Live, bewegt und mobil ist die Zukunft der Nachricht – und auf dem alten Tanker Deutsche Presse-Agentur müssen sie in rauer Medien-See nicht nur die Bordwand streichen. Chefredakteur Sven Gösmann und sein Team bauen ganze Decks neu und ein paar andere ab. Jens Twiehaus beobachtet für die turi2 edition den Wandel im Berliner Newsroom der dpa – und verfolgt die Frage "Was ist die Nachricht noch wert?" bis in die Köpfe ihrer führenden Macher.
Print ist in den Augen von Gösmann immer noch stark, die Print-Verlage sind das Rückgrat der 680 Mitarbeiter starken Agentur. Längst aber suchen erfahrene Journalisten nach neuen Geschäftsmodellen und journalistischen Formaten. Vize-Chefredakteur Roland Freund zog sich in die kleine Denkfabrik dpa next lab zurück. Infocom-Geschäftsführer Christoph Dernbach glaubt an den Siegeszug multimedialer Liveticker.
turi2.de (Video-Dossier zur Zukunft der dpa)
Die komplette Geschichte finden Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1: Print)
Text und Videos: Jens Twiehaus. Fotos: Holger Talinski.
"Die spannendste Zeit ist immer das Jetzt und Gerade."
Christoph Dernbach, seit 1989 Nerd vom Dienst bei dpa, ordnet in der turi2 edition die Umbrüche im News-Geschäft ein und spricht im Video über das Zukunfts-Format Liveticker.
turi2.de (3-Min-Video)
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Deutsche Puls-Agentur: Liveticker sind ein wichtiges Wachstumsfeld für die dpa, denn Live-Formate am Puls der Zeit "entsprechen der DNA einer Nachrichtenagentur", sagt dpa-infocom-Chef Christoph Dernbach. "Wir waren immer daran interessiert, Sachen auf den Punkt zu bringen, zu zeigen, dass wir vor Ort sind." Im Liveticker finde alles zusammen, was die dpa leistet, sagt Dernbach im Video-Interview für die turi2 edition.
Heute bietet die dpa meistens einzeln Text-Formate, Fotos, Grafiken und technisches Know-how. "Die Zauberformel wird sein, alle Komponenten vernünftig zusammen zu bringen – daraus spannende journalistische Produkte zu machen, die sich finanziell rechnen." Dernbach arbeitet daran, die vielen Innovationen mit der Grundeigenschaft der dpa zu fusionieren: eine sauber recherchierte Nachricht zu liefern. Für Dernbach ist es die spannendste Zeit seiner Laufbahn, die 1989 bei dpa begann. In der gedruckten turi2 edition führt er seine Ideen aus.
turi2.de (Video-Dossier zur Zukunft der dpa)
Weiterlesen können Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1, Print. Ein Plädoyer für Slow Media.
Bewegte Bilderflut: Die dpa steht bei der effizienten Produktion von Videos noch am Anfang, räumt Fotochef Peer Grimm im Video-Interview der turi2 edition ein. Viele seiner Fotografen können Bewegtbild, aber nicht bei allen lasse sich ein "Schalter umlegen". Die simple und meist zuverlässige Technik helfe aber gestandenen Fotografen zu Filmern zu werden. "Diejenigen, die für Fotografie einen besonderen Blick haben, haben den auch bei der Produktion von Bewegtbildern", sagt Grimm.
Im gedruckten Text über die Zukunft der Nachricht und der dpa bestätigt Grimm: "Die Medien brauchen mehr Bilder als früher." Online-Portale verlangen ständig frische Ware von den 40 festen und 40 freien Fotojournalisten der Agentur. Und Print-Medien werden auch in der Tagesaktualität magaziniger, weshalb das Standardbild von der Pressekonferenz nicht mehr reicht.
turi2.tv (5-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2)
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turi2.de/abo
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turi2.de/edition
Der Wiener Fotograf Ian Ehm ist mit seinem alten Mercedes im Auftrag der turi2 edition quer durch Deutschland gefahren - von Miesbach bis Sylt, von Aachen bis in den Berliner Osten – immer auf der Suche nach der bedrohten Kiosk-Kultur in Deutschland. Die meisten Verkäufer, Pächter oder Besitzer musste Ehm erst überreden, fürs Foto zu posieren.
Dabei entstanden viel mehr tolle Bilder, als in der gedrucken Ausgabe Platz gefunden haben. In diesem siebenminütigen Video zeigen wir die schönsten Fotos. Dazu erzählt Redakteurin Tatjana Kerschbaumer die Geschichten der Menschen im Kiosk.
turi2.tv (7-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de/edition1
Die ganze Geschichte über 38 Seiten lesen Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1, Print. Ein Plädoyer für Slow Media.
