Fusion von Comcast und Time Warner Cable platzt.

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Unstrategischer Rückzug: Comcast bläst die geplante Fusion mit Time Warner Cable ab, berichten Reuters und Bloomberg. Der Deal hätte ein Volumen von etwa 45 Mrd Dollar gehabt. Die Kabelnetzbetreiber leiden unter dem Abwandern vieler TV-Kunden zu Streaming-Angeboten von u.a. Netflix, HBO und Amazon. Lediglich die Angebote für Breitband-Internet verkaufen sich anhaltend wie geschnitten Brot, legen den Inhalte-Konkurrenten aus dem Netz aber auch die Infrastruktur für neue Kunden. Durch Synergien und größere Macht beim Rechteeinkauf hatten sich die beiden Unternehmen Einsparungen von etwa 2 Mrd Dollar erhofft.
 
Den Informationen von Reuters zufolge hat sich die Comcast-Führung nach offenbar enttäuschenden Gesprächen mit Regulierern am Donnerstag dazu durchgerungen, den Deal abzusagen. Eine Ersatz-Strategie zeichnet sich bisher nicht ab.
 
Verbraucherschützer und nicht zuletzt der mächtige US-Regulierer FCC sprachen sich gegen die Anfang 2014 angekündigte Fusion aus. Das Wagnis, einen Deal einzufädeln, den die Kartellbehörden mit einiger Wahrscheinlichkeit kassieren würden, wollten die beiden größten US-Kabelnetzbetreiber wohl nicht eingehen. Nun erwarten Marktbeobachter wie NZZ-Korrespondentin Hanna Henkel Fusionen der beiden Beteiligten mit kleineren Unternehmen auf dem US-Markt.
reuters.com, bloomberg.com, nzz.ch