“Bild” schießt Selfies gegen Griechenland.

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“Bild” sagt “Nein” zu Griechenland, DJV-Chef Konken sagt “Nein” zu “Bild”. (Foto: Screenshot, Bild.de)

Fotos nach Athen tragen: “Bild” gibt mal wieder die Boulevard-Haubitze und schießt scharf gegen neue Hilfs-Milliarden für Griechenland. Springers Blatt fürs Grobe ruft seine Leser dazu auf, mit der heutigen Seite 2 Selfies zu schießen und die Bilder zu posten. Die Seite ziert zu etwa der Hälfte ein großes “Nein”, ergänzt durch “Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen.” Aus Sicht vieler Journalisten-Kollegen leistet sich das Blatt damit einen journalistischen Fauxpas, viele reagieren mit entsprechenden Tweets. DJV-Chef Michael Konken sieht gar die Grenze zur politischen Kampagne überschritten. Ein Vorwurf, den “Bild”-Chef Kai Diekmann nicht mal zurückweist. Er stellt sich via Twitter in die Tradition von Henri Nannen und Rudolf Augstein. Durch deren Vorbild sieht er die Aktion seines Blattes gedeckt. Bestätigt fühlt Diekmann sich zudem von den Leserreaktionen – auf Twitter spricht er von einer Rekord-Teilnehmerzahl. Zum Beweis zeigt Bild.de Selfies von unzähligen Lesern, die sich bereitwillig vor “Bilds” Anti-Griechen-Karren spannen lassen.
bild.de, meedia.de, bild.de (Leser-Fotos)

“Bild” schießt mit Selfies gegen die Griechenland-Hilfe.

Bild 20150226Bild gibt mal wieder die Boulevard-Haubitze und schießt scharf gegen neue Hilfs-Milliarden für Griechenland. Springers Blatt fürs Grobe ruft seine Leser dazu auf, mit der heutigen Seite 2 Selfies zu schießen und die Bilder zu posten. Die Seite ziert zu etwa der Hälfte ein großes "Nein", ergänzt durch "Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen." Aus Sicht vieler Journalisten-Kollegen leistet sich das Blatt damit einen journalistischen Faux Pas. Bernd Ulrich von der "Zeit" etwa fragt "Ist das Journalismus oder kann das weg?". Stefan Niggemeier glaubt, "Bild" habe festgestellt, "bisher viel zu sachlich über Griechenland berichtet zu haben". Auch viele andere Twitter-Nutzer schütteln digital den Kopf über die "Bild"-Aktion und werfen dem Blatt eine Hetzkampagne vor.
bild.de, meedia.de