Verleger Walterpeter Twer beklagt sich über Christian Lindner.


Walterpeter Twer wirft dem ehemaligen "Rhein Zeitung"-Chefredakteur Christian Lindner vor, seine Kompetenzen überschritten und sich schlecht benommen zu haben. (Foto: Thomas Frey/dpa/Picture Alliance)

Koblenzer Krawallbrüder: Verleger Walterpeter Twer wettert in "Kress Pro" gegen den geschassten Chefredakteur der "Rhein-Zeitung", Christian Lindner. Er habe mit einem offenen Brief an die Türken "eine Grenze überschritten". Lindner wirbt für ein Nein beim Verfassungs-Referendum. Twer bekam telefonische Drohungen und war ein Wochenende nicht zu Hause, erzählt er Bülend Ürük. Schon seit Sommer 2016 soll die Beziehung zwischen Twer und Lindner abgekühlt sein, weil sich Lindner weigerte, fortlaufend über Verlegergattin Manuela Lewentz-Twer zu berichten. Lindner sagt dazu auf turi2-Nachfrage nichts.

Twer hingegen zählt weitere Gründe auf, die zur Trennung führten: Lindner habe trotz abgegebener Unterlassungs-Erklärung das Haus von Ex-Agent Werner Mauss abgedruckt. Führungskräfte hätten sich über Lindners Art beschwert. Und Lindner habe ihn, Twer, auf einem Parkplatz mit einer frechen Bemerkung bloßgestellt. Auf der anderen Seite erfährt Bülend Ürük Gründe, warum es in Lindner gebrodelt haben mag: Die Bücher von Verlegergattin Manuela Lewentz-Twer seien mehrfach positiv in der "Rhein-Zeitung" rezensiert worden. "Fast wöchentlich" soll sie mit Charity-Aktionen im Blatt sein, schreibt Ürük. Linder habe aber nicht mehr alle Wünsche der Gattin durchwinken wollen.

Der große Bruch kam offenbar kurz vor Toresschluss: Twer zieht sich 2018 zurück. Haupteigner des Mittelrhein-Verlags sind Olaf Theisen mit 50 % und inzwischen auch Walterpeters Sohn Thorn Twer mit 48,5 %. Anfang September fängt Thomas Regge als Geschäftsführer an, er führt derzeit noch den "General-Anzeiger" aus Bonn.
"Kress Pro" 03/2017, S. 56-58 (Paid), turi2.de (Background)

Schreibe einen Kommentar