Springer holte rechten Spitzel ins Haus.

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Axel Springer im Zwielicht

Armer Axel: Springers “Bild” versucht, seinen glorifizierten Verleger Axel Springer (gestorben 1985) als Spionage-Opfer des BND darzustellen – und schießt damit ein Eigentor. Der ehemalige SS-Hauptsturmführer Horst Mahnke, der auch nach 1945 NPD wählte und kriegsverherrlichende Bücher und antisemitische Artikel schrieb, wurde nämlich von Axel Springer 1960 selbst als Chefredakteur der Springer-Illustrierten “Kristall” ins Haus geholt und später zum persönlichen Referenten gemacht. Nebenbei versorgte er den BND mit Interna aus dem Springer-Verlag. Willi Winkler erhebt in der “Süddeutschen Zeitung” den Vorwurf, Axel Springer habe auf rechte Kräfte gesetzt – ungeachtet deren Nazi-Vergangenheit. Winkler findet, es sei an der Zeit, “die fromme Legende zu überprüfen, wonach Axel Springer zeitlebens nichts mehr bedrückt habe als der deutsche Judenmord”. Mahnke, der vom “Spiegel” kam, forderte von Springer bereits vor seinem Übertritt in den Verlag Rückendeckung für seine Nazi-Vergangenheit als SS-Sturmbannführer. Als Mahnkes Vorleben im Protestjahr 1968 diskutiert wurde, schob Springer Mahnke zum befreundeten Verlegerverband VDZ ab. Dort wirkte Mahnke bis 1980 als geschätzter Hauptgeschäftsführer, nebenbei versorgte er weiterhin den BND mit internen Medieninfos.
sueddeutsche.de, “Süddeutsche Zeitung”, S. 31, bild.de (Enthüllung von Samstag), spiegel.de, wikipedia.de