Zukunftsrat für ARD und ZDF hat 200.000 Euro gekostet.

Zukunfts­investition: Die Bundes­länder haben in den Zukunfts­rat für ARD und ZDF rund 200.000 Euro gesteckt, teilt die Mainzer Staats­kanzlei epd medien mit. Die acht Mitglieder um Ex-G+J-Chefin Julia Jäkel haben demnach pro Sitzung 700 Euro plus Umsatz­steuer erhalten, dazu kommen andere Sitzungs­kosten wie Raum­miete. Weiteres Geld sei u.a. in ein extern organi­siertes Hearing geflossen.
medien.epd.de (€)

Hör-Tipp: Nils Minkmar und Joachim Telgenbüscher erzählen Geschichte.

Hör-Tipp: Es begab sich in den frühen 20er Jahren des 21. Jahrhunderts, dass allerlei Manns­bilder einander Geschichten aus der Geschichte, ja History to Go erzählten. Autor und Historiker Nils Minkmar und "Geo Epoche"-Redaktions­leiter Joachim Telgenbüscher reihen sich ein und erzählen zum Start von "Was bisher geschah" die Geschichte des NS-Schreib­tisch­mörders Werner Best. Der Podcast erscheint immer dienstags.
podcast.apple.com, plus.rtl.de (Folge 1, 48 Min)

“Bild” wirft NDR “Interessenkonflikt” in Bericht über Krebstest-Studie vor.

Ist Schweigen Gold? "Bild" sieht in einem Beitrag der NDR-Sendung "Panorama 3" einen "Interessen­konflikt". Im Film vom 12. März kommt ein Mann kritisch zu Wort, der bei der Studie für einen Krebs­test ein falsch-positives Ergebnis erhalten hatte. Anders als dar­gestellt, so "Bild", sei der Mann "nicht der ahnungs­lose Medizin-Laie", sondern "Heil­praktiker und Autor, der selbst alter­native Krebs-Tests anbietet". Der NDR weist den Vor­wurf gegenüber "Bild" zurück: Der Mann und sein Beruf seien "für die journalistische Einordnung" nicht ausschlag­gebend gewesen. Der Sender hat den Beitrag mit einem "Transparenz­hinweis" versehen.
bild.de, ardmediathek.de (10-Min-Video)

Frauenradio Femotion wird eingestellt.

Female ausgepowert: Das Frauenradio Femotion stellt seinen Sende­betrieb nach drei Jahren zum 31. März ein. Die Femotion GmbH aus Leipzig begründet den Schritt mit der "konjunktur­bedingt heraus­fordernden" Situation am Werbe­markt – es habe "keine aus­reichende wirtschaft­liche Perspektive" für das Projekt gegeben. Einige Formate aus dem Programm sollen als Podcasts auf den ein­schlägigen Platt­formen fort­bestehen, ebenso der Insta-Account der Marke mit rund 27.000 Followern. In NRW sendet ab 1. April Star FM Maximum Rock auf der bisherigen DAB+-Frequenz von Femotion Radio.
radiowoche.de, horizont.net (€), turi2.de (Background)

Marke gerettet: “Sports Illustrated”-Mutter vergibt Publishing-Lizenz neu.

Knapp, aber passt schon: Der Betreiber des US-Sport-Platt­form "The Players' Tribune", Minute Media, sichert sich von der Authentic Brands Group für mindestens zehn Jahre die Print- und Online-Rechte an "Sports Illustrated" – und wendet somit das Ende der Marke ab. "Sports Illustrated" erschien bisher unter dem Dach der Arena Group, obwohl Authentic dem Unter­nehmen nach einer verpassten Zahlung im Januar die Lizenz für "SI" ent­zogen hatte. Minute gibt an, einige der in diesem Zuge ent­lassenen Mit­arbeiter­innen des Titels wieder zurück­holen zu wollen.
mediapost.com, nyt.com (€)

Zitat: Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner findet einen Fokus aufs Massenpublikum nicht verkehrt.

"Unser Auftrag ist es, alle Menschen zu erreichen. Daher finde ich einen Fokus auf den Mehrheitsgeschmack nicht verkehrt."

Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen, sagt im Interview zur Themenwoche Audio bei turi2, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem "Publikum schon hin und wieder etwas zumuten" muss.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)

“Es gibt viel zu wenig gute Gespräche in diesem Land” – 3 fiese Fragen an Michael Bröcker.


