Kirch-Lüge ein “besonders schwerer Fall”?

In den Knast wegen Leo? Die vermuteten Falschaussagen im Kirch-Prozess werden für den amtierenden Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen (Foto) immer unangenehmer. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat in einer vierseitigen Pressemitteilung bekannt gegeben, dass sie eine 672-seitige Anklageschrift zugestellt hat, die von einem “besonders schweren Fall” von Prozessbetrug ausgeht. Die Staatsanwaltschaft weist auch gleich auf das mögliche Strafmaß hin: sechs Monate bis zehn Jahre Gefängnis. Fitschen habe mit seinen Vorgängern Rolf Breuer und Josef Ackermann sowie zwei weiteren Ex-Managern “kollusiv zusammengewirkt”, um im Kirch-Prozess die Justiz zu täuschen. Er habe im Juni 2011 vor Gericht “in sich nicht schlüssige Angaben” gemacht. Das Münchner Landgericht muss jetzt entscheiden, ob es die Klage zulässt. Das wird wohl nicht vor 2015 passieren. Vorher darf die Deutsche Bank zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Sie sieht den Verdacht weiter als “unbegründet” an.
spiegel.de, welt.de