Google schmeichelt deutschen Verlegern.

Laurence Mehl_Philipp Justus_april 2015

Laurence Mehl und Philipp Justus bei Googles Verleger-Event. (Foto: Willy Loderhose)

Charme-Offensive: Google umwirbt deutsche Verleger – zum Beispiel beim regionalen Verlags- und Zeitungsforum am Abend in Hamburg. Die Botschaft von Google-Deutschlandchef Philipp Justus: Der Konzern habe zwar keine fertigen Antworten auf den digitalen Wandel, liefere aber Werkzeuge, um im Netz Geld zu verdienen. Seine Leitsätze an die versammelten Verleger klingen dann allerdings wie aus dem Poesie-Album: “fast is better than slow”, “launch & iterate”, “focus on the user”.
 
Ein konkretes Beispiel für den digitalen Wandel liefert Laurence Mehl, Geschäftsführer der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Der frühere “WAZ”- und “Handelsblatt”-Mann bezeichnet seine NOZ-Medien als erfolgreichstes regionales Medienhaus und bejubelt “24.000 zahlende Nutzer für Qualitätscontent” im Netz. Die “NOZ”-Redakteure steckt er allesamt in ein “digitales Fitnessprogramm”, so will er ihnen alte Gewohnheiten austreiben und sie befähigen, journalistisch unabhängig und digital zu arbeiten.
 
Springer-Berater Dirk Barmscheidt widerspricht: Er ruft die Verleger auf, sich von Print zu lösen und digital zu denken. Er fordert sie auf, ihre Marken zu entkernen und die besten Mitarbeiter ins Digitale zu stecken. Digital könne Print nicht retten, den Verlag schon, so der Berater.
turi2 vor Ort beim Verlags- und Zeitungsforum von Google in Hamburg
 
Mitarbeit: Willy Loderhose