Zitat: Ulrich Tukur sieht Machtmissbrauch auch in Politik und Wirtschaft.

"Übe­r­all sit­zen Men­schen, de­nen Macht als Ersatzbefriedigung für et­was dient, was tief in ih­rem In­nern nicht funk­tio­niert."

Schauspieler und "Tatort"-Kommissar Ulrich Tukur sagt im "Spiegel"-Interview, im Film und Theater sei Macht als Trieb­be­frie­digung nur besonders deutlich zu sehen, weil dort mit Emotionen gearbeitet wird. Im Fall Dieter Wedel plädiert er dafür, die Vorwürfe "in der Ruhe ei­nes Gerichtssaals" zu ver­han­deln.
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background)

Weitere Zitate aus dem Interview:
Über die Vorwürfe gegen Wedel:
"Ich möch­te, dass das nicht wahr ist. Sehe aber, dass da et­was ist. Auf der ei­nen Sei­te will ich ihn schüt­zen. Auf der an­de­ren Sei­te fällt es mir schwer. Ich weiß nicht, was ich den­ken soll."

Zu Nachbearbeitungen von Filmen wegen Verfehlungen der Schauspieler:
"Ich fin­de es auch fa­tal, dass Ke­vin Spacey nach Be­läs­ti­gungs­vor­wür­fen aus sei­nem Film her­aus­ge­schnit­ten wur­de. Das ist ein mo­ra­li­scher Ri­go­ris­mus, der die Kunst zer­stört. Die Kunst, die die­se Män­ner ge­ne­riert ha­ben, ge­hört der All­ge­mein­heit. So­bald sie in der Welt ist, steht sie für sich und wird un­ab­hän­gig von ih­ren Schöp­fern."

Über Dieter Wedel:
"We­del ist ein Be­ses­se­ner. Im Gu­ten wie im Bö­sen. Wenn Schau­spie­ler nicht im­stan­de wa­ren, das um­zu­set­zen, was er sich vorstellte, ließ er sei­ner Frus­tra­ti­on schon mal frei­en Lauf. Dann konn­te er schnell un­leid­lich und cho­le­risch wer­den. Das ist aber ein Ver­hal­ten, das er mit nicht we­ni­gen sei­ner Kol­le­gen teilt."

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