Telekom-Vorstand Claudia Nemat plant für die Zeit nach dem Smartphone.


Das nächste Internet: Bei der Telekom machen sie sich Gedanken über einen undenkbaren Zustand – das Leben ohne Smartphone. Vorstand Claudia Nemat sinniert in der "FAS", dass wir in zehn Jahren keines mehr brauchen, weil das Internet überall drin steckt. Sie forscht mit dem Optik-Unternehmen Zeiss an vernetzten Brillen und will schnelles 5G-Netz aufspannen, um die stetig wachsenden Datenmengen durchzuschleusen.

Datenbrillen kann sich Nemat auf den Nasen vieler Arbeitnehmer vorstellen. Mit Stewardessen testet die Telekom den Einsatz: Sie haben für den Service die Hände frei, sehen aber, dass der Passagier vor ihnen Englisch spricht und ein laktosefreies Essen wünscht. Auch bei Chirurgen im OP werden solche Gesichtscomputer schon eingesetzt. Neben den Brillen haben es auch die Drohnen Nemat angetan: Sie glaubt an eine rasante Zunahme des unbemannten Verkehrs, einen deshalb steigenden Bedarf an ultraschnellen Drahtlos-Verbindungen und an viele Probleme – die Telekom arbeite eng mit der Deutschen Flugsicherung.

So visionär die Physikerin Nemat im Job über Technologie spricht, so zurückhaltend ist sie privat. Siri und Alexa, Systeme von US-Konzernen, schlägt sie aus Prinzip die Haustür vor der Nase zu. Soziale Medien nutzt sie privat gar nicht und mit ihren Kindern macht sie Magnet-Experimente. Nur für intelligente Kleidung kann sich Nemat auch privat begeistern – aber wohl nur, wenn sie mit der unternehmenseigenen Magenta Cloud in Kontakt steht. (Foto: Andreas Gebert / Picture Alliance)
"FAS", S. 25, blendle.com (Paid)

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