Gold im Mund: Braucht die Welt wirklich noch einen weiteren Podcast zur Morgenstund’? Michael Bröcker sagt: Ja. Zusammen mit Vize-Chefredakteurin Helene Bubrowski bespricht der Table.News-Chefredakteur im werktäglichen Podcast “Table.Today” morgens um sechs aktuelle Themen mit wechselnden Gästen. Warum er auch in den Hoch-Zeiten von Storytelling-Podcasts aufs Quatschen setzt und was Michael dabei Gabor und Micky voraus hat, erklärt Bröcker in seinen Antworten auf 3 fiese Fragen für die turi2-Themenwoche Audio.
Weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

“Telepolis” bittet um Unterstützung, damit Debatten nicht hinter der Paywall verschwinden.

Paywille statt Paywall: Das Online-Magazin Telepolis von Heise führt ein Unterstützer-Modell ein, mit dem Leserinnen freiwillig für die Nutzung der Inhalte zahlen können. Damit will das Portal seine redaktionelle Unab­hängig­keit gewähr­leisten und weiter­hin tiefgründige und kontroverse politische Bericht­erstattung bieten. "Eine lebendige Debatten­kultur gehört nicht hinter eine Paywall", sagt Chef­redakteur Harald Neuber.
heisegroup.de

Frühere “Rheinische Post”-Herausgeberin Irene Wenderoth-Alt, 75, ist tot.

Irene Wenderoth-Alt, 75, ist tot. Die lang­jährige Gesell­schafterin, Auf­sichts­rätin und Heraus­geberin der "Rheinischen Post" ist am vergangenen Mittwoch gestorben, teilt der Verlag mit. Ihr Vater Erich Wenderoth, Mitgründer der "RP", hatte sie schon in jungen Jahren mit Verantwortung für Zeitung und Verlag betraut. Bis zuletzt habe sie den Diskurs gesucht.
rheinischepostmediengruppe.de

Christin Martens wird Vize-Chefin des “Bild”-Wirtschafts­ressorts.

Gutes Geschenk: Zu ihrem heutigen 47. Geburts­tag erhält Journalistin Christin Martens von "Bild" die Vize-Leitung des Wirtschafts­ressorts. Die Gründungs­chef­redakteurin von "Business Insider" in Deutschland hat zuletzt als freie KI-Beraterin gear­beitet. Das im Herbst 2023 neu gegründete "Bild"-Ressort führt Patricia Platiel.
kress.de, turi2.de (Background)

DJV siegt in Prozess um Freien-Vergütung.

DJVictory: Der DJV meldet einen Sieg vor dem Land­gericht Hannover gegen die Funke Harz Kurier GmbH im Streit um gemein­same Vergütungs­regeln für Freie. Diese seien laut Gericht nicht kartells­rechts­widrig, ihre Aufkün­digung durch den BDZV 2017 sei zudem nicht rechts­wirksam. DJV-Chef Mika Beuster ruft die Verlage auf, über eine "Weiter­entwicklung der Vergütungs­regeln" zu sprechen, dies sei "vernünf­tiger und ziel­führender" als teure Gerichts­verfahren.
djv.de

“Man muss sich auch immer selbst hinterfragen” – Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner über Radiokultur, Rundfunkbeitrag und Ruhegeld.


Kleiner Sender, große Töne: “Wir müssen auffallen und tun es”, sagt Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner. Als Chefin der chronisch klammen, kleinsten ARD-Anstalt freut sie sich im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, dass der Zukunftsrat der Öffentlich-Rechtlichen zu dem Sender steht und Fusionsfantasien eine Absage erteilt: “Wir geben wichtige kreative Impulse in die ARD-Gemeinschaft hinein. Wir sind nicht Teil des Problems, wir sind Teil der Lösung”, sagt sie. Als Sender ohne eigenes TV-Vollprogramm steht das Radio für Gerner “im Zentrum unseres regionalen Tuns”. Warum sie wenig Angst davor hat, dass dem Medium das junge Publikum davon läuft, wie sie zur Diskussion über den Rundfunkbeitrag steht und warum sie auf eine anstehende Gehaltserhöhung verzichtet, erklärt Gerner im Auftakt-Interview zur Themenwoche Audio bei turi2.
Weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)

Meistgeklickter Kopf gestern war Konstantin Seidenstücker.

Meistgeklickter Kopf gestern war Podcast-Produzent Konstantin Seidenstücker von Studio Bummens. Ihm folgen im Ranking die frühere WDR-Journalistin Georgine Kellermann und "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 17.3.2024)

Basta: YouTuber veräppeln Tucker Carlson.

