Sven Afhüppe beschwört Kontinuität nach Steingart-Demission.


Rückwärts nimmer: Sven Afhüppe setzt nach dem Abgang von Gabor Steingart das erste offizielle Lebenszeichen aus der "Handelsblatt"-Redaktion ab. Auf Seite 3 der gedruckten Ausgabe macht er klar, dass die Journalisten von "Handelsblatt" und "Wirtschaftswoche" mit der Demission ihres Anführers nicht einverstanden sind, die Entscheidung des Verlegers Dieter von Holtzbrinck aber "respektieren".

Steingart habe an der "fulminanten Entwicklung" des "Handelsblatts" großen Anteil. Umso mehr bewege es die Mitarbeiter, "dass Gabor Steingart unser Verlagshaus verlassen soll". Afhüppe setzt hinzu: "Ich und die Handelsblatt-Redaktion wären diesen erfolgreichen Weg der Erneuerung gern mit ihm weitergegangen."

Nun muss es ohne Steingart weitergehen. Und – geht es nach Afhüppe – bleibt alles, wie es ist: Die englischsprachige Global Edition werde "kraftvoll" weiterentwickelt, der Live-Journalismus bleibe Markenzeichen. Den Unkenrufen über eine wirtschaftliche Schieflage hält er die steigende Auflage und die Zahl der Digital-Abos entgegen.

Auch um die publizistische Unabhängigkeit müssten sich die Leser nicht sorgen: "Sie können sich darauf verlassen, dass das 'Handelsblatt' bei allen personellen Veränderungen weiter für unabhängigen und kritischen Journalismus steht", schließt Afhüppe. Klingt so, als sei Steingart nicht der einzige, der in der Toulouser Allee demnächst sein Büro ausräumt.
"Handelsblatt", S. 3, turi2.de (Steingart-Abgang), turi2.de (Kommentar von Peter Turi)

Aus dem Archiv von turi2.de: Das "Handelsblatt" 2018: Chefredakteur Sven Afhüppe im Strategie-Gespräch.

Schreibe einen Kommentar