistisch an den "Cicero". Lediglich das kompakte Format und viele Einseiter-Texte fallen ihm als gelungener Service für das jüngere Publikum auf.

Für Marc Röhlig ist die "Woche" jedoch noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Er findet zu wenige Frauen unter den Autoren, es sind 5 von 37, und er findet zu wenig junge Themen im Heft - trotz einer Geschichte über Craft Beer. Die Geld-Orientierung ist Röhlig zu spürbar, ihm fehlt es im Blatt an Haltung, Ansprache, Emotion und Diversität. Die Inhalte könnten "genau so auch in der alten Zeitung stehen". Wer jedoch Spießer werden wolle, für den sei die "Woche" ein gutes Blatt, so der Bento-Redakteur.
wuv.de (Krischke), bento.de (Röhlig)

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