“Zeit”: “Compact” brüllt und steckt in finanziellen Nöten.

Juergen Elsaesser Compact-600
Rechts und in den roten Zahlen: Jürgen Elsässer gewinnt mit seinem Hetz-Blatt Compact Auflage, steht finanziell aber mies da, recherchiert die "Zeit". Mehrere Bilanzen des Verlags weisen Verluste aus, Creditreform bescheinigt "sehr schwache Bonität". 2013 hat der "Compact"-Verlag ein 100.000-Euro-Darlehen von anonymen Geldgebern bekommen. Die Autoren Christian Fuchs und Fritz Zimmermann finden aber keine Hinweise auf Finanzspritzen aus Russland – im Gegenteil: Den Kreml schert das Blatt offenbar nicht. Chefredakteur Elsässer und Verleger Kai Homilius verweigern sich einem Interview.

"Compact" gehe es mehr um Einfluss als um Einnahmen, folgert die "Zeit" nach mehrmonatiger Recherche. Die Auflage liegt inzwischen bei 80.000, rund die Hälfte werde verkauft. Ehemalige Weggefährten Elsässers charakterisieren den früheren Linken als Narzissten: Ein namenloser Herausgeber seines Ex-Brötchengebers Jungle World sagt, Elsässer vertrete lieber eine falsche steile These als gar keine. Dafür macht sich das Blatt häufig mit der AfD gemein. Zum Pro-AfD-Kurs habe sich Elsässer bewusst entschieden, um einen Shitstorm zu kassieren und ins Gespräch zu kommen. (Foto: dpa, Compact / Montage: turi2)
"Die Zeit" 25/2016, S. 25 (Paid), blendle.com (Paid) turi2.de (Background)

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