RTL-Vermarkter Matthias Dang appelliert an Werbekunden, Anzeigen bei Google und Facebook zu hinterfragen.


Verteidigungstaktik: Matthias Dang, Chef des RTL-Vermarkters IP Deutschland, holt zum Großangriff auf Google und Facebook aus. Die Online-Plattformen seien im Werbemarkt "drastisch überbewertet", sagt Dang im Interview mit "W&V" und fordert von Werbekunden, Google und Facebook mit dem gleichen Maß zu messen, wie das Fernsehen. Wenn Live-Videos etwa von Morden bei Facebook erst nach 24 Stunden gelöscht würden, sollten die Werber sich fragen, ob sie überhaupt einen Konzern unterstützen wollen, "der so etwas zulässt". Die Vorstellung, dass in einem solchen Umfeld Werbung läuft, findet Dang "gruselig".

Facebook und Google finanzieren sich zu 100 % aus Werbegeld, daher "können sie für uns nur Konkurrenten sein", sagt Dang. Zwar nutzen auch die RTL-Sender Facebook & Co zur Promotion von Sendungen und eigenen Angeboten, aber komplette Serienfolgen bei Facebook oder YouTube zu zeigen, "das schließt sich strategisch komplett aus". Die Ausstrahlung des Senders Geo TV über Amazon Channels sei eine Ausnahme, da Geo ein Pay-TV-Sender ist. Dangs klare Linie: "Wir werden uns auf kein Modell einlassen, bei dem wir Videovermarktungserlöse teilen müssen."
"Werben & verkaufen" 23/2017, S. 46 - 51 (Paid), wuv.de (Kurzfassung), dwdl.de

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