Stiftung von George Soros gibt Correctiv 100.000 Euro für Fake-News-Checks.


Finanzen für Fact-Checker: Das Recherchebüro Correctiv bekommt mehr als 100.000 Euro von den Open Society Foundations, um Fake News im Internet zu bekämpfen. Die Stiftung von Investor George Soros (Foto, links) finanziert fünf Journalisten, die Mythen und Lügen im Netz recherchieren werden. Ab Mitte des Monats sollen sie zweifelhafte Facebook-Beiträge mit Warnhinweisen versehen, kündigt Correctiv-Gründer David Schraven an.

Drei Mitarbeiter sind seit heute bei Correctiv, zwei sollen folgen. Neu als Fact-Checker bei Correctiv ist Karolin Schwarz, Mitgründerin der Seite Hoaxmap, die Gerüchten über Flüchtlinge nachgeht. Außerdem arbeiten Pauline Schinkels sowie Jacques Pezet von "Libération" künftig in der Correctiv-Redaktion. Die Kooperation mit Facebook hat Correctiv harte Kritik eingebracht, u.a. ist von Zensur und "Wahrheitsprüfung" die Rede. Für viele ist unverständlich, warum Facebook die Aufgabe, böswillige Lügen richtigzustellen, einer externen Organisation überlässt. Schraven sagt im turi2-Gespräch, dass seine Truppe auch Meldungen checken soll, die außerhalb Facebooks kursieren.

Correctiv und die Open Society Foundations sind bereits Kooperationspartner: Die Stiftung unterstützte ein Stipendium für journalistische, investigative Comics. Gründer Schraven hat die 100.000-Euro-Unterstützung angeworben und lobt die Stiftung, weil sie viele neue Formen des Journalismus ermögliche. Open Society ist 1979 vom Milliardär George Soros gegründet worden und finanziert Projekte in diversen politischen Bereichen, zuletzt auch stärker in der Netzpolitik. (Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/Picture Alliance, Montage: turi2)
turi2 – eigene Infos, turi2.de (Background)

Aus dem Archiv von turi2.tv: David Schraven im Jahr 2015 über stiftungsfinanzierten Journalismus:

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