Philipp Welte beklagt Jammern der Verleger.

Philipp Welte, Verlagsvorstand BurdaRundumschlag: Burdas Verlagsvorstand Philipp Welte hat kein Verständnis für jammernde Verleger. Trotz immer noch zweistelliger Renditen würden manche so tun, “als ob unsere Industrie unmittelbar vor dem Exitus stünde”, beklagt Welte im Interview mit dem “Handelsblatt”. Auf die Erkenntnis “der potenziellen eigenen Sterblichkeit” reagierten viele Verlage “mit sinnloser Panik statt mit planvoller Veränderung”. Das Grundproblem – so Welte: Magazine wurden zu lange vorrangig als Werbeträger angesehen statt als für Kunden gemachtes Produkt. Bei schwindenden Anzeigenumsätzen müsse man sich daher an Interessen, Wünschen, Bedürfnissen der Leser orientieren – nach Vorbild der Konsumgüterindustrie.

 

Wenig hält der Burda-Manager vom digitalen Verkauf einzelner Artikel – etwa bei Blendle: “Ich bin davon überzeugt, dass jede Form des Unbundeling unserer Ertragslage eher schadet als nützt.” Google reiße die “digitalen Angebote auseinander”, die “einzigartige Stärke der Verlage” bestehe jedoch darin, “Zeitschriften als sowohl schöne als auch intelligente Gesamtpakete zu kreieren”. Deren Zukunft sieht Welte auch weiterhin vor allem auf Papier.
“Handelsblatt”, S. 22/23 (Interview), finanznachrichten.de (Zusammenfassung)