Bild.de-Chef verteidigt harte Fotos aus Liberia.

Bild.de, Ebola-Toter, Foto: Daniel van Moll/laifAngriff als Verteidigung: Julian Reichelt, streitlustiger Chefredakteur von Bild.de, wirft sich wie eine Löwenmutter vor seine Ebola-Reporter Alexandra Würzbach und Daniel Moll. Ihnen hat “Cicero”-Medienredakteurin Petra Sorge vorgeworfen, die Ebola-Opfer zu “entwürdigen”, indem “Bild” einen Toten unverpixelt zeigte (siehe Foto). Reichelt widerspricht in einer Gegenrede auf turi2 scharf: Drastische Fotos wie jenes von Moll hätten “das Thema der Politik erst aufgezwungen”. Ohne Berichterstattung gebe es “keine öffentliche Debatte darüber, wie wir Westafrika helfen können”. Denn: “Es ist nicht unsere Aufgabe, schonend und geschmeidig daher zu kommen. Dafür braucht kein Mensch Medien.” Der Nachrichtenjournalismus, den Petra Sorge sich im “Cicero” wünscht, wäre zwar “unanstößig und nervenschonend”, hätte aber mit der Realität “nichts zu tun”. Sorges Text sei ein “erschütternd ahnungsloses, besserwisserisches Beispiel für risikolosen Bürojournalismus”. (Foto: Daniel van Moll/laif)
turi2.de (Gegenrede Reichelt), cicero.de (Kritik Sorge), bild.de (Bild Plus)