Foto-Fail: Die britischen YouTuber Josh & Archie haben offenbar den rechten Moderator und Putin-Interviewer Tucker Carlson reingelegt. In einem aufgezeichneten Interview mit ihm hätten sie behauptet, das viel besprochene Foto von Prinzessin Kate bearbeitet zu haben und dass Mainstream-Medien sich nicht an das Thema rangetraut hätten. Eigentlich kein Wunder: Wer auf Putin-Propaganda reinfällt, geht auch Photoshop-Philipp auf dem Leim.
deadline.com, spiegel.de, youtube.com (8-Min-Video), turi2.de (Background)

SWR will bei Verlagen umstrittene “Newszone”-App reaktivieren.

Back to the Zone: Der SWR hält trotz eines Rechts­streits mit Verlegern an seiner App News­zone fest. Ein Neustart sei "zeitnah geplant" und werde "gerade vorbe­reitet", teilt der Sender der dpa mit. Auch der Rundfunkrat spricht sich für eine Reaktivierung aus. Zeitungs­verlage hatten 2022 gegen die App geklagt, weil sie zu "presse­ähnlich" sei – das Landgericht Stuttgart stoppte die App per einstweiliger Verfügung. Im Sommer 2023 hob das OLG Stuttgart ein Verbreitungs­verbot auf, eine Entscheidung in der Hauptsache ist noch nicht gefallen.
deutschlandfunk.de, turi2.de (Background)

Funke veröffentlicht Aufruf von 200 Verbänden aus dem Gesundheitswesen.

Aufstehen gegen Rechts­extrem­ismus: Die Funke-Zeitungen veröffent­lichen vorab einen Appell gegen Hass und Hetze von 200 Verbänden aus Medizin und Pflege. "Demokratie, Rechts­staatlich­keit und Menschen­rechte sind für ein mensch­liches, diskrimi­nierungs­freies Gesund­heits­wesen essenziell", heißt es darin. Das deutsche Gesund­heits­system profitiere zudem von Kolleginnen und Kollegen mit ausländischen Wurzeln. Bundesärzte­kammer-Präsident Klaus Reinhardt spricht von einem "breiten Zusammen­schluss unterschiedlichster Professionen", den es so zuvor noch nie gegeben habe. Bereits Anfang Februar hatte Funke einen Aufruf von mehr als 280 Nachfahren des NS-Widerstands publiziert.
morgenpost.de

Video-Tipp: Wie aus Peter Lustig fälschlicherweise ein Kinderhasser wurde.

Video-Tipp: Die Behauptung, "Löwenzahn"-Legende Peter Lustig würde Kinder hassen, geht zurück auf eine "BamS"-Falschmeldung von 2002, erklärt "Topf voll Gold"-Erfinder Mats Schönauer (Foto). Der Interviewer Kai Biermann von der "Stuttgarter Zeitung" sagt, er sei entsetzt darüber gewesen, dass die "Bild" aus Lustig einen Kinderhasser gemacht habe. Er hätte sich damals bei Lustig in einem Brief für "seine Zunft" entschuldigt.
youtube.com (13-Min-Video), uebermedien.de

Zitat: Mai Thi Nguyen-Kim fordert mehr Nachvollziehbarkeit und Transparenz von Medien.

"Es sollte Standard sein, dass Quellen hinterlegt werden. Ein Beleg darüber, woher das Wissen kommt."

Wissenschafts­journalistin Mai Thi Nguyen-Kim sagt im "FAS"-Interview, die Medien sollten mehr Nachvoll­zieh­barkeit und mehr Transparenz liefern. Auch ein Bewusstsein für Aufmerksam­keits­ökonomie wünscht sie sich: "Soll weiter über Negatives berichtet werden? Zum Beispiel über Rechts­populismus. Oder wiederholt man dabei demokratie­gefährdende Narrative?"
faz.net (€)

“Bild” kassiert acht von 20 Presserat-Rügen.

bildlogoPresserat verteilt 20 öffentliche Rügen, acht davon für "Bild". Unter anderem habe das Blatt den Rapper Disarstar unrecht­mäßig "Judenhass-Rapper" genannt, obwohl dieser sich von früheren antisemi­tischen Song­texten längst distanziert hatte. Zudem habe die Redaktion dem Sänger keine Möglichkeit zur Stellung­nahme gegeben. Die anderen Rügen beziehen sich größten­teils auf Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht und den Opferschutz.
presserat.de, sueddeutsche.de

Reichelt muss Tweet über “KSTA”-Vize Martin Dowideit löschen.