Ein Verlag ist keine Gurken- (oder Schrauben-)Fabrik - sagt man so schön. Warum eigentlich? Wir haben einen gefragt, der sich im Verlags- wie im Sauerwaren-Geschäft gleichermaßen auskennt:
Albrecht Hengstenberg, gelernter Fotograf und Werber, führte für den Schweizer Verleger Jürg Marquard ("Cosmopolitan“, "Shape") jahrzehntelang die Europa-Geschäfte. Heute ist er als Medien-Investor und Verwaltungsratschef des Familienunternehmens Hengstenberg GmbH & Co. KG aktiv.
Peter Turi und Stephan Sahm (Fotos + Video) haben Hengstenberg im Produktionswerk in Bad Friedrichshall nahe Heilbronn besucht - Anfang September zum Ende der Gurkenkampagne 2015. Sie haben interessante Einsichten und spannende Bilder und Videos mitgebracht. Einen kleinen Einblick, auch darüber, wie die Gurken ins Glas kommen, gibt es hier auf turi2.tv. Im Interview für die turi2 edition spricht Hengstenberg über die Parallelen zwischen "Cosmopolitan" und Cornichon.
turi2.tv (6-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de/edition1
Die ganze Geschichte über zwölf Seiten lesen Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1, Print. Ein Plädoyer für Slow Media.
Die Autorin Silke Burmester hat für die turi2 edition, Ausgabe 1, Thema: Print, ein einfühlsames Porträt über Bascha Mika, die Chefredakteurin der "Frankfurter Rundschau" geschrieben. Mika, die frühere Chefredakteurin der "taz" und bekannte Feministin, ist Frankfurt-Migrantin, Berlin-Exilantin - und Flüchtlingskind. Die Frankfurter Fotografin Gaby Gerster hat dazu wundervolle Bilder gemacht. turi2.tv zeigt 150 Sekunden mit den schönsten Fotos, dazu liest Burmester Passagen ihres Textes.
turi2.tv (150-Sek-Video im YouTube-Kanal von turi2), turi2.de/edition1
Die ganze Geschichte über sechs Seiten lesen Sie in der turi2 edition, Ausgabe 1, Print. Ein Plädoyer für Slow Media.
“Den Verleger in unbedenkliche Projekte verwickeln”.
Guter Rat ist eigentlich teuer. Doch in der turi2 edition gibt Rolf-Dieter Lafrenz, Deutschlands bestbezahlter Verlagsberater, kostenlos Tipps – auch in Liebesdingen. Der Chef der führenden Beratungsfirma Schickler arbeitet privat an einem Roman und beweist im Interview eine gute Portion Humor.
"Print mag zwar schrumpfen, aber es ist immer noch groß."
dpa-Chefredakteur Sven Gösmann schaut begeistert auf digitale Chancen, weil er Print-Kernkunden im Rücken weiß.
turi2.tv (5-Min-Video), turi2 edition (Geschichte über die Zukunft der dpa)
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turi2.de/edition1
Konzentration, bitte! Die Deutsche Presse-Agentur steht als Lieferant der Verlage im Gewitter des Medienwandels und muss sich erneuern. dpa-Chefredakteur Sven Gösmann, 49, werkelt deshalb an allen Fronten - und muss manches niederreißen. "Wir versuchen allen Kunden alles zu geben, aber wir müssen uns auch konzentrieren", sagt Gösmann im Video-Interview für die turi2 edition. dpa probiert neue Textformate wie Listicles, wird in Korrespondenten-Berichten persönlicher, reduziert aber die Zahl der arbeitsintensiven Zusammenfassungen.
Nebenbei macht Gösmann so manchem Kunden Beine. Nicht dpa ist stets das trägste Teilchen im atomisierten Medienmarkt - manchmal sind auch die Verlage lahm. Er müsse "in die Köpfe der Kunden reinbringen, sich zu öffnen für die Möglichkeiten, die wir heute schon anbieten", sagt Gösmann in vornehm diplomatischer Zurückhaltung. Was alle wollen, egal ob Print oder Online: mehr Bild, mehr Grafik, was zum Gucken. "Ein Wort ist eine ganze Menge wert", sagt Gösmann, "aber daneben tritt immer stärker die Visualisierung."
