Thüringer Ministerpräsident sendet im Regional-TV.

Ramelow & Co Salve TV

Bodo Ramelow – Mininsterpräsident mit “Sendungsbewusstsein” (Bild: Screenshot Salve.TV)

Erfurter Staatsfernsehen: Bodo Ramelow, linker Ministerpräsident in Thüringen, sendet seit Freitag alle zwei Wochen beim Thüringer Regionalsender Salve TV. Innerhalb der Sendung “Thüringer Politik TV” bekommt der Regierungschef ein Video-Tagebuch, in dem er die politische Lage im Land “zusammenzufassen und reflektieren” will – laut der “Thüringer Allgemeine” ohne störende Journalistenfragen.
 
Über so viel Sendungsbewusstsein wundert sich auch der Koalitionspartner im Erfurter Landtag: Der medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Werner Pidde, rät Ramelow, er “möge davon Abstand nehmen”. Der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordnete Steffen Lemme spricht gar von “Staatsfernsehen”. Der Dortmunder Medienwissenschaftler Horst Röper findet es “unglaublich” und “entsetzlich”, dass sich ein Ministerpräsident selbst kommentieren darf. Der Fall sei “so absurd, dass es vermutlich nicht einmal als Verstoß gegen den Pressekodex geahndet werden könne”, da wohl niemand geahnt hat, dass es so einen Fall geben könne.
 
Klaus-Dieter Böhm, Hauptgesellschafter des Senders, findet nichts Anstößiges an der Ramelow-Show – das “Video-Tagebuch” sei ein Versuch, “Politik transparent zu machen”. Auch aus Ramelows Staatskanzlei heißt es, es gebe kein Abrücken von dem mit Salve TV verabredeten Konzept.
thueringer-allgemeine.de via twitter.com/doktordab, salve-tv.net (gesamte Sendung, 18 Min)

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