“Spiegel” zieht Sonderheft “Biografie” zum Tod von Helmut Kohl aus der Schublade.

Der "Spiegel" ist mit der "Biographie" von Helmut Kohl schneller auf dem Markt als der Ex-Kanzler unter der Erde (Foto: Peter Turi)

Post aus Hamburg: Gerade mal acht Tage nach dem Tod von Helmut Kohl (3. April 1930 - 16. Juni 2017) ist der "Spiegel" mit einem 132 Seiten starken Sonderheft seiner Reihe Spiegel Biographie auf dem Markt. Im turi2-Headquarter in Walldorf flatterte das Heft mit dem respektvollen Titel "Helmut Kohl - Kanzler der Einheit 1930-2017)" am Samstagmorgen auf den Tisch - gerade mal acht Tage nach Kohls Tod. Eine bemerkenswerte Leistung - offensichtlich nur möglich, wenn das Buch gut vorbereitet und druckfertig im Stehsatz liegt. Nach dem Tod von Kohl ging wohl alles sehr schnell - so schnell, dass sich bis Samstag, 14.50 Uhr, kein Hinweis im Netz auf das Heft findet.

Die Inhalte der Biographie sind eher zeitlos, offensichtlich wurde das Werk in den vielen Monaten vorproduziert, in denen Helmut Kohl in der Heidelberger Uniklinik lag - dem Tode näher als dem Leben. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte ist es trotzdem (oder gerade deshalb) geworden. Das Heft bringt neben einigen aktuelleren Würdigungen Kohls eine Reihe älterer Artikel - so auch das Interview, das ein schlanker Kanzlerkandidat Kohl 1976 den "Spiegel"-Redakteuren Klaus Wirtgen und Erich Böhme am Wolfgangsee gab. Es blieb das letzte. Für Medienmacher ist das Heft mit seinen vielen faksimilierten Artikeln auch eine Reise in die Vergangenheit des schwarz-weißen, - vorsichtig ausgedrückt - klassische layouteten "Spiegel".
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