“Politico”-Zeitung startet mit Überraschungsgast.

politico-print-600Joffe, übernehmen Sie: Politico bringt seine europäische Print-Ausgabe mit prominenter Unterstützung zur Welt. “Zeit”-Herausgeber Josef Joffe füllt eine ganze Zeitungsseite von Springers jüngstem Print-Baby. Der Vielschreiber und USA-Versteher lässt sich in einer Kuschelattacke über die “sisters-in-spirit” Angela Merkel und Hillary Clinton aus.
 
Ansonsten liefert das gedruckte “Politico” viel Einerlei: Bleiwüsten-Texte und Briten-Wahl statt blumiger Innovation, Griechenland statt gewagter Thesen. Den Aufmacher über den NATO-Konfliktfall Montenegro schreibt Europa-Chefredakteur Matthew Kaminski selbst. In ganzseitigen Anzeigen werben die liberale und die konservative Partei, die Pestizid-Lobby und Vodafone.
 
Die Print-“Politico” erscheint künftig jeden Donnerstag. Mit 30.000 Auflage liegt das Elite-Blättchen komplett für lau dort, wo sich Politiker und Lobbyisten meist tummeln: an Flughäfen, Bahnhöfen, in Hotels und im Café Einstein. Für 199 Euro gibt es auf Sonderwunsch ein Büro-Abo.
 
Neu ist die Idee einer paneuropäischen Zeitung nicht. Das Joint Venture aus “Politico” und Axel Springer hat sich das Blatt European Voice einverleibt und von ihr nicht nur die Zeitung, sondern auch den Newsroom übernommen. Politico.eu ist seit Dienstag online – vorerst komplett kostenlos und weitgehend muffelig begrüßt von den Kommentatoren.
politico.eu (Erstausgabe als PDF), lexikon2.de (Politico)