Thomas Rabe über die Perspektiven für Gruner + Jahr.

Thomas-RabeSparen, dranbleiben, etwas Geld ausgeben: Das “Melken” des im letzten Herbst komplett übernommenen Verlags Gruner + Jahr soll aufhören, sagt Bertelsmann-Chef Thomas Rabe im Interview mit dem “manager magazin”.
 
Rabe räumt ein: “Es mag sein, dass wir in der Vergangenheit zu wenig investiert haben”. Nun fließe Geld ins digitale Geschäft, etwa Bezahlinhalte und Onlinemarktplätze. Gleichzeitig will er G+J “auf Kernmärkte fokussieren” und die Kosten senken, in Deutschland in den nächsten Jahren um 75 Mio Euro. Eine Beschränkung auf den deutschen Markt schließt Rabe allerdings aus, so solle etwa das Frankreich-Geschäft nicht verkauft werden. Kleinere Märkte könnten aber noch auf der Verkaufsliste stehen, Rabe will “Geschäfte anpassen”. Ein Zusammengehen von G+J mit einem anderen europäischen Verlag nach dem Vorbild der Fusion von Random House und Penguin schließt er aus – das würde das Kartellamt blockieren.
 
Den Namen Gruner + Jahr will Rabe beibehalten, denn er genieße “insbesondere bei Journalisten einen guten Ruf”.
“manager magazin” 3/2015, S. 70-73, manager-magazin.de (E-Paper), manager-magazin.de (Vorab), dwdl.de, handelsblatt.com