Tweet-Keule: Der scheidende Vize-Chef­redakteur des "Kölner Stadt-Anzeigers", Martin Dowideit, wehrt sich mit einer einst­weiligen Verfügung gegen Pöbel-YouTuber Julian Reichelt. Dieser muss einen Tweet löschen, der Dowideit vorwirft, den angeblichen Mord­aufruf von Jan Böhmermann ("Nazis keulen") zu unter­stützen. Laut Gericht sei der "KSTA"-Text nur "zurück­haltend wertend" gewesen.
mediendienst.kna.de (€), turi2.de (Background)

Spiegel startet Podcastreihe “NDA”.

Ungehört: Der "Spiegel" startet den Story­telling-Podcast "NDA" über "Geschichten, die nicht erzählt werden sollen". "NDA" steht für Non-Disclosure-Agreement. In der ersten Staffel rekonstruieren Reporterin Nora Gantenbrink und Investigativ­journalistin Maike Backhaus den Tod von Kasia Lenhardt, der Ex-Freundin von Jérôme Boateng, die sich mit 25 das Leben nahm.
spiegel.de (1-Min-Audio, Trailer), spotify.com (37-Min-Audio, Folge 1)

Claus Strunz verlässt Springer jetzt doch.

Abschied mit Hindernissen: Ziemlich genau ein Jahr, nachdem er als "Bild"-Chef­redakteur abgesetzt wurde, verlässt Claus Strunz nun offiziell Springer. Als Geschäfts­führer TV & Video war er nach dem Aus von Bild TV zuletzt noch offiziell in der WeltN24-Produktions­firma Maz&More tätig. Wie sich die Zusammen­arbeit zwischen Strunz und Springer aber tatsächlich gestaltet hat, hielten beide Seiten geheim. Strunz war über 25 Jahre bei Springer.
dwdl.de, axelspringer.com, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: “Spiegel” schreibt über Netzwerk von Online-Sadisten und ihre minderjährigen Opfer.

Lese-Tipp: Der "Spiegel" gibt Einblick in ein weltweit agierendes Netz von Online-Sadisten, die ihre minderj­ährigen Opfer auf Telegram und Discord quälen. Sie bringen Teenager u.a. dazu, sich selbst zu verletzten und ihnen Nackt­bilder zu schicken mit dem Ziel, sie schließlich "in den Selbst­mord zu treiben". Unter den bisher angeklagten Männern sind auch zwei aus Deutschland.
spiegel.de (€)

“Lebensmittelpraxis” holt “Wiwo”-Chefreporter Hendrik Varnholt als neuen Chefredakteur.

Hunger auf mehr: Der bisherige Chef­reporter der "Wirtschafts­woche", Hendrik Varnholt, wird ab Juni neuer Chef­redakteur des Fach­magazins "Lebensmittel­praxis". Er folgt auf Reiner Mihr, der sich nach 24 Jahren an der Spitze in den Ruhestand verabschiedet. Varnholt hat zwischen 2017 und 2022 für die "Lebensmittel Zeitung" geschrieben, bevor er zur "Wiwo" wechselte.
lebensmittelpraxis.de

Zitat: Michael Kretschmer befürwortet ein TV-Duell zwischen Höcke und Voigt.

"Nicht kneifen, sondern stellen, zeigen, was für miese Charaktere da oft unter den Funktionären sind"

Sachsens Minister­präsident Michael Kretschmer, CDU, be­für­wortet das um­strittene TV-Duell zwischen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt und AfD-Rechts­außen Björn Höcke, sagt er im "Haupt­stadt-Pod­cast" von The Pioneer. Die Diskussion um eine "Brand­mauer" hält er für einen Fehler, weil sie das "Märtyrer"-Narrativ der AfD bestätige.
thepioneer.de (44-Min-Podcast, €)

MTV-Legende Ray Cokes moderiert wöchentliche Live-Show bei Radioeins.


Radio saves the Videostar: Der frühere MTV-Moderator Ray Cokes, 66, eine Legende des Musik­fernsehens, macht künftig Radio. Ab 23. März moderiert er beim RBB-Sender Radioeins jeden Samstag von 21 bis 23 Uhr die neue "RayDio Cokes Show". In der wöchentlichen Live­sendung empfängt er musikalische Gäste, talkt mit Hörerinnen und präsentiert einen "Mix aus alten Klassikern und neuer Musik". Cokes, der seit 2020 in Berlin lebt, moderiert auf Englisch, nimmt in den kommenden Monaten aber Deutsch­unterricht. Die eine oder andere "Anekdote dieses Lern­prozesses" werde es sicherlich auch in seine Sendung schaffen, erwartet der RBB.

