Bild.de-Chef Reichelt in der Kritik.

Julian Reichelt 375Meinungs-Terror: Geballter Kritik sieht sich Bild.de-Chef Julian Reichelt ausgesetzt. In seinem Morgennewsletter schreibt er, die Enthüllungen von Edward Snowden hätten den Mördern von Paris ihre Arbeit erleichtert. Nach einem Recherche-Besuch bei Geheimdiensten und Militärs in Washington D.C. kommt er zu der Erkenntnis, Snowden hat die Geheimdienste blind gemacht und ist somit indirekt schuld an dem Anschlag auf “Charlie Hebdo”.
 
Der Protest gegen diese Sichtweise bleibt nicht aus: Journalist Lorenz Matzat nennt Reichelt einen “ekelhaften Kriegstreiber”, Tilo Jung wirft ihm vor, “Angst und Schrecken zu verbreiten”, für Dennis Teichmann ist Reichelts Kolumne ein “Skandal an Propaganda”.
 
Christopher Lauer argumentiert, “umfassende Überwachung durch die NSA hat nicht Madrid, Breivik oder London verhindert” und wirf Reichelt vor, er habe “halt das, was Ihnen gesagt wurde so übernommen, weil Sie es plausibel fanden”. Alexander Geilhaupt warnt in einem offenen Brief an Reichelt, “zugunsten einer imaginären Sicherheit” in “abstrusen Aktionismus zu verfallen”.
 
Reichelts Einwurf, warum “eigentlich kaum ein Snowdenista in dieser Diskussion ohne Beleidigungen und Beschimpfungen” auskommt, beantwortet etwa Autor Frank Lübberding mit der Ausssage, es sei “beleidigend für Snowden, ihn mittelbar für die Pariser Morde verantwortlich zu machen”.Twitter-Nutzer @noodlzyaponsuki schießt aus der Anonymität deutlich übers Ziel hinaus und wünscht “von ganzem Herzen, dass der nächste Anschlag auf die Redaktion der ‘Bild’-Zeitung verübt wird”.
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