Weltjournalisten-Präsident Philippe Leruth appelliert an Solidarität für Pressefreiheit.


Mission Pressefreiheit: "Solidarität ist die wichtigste Waffe von Journalisten, um ihre Rechte durchzusetzen", sagt Philippe Leruth im Interview mit turi2.tv am Rande seines Besuchs beim Bayerischen Journalistenverband im Presseclub München. Er ist seit Juni 2016 Präsident der Internationalen Journalisten Föderation, der weltweiten Vereinigung der nationalen Journalistengewerkschaften. Der Weltverband unterstützt Journalisten bei ihrem Kampf für Pressefreiheit und faire Arbeitsbedingungen. Der erste Schritt liege aber bei den Journalisten selbst, in ihren Unternehmen und ihren Ländern für ihre Rechte zu kämpfen, "die Internationale Journalisten Föderation kann aus sich selbst nichts tun", sagt Leruth, der hauptberuflich als Redakteur bei der belgischen Tageszeitung L'Avenir arbeitet.

Sorgen bereiten ihm derzeit vor allem die Türkei, "das größte Gefängnis für Journalisten", und Mexiko, wo seit Anfang 2017 bereits acht Journalisten getötet wurden. Ihn ärgert besonders, dass Journalisten-Morde in Mexiko straflos bleiben. In Deutschland sei die Pressefreiheit im Vergleich dazu zwar sehr hoch, jedoch begrenze jede Maßnahme gegen Terrorismus auch die Pressefreiheit. Ebenso wirtschaftliche Interessen: Mehr und mehr Medienunternehmen sind Teil großer Konzerne, daher sieht Leruth die Gefahr, dass deren Gesellschafter auf Journalisten Druck ausüben könnten, über Themen nicht zu berichten, die für den Konzern problematisch sind.
turi2.tv (4-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)

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