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)
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Bitte bunt und bildhaft: Das Storytelling der dpa wandelt sich - und Grafik ist oft besser geeignet als Text, sagt die scheidende Infografik-Chefin Katharina Klink, 38. "Hintergründe erklären, Komplexes beherrschbarer machen, neue Leseanreize setzen, neue Möglichkeiten in ein Thema zu finden, das kann man mit Grafik besonders gut." Klink und ihr Team arbeiten an der Visualisierung von News, denn gute Grafik bringe viele Nachrichten auf einen Blick. Ein Blick in die dpa der Zukunft? "Ich lebe schon in einer dpa, in der das Textelement ein Teil von vielen ist", sagt sie im Video-Interview für die turi2 edition.
Im Digitalen stoßen die dpa-Grafiker noch auf die größten Probleme. Viele Grafiken lassen sich nicht responsiv den unterschiedlichen Bildschirmgrößen anpassen. "Die Größenverhältnisse in einer Grafik kann ich nicht verändern, ohne den Inhalt zu verfälschen", erläutert Klink. Das Problem wird dpa und alle Publisher noch lange beschäftigen, Klink allerdings nicht mehr in ihrer aktuellen Position: Sie wird Consultant bei der Unternehmensberatung Dr. Kraus und Partner.
turi2.tv (3-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2)
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turi2.de/edition1
“Diese lethargisch gewordene, angstgetriebene Schnarchnasen-Branche”.
Barfuß-Verleger unter sich: Peter Böhling, Werber, Fachjournalist, Verleger des Medienmagazin “Clap” und Branchenkarikaturist (Bulo), streitet mit Peter Turi darüber, ob es kreativer macht, als Verleger von der Hand in den Mund zu leben. Böhling greift darin die Verlagsszene als “lethargisch gewordene, angstgetriebene Schnarchnasen-Branche” an. Das Interview erscheint am… Weiterlesen …
"Wo der Alltag digital wird, wächst die Sehnsucht nach analoger Qualität. Mechanische Uhren boomen, schöne Bücher bleiben begehrt, Vinyl-Platten erleben eine Renaissance. Und Print feiert ein starkes Comeback."
Peter Turi, turi2-Gründer und Online-Verleger, glaubt an eine große Zukunft für gut gemachte Printprodukte - deshalb druckt er jetzt auch.
turi2.de (Editorial edition1), turi2.de (Background)
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turi2.tv Classics: Peter Wippermann 2009 über die Zukunft von Print.
Peter Wippermann ist Trendforscher und einer der klügsten Köpfe der Branche. Bereits 2009 hat sich Peter Turi mit ihm über die Zukunft von Print unterhalten – und was Wippermann sagt, ist mehr denn je richtig. Print stirbt genauso wenig aus wie das Pferd nach dem Siegeszug des Autos…. Weiterlesen …
Wo der Alltag digital wird, wächst die Sehnsucht nach analoger Qualität
Aus der turi2 edition, Ausgabe 1, "Print. Ein Plädoyer für Slow Media".
Stellen Sie sich vor, in Ihrer Nachbarschaft eröffnen zwei Schnellrestaurants – verkaufen Sie deshalb Ihre Küche und stellen den Besuch im Feinschmecker-Restaurant ein? Sicher nicht. Wer glaubt, Print sei tot, weil das Internet schneller und billiger ist, der denkt auch, er könne Messer und Gabel wegwerfen, weil nebenan eine Dönerbude aufgemacht hat.
Wo der Alltag digital wird, wächst die Sehnsucht nach analoger Qualität. Mechanische Uhren boomen, schöne Bücher bleiben begehrt, Vinyl-Platten erleben eine Renaissance. Und Print feiert ein starkes Comeback.
Genießen Sie dieses Buch: Wir laden Sie ein zu einer Reise in unsere lebendige Printlandschaft. Wir stellen Ihnen wundervolle Kioske, erfolgreiche Zeitungen und zwei ganz besondere Chefredakteurinnen vor. Experten und Reporter erklären die Faszination Print. Und wir zeigen Ihnen, warum ein Verlag keine Gurkenfabrik ist.
Ich hoffe, dass Sie dieses Buch im Büro oder am Kiosk kennenlernen, für ein Rendezvous mit nach Hause nehmen und es in Ihrem Buchregal wohnen lassen. Und dass es etwas mit Ihnen macht, was vielleicht nur Print kann: Sie inspirieren.
Peter Turi, Verleger
Post Scriptum: Schalten Sie, während Sie dieses Buch lesen, bitte für zwei Stunden alle Bildschirme aus. Erleben Sie, wie neue Gedanken und Ideen entstehen, wenn Sie dieses Buch entspannt und konzentriert zugleich lesen. Schreiben Sie mir Ihre Gedanken dazu an peter.turi@turi2.de.
Foto: Ian Ehm
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