lexikon2: Bildblog.

Bildblog 150Bildblog ist der Stachel im Fleisch der deutschen Medien, Bildblog bedeutet scharfe Worte gegen schäbigen Journalismus – und bevor der Attackierte richtig merkt, was los ist, dreht die Community auf Twitter, Facebook und Co das Messer in der Wunde noch einmal um und streut den Inhalt ganzer Salzfässer in die Wunden. Hunderte von Korrekturen und Gegendarstellungen haben die Watchblogger über die Jahre zusammengetragen – viele spektakulär, manche kleinkariert, ganz wenige komplett überflüssig. Bildblog ist “für alle” Medien da, nicht mehr nur für “Bild” und für alle der Punkt, an dem der Journalist die Macht des Journalisten am eigenen Leib spürt. Der Quälgeist heißt bevorzugt Stefan Niggemeier, der Gequälte meist Kai Diekmann.

 

Promis, Professoren und das Grimme-Institut lieben seit 2004 das Bildblog und den Unterhaltungswert, den es hat, wenn ein paar arme Blogger milliardenschweren Konzernen ans Bein pinkeln. Und es wirkt: Der Springer-Hausjurist, der in der Schaltzentrale publizistischer Macht am “Balken” mögliche einstweilige Verfügungen taxiert, ist ganz offensichtlich vorsichtiger geworden. Mathias Döpfner, der den Verlag in ein liberales Medienhaus verwandelt hat, in dem sich viele kluge Geister wohlfühlen, reagiert auf Bildblog-Vorwürfe zu dreisten Persönlichkeitsverletzungen mit der Metapher des “Bild”-Fahrstuhls, mit dem Promis hoch- aber auch wieder runterfahren.

 

Der Bildblog ist oft kopiert und nie erreicht. Und wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.
wikipedia.de, bildblog.de (Sachdienliche Hinweise), bildblog.de (Zwangspause), youtube.com (20-Min-Video über Bildblog)

 

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