Büchner bleibt Chefredakteur auf Bewährung.

Tagesgeschäft ohne den Chef: Wolfgang Büchner hat von den drei Gesellschaftern des “Spiegel” eine nahezu unlösbare Aufgabe gestellt bekommen – er soll sich auf die überwiegend feindlich gesonnene Print-Redaktion zubewegen und sie dazu bringen, mit ihm die Vision “Spiegel 3.0” umzusetzen. Dazu wird Büchner sich aus dem redaktionellen Tagesgeschäft zurückziehen, wie Claudia Tieschky in der “Süddeutschen” schreibt. Aus der vierstündigen Gesellschafterversammlung am Freitag waren Büchner und Verlagsgeschäftsführer Ove Saffe ohne die erhoffte Carte blanche für den Umbau gegangen. Im Gegenteil: Büchner und Saffe sollen ihre Pläne “in enger Zusammenarbeit mit den Redaktionen” verwirklichen und zwar “sowohl was die Umsetzung als auch was den Zeitablauf angeht” – nahezu eine Mission impossible angesichts der Stimmung beim Blatt. Michael Hanfeld nennt es ein “konstruktives Misstrauensvotum”. Büchner-Gegner interpretieren die Tatsache, dass der Name Büchner in der Erklärung der Gesellschafter nicht fällt, als Zeichen für seine Niederlage. (Fotos: dpa, Spiegel, Montage: turi2)
spiegelgruppe.de (Erklärung der Gesellschafter), sueddeutsche.de, faz.net, taz.de, tagesspiegel.de, “Handelsblatt”, S. 16