Bekannt wurde Cokes in den 1990ern mit seiner interaktiven Show MTV's Most Wanted, die zu einer einer der erfolg­reichsten Musik­sendungen Europas wurde – nicht zuletzt durch seine eigenwillige Art der Interviewführung. Die Show bei Radioeins ist nicht sein erstes Hörfunk-Engagement: Nach dem Abschied von MTV moderierte Cokes 1996 einige Wochen beim kleinen Berliner Privatsender Kiss FM, war Host von Shows beim englischen Virgin Radio und dem belgischen Rundfunk RTBF. Zuletzt hatte Cokes 2017 eine Show beim Berliner Szeneradio FluxFM.
turi2 - eigene Infos, radioeins.de

(Foto: rbb/privat)

Video-Tipp: Medienmagazin “Zapp” untersucht den Kampf um die Deutungshoheit zur Correctiv-Recherche.

Correctiv Ausrufezeichen ohne Schriftzug-150Video-Tipp: Das Medienmagazin "Zapp" untersucht den Kampf um die Deutungshoheit zur "Geheimplan"-Recherche von Correctiv. CDU-Mann Ulrich Vosgerau wirft Correctiv im Interview vor, der Bericht beruhe nicht auf Tatsachen, sondern ausschließlich aus Meinungs­äußerungen. Felix Zimmerman, Chefredakteur des juristischen Online-Magazins Legal Online Tribune, kritisiert Correctiv für die starken Wertungen im Text. Vor allem der Begriff Deportationen, der von Medien und Bürgerinnen aufgegriffen wurde, im Originaltext aber gar nicht vorkommt, bietet Zündstoff.
youtube.com (11-min-Video)

“Kontraste”: AfD prüft Abmahnung gegen rechtes “Compact”-Magazin.

Rechts gegen rechter: Die AfD prüft juristische Schritte gegen "Compact", berichtet das ARD-Politikmagazin "Kontraste". Grund ist eine bundesweite Wahlkampagne des rechtsextremen Magazins zugunsten der Partei, die den Verdacht einer unzulässigen Parteifinanzierung nährt. Der Bundesvorstand der AfD diskutiere intern "eine Abmahnung mit Unterlassungserklärung gegen den Compact Verlag", sieht aber keinen Verstoß gegen die Regelungen zur Parteienfinanzierung. "Compact"-Chefredakteur Jürgen Elsässer wirbt zur Finanzierung der Veranstaltungsreihe zur Mobilisierung von AfD-Wählern um Spenden bei YouTube. 64.000 von 91.000 Euro seien so bereits zusammengekommen. Auch die Bundestagsverwaltung prüft den Fall mittlerweile.
tagesschau.de

DJV NRW rügt Chefetage von Radio NRW für geplante Stellenstreichungen.

djv-LogoBezieht Stellung: Der DJV NRW kriti­siert den Abbau einer "noch unbe­stimmten Anzahl von Stellen" bei Radio NRW. Dessen neuer Geschäfts­führer Marco Morocutti habe die Streichung nur Monate nach im Januar verkün­deten "Plänen zur Tarif­flucht" kommu­niziert. Es drohe "ein journa­listischer Qualitäts­verlust für das Radio im gesamten Bundes­land".
djv-nrw.de

BurdaForward lizenziert Magazine “Chip” und “Chip Foto-Video” aus.

LizenzForward: Der Publisher BurdaForward lizenziert die gedruckten Magazine "Chip" und "Chip Foto-Video" ab 1. April an Five Monkeys Media aus. Die Online-Angebote bleiben bei Burda. Five Monkeys ist eine Neu­gründung des "Playboy"-Heraus­gebers Kouneli und des Technik-Medien­hauses New C. Elf Mitar­beitende seien betroffen, so Burda­Forward, mit ihnen würden "Gespräche geführt über einen Verbleib in der Burda­Forward oder über individuelle Lösungen". "Chip"-Geschäfts­führer Andreas Laube von "Chip" wechselt als geschäfts­führender Gesell­schafter zu Five Monkeys.
burda-forward.de

Isabell Hülsen wird neue Chefredakteurin des “Manager Magazins”.


Neue Managerin an Bord: Das "Manager Magazin" bekommt erstmals in seiner Geschichte eine Chef­redakteurin. Die profilierte Wirtschafts­journalistin Isabell Hülsen, 50, über­nimmt den Job von Sven Oliver Clausen, 50, der als Chef­redakteur zum Redaktions­Netzwerk Deutsch­land von Madsack wechselt. Hülsen kommt vom Schwester-Magazin "Spiegel", wo sie seit 17 Jahren im Wirtschafts­ressort arbeitet, 2019 über­nahm sie dessen Leitung, aktuell gemeinsam mit vier weiteren Redaktions­mit­gliedern. Hülsen soll zum 1. Mai ihren neuen Job an­treten. Ihre Arbeit ist mehr­fach preis­ge­krönt, so hat sie etwa 2017 den Otto-Brenner-Preis erhalten und 2020 den Helmut Schmidt Journalistenpreis für eine Recherche zu Betrug bei häus­lichen Pflege­diensten.
gruppe.spiegel.de

(Foto: Anna Dittrich / "Manager Magazin")

Netzpolitik-Veteran Markus Beckedahl geht von Bord.

Exit @ Netz­politik: Gründer Markus Beckedahl ver­lässt Netz­politik.org nach mehr als 20 Jahren. Er hatte das Blog für News und Netz­aktivismus 2002 gegründet und viele Jahre als Chef­redakteur ge­leitet. Bereits vor zwei Jahren hatte er den Chef-Posten an Anna Biselli abge­geben, aktuell leitet sie die Web­site gemeinsam mit Co-Chef­redakteur Daniel Leise­gang. Becke­dahl wolle sich künftig "anderen Auf­gaben" widmen. Die Redaktion würdigt die Ver­dienste ihres Gründers zum Ab­schied in einem aus­führlichen Text.
netzpolitik.org, turi2.de

“Marie Claire” kommt zurück nach Deutschland – auch als Printausgabe.

Rebonjour: Die Frauen­­zeit­schrift "Marie Claire" kommt unter Nicola Le Vourch (Foto) als Chef­­redakteurin und Tess Buchele als Geschäfts­­führerin nach mehr als 20 Jahren zurück nach Deutsch­­land. Digital soll es im Juni losgehen, die Print­­ausgabe mit 50.000 Auflage für 9 Euro im September folgen. 2025 soll das Heft zunächst drei­mal, 2026 dann vier­mal er­scheinen. Die französische Group Marie Claire kündigt einen Titel mit "einem hoch­wertigen Coffee-Table-Format und gehobener Ästhetik" sowie 85 % eigen­­produzierte Mode- und Beauty-Inhalte an. Bis zu ihrer Ein­stellung 2003 gab Gruner + Jahr "Marie Claire" in Deutschland mit heraus. Hinter der Neu­auflage steht nun der eigens gegründete Marie Claire Verlag in München.
horizont.net (€)

Marc Brost wechselt in die “Focus”-Chefredaktion.

Fokus verschoben: Beim "Focus" übernimmt Marc Brost die Leitung des Auslands­ressorts, zudem wird er Mit­glied der Chef­redaktion. Ende 2023 hatte The Pioneer berichtet, dass Brost seinen Posten im Bundes­­präsidial­­amt nach 1,5 Jahren verlässt, um wieder journalistisch zu arbeiten. Vor seinem Job im Berater­­stab von Frank-Walter Steinmeier leitete Brost das Politik-Ressort der "Zeit". Die "Focus"-Chefs Franziska Reich und Georg Meck loben Brost als "ausge­zeichneten Politik- und Wirtschafts-Kenner".
burda.com, turi2.de (Background)

Elon Musk kickt Talkshow von Ex-CNN-Moderator von X.

Satz mit X: X-Besitzer Elon Musk streicht die zuvor voll­mundig ange­kündigte Talk­show von Don Lemon (Foto) schon vor der ersten Sendung. Bei der Premieren-Auf­zeichnung war Musk selbst zu Gast, mit den Fragen des Ex-CNN-Moderators aber unzu­frieden. Er fand die Show "nicht authen­tisch". Lemon kündigt die Aus­strahlung bei YouTube an.
spiegel.de, twitter.com (Musk), twitter.com (Lemon)

Zitat: Ein neues Magazin ist wie eine “Achterbahnfahrt”, sagt Frauke Ladleif.

"Es wird eine enorme Heraus­forderung, neu zu starten – das ist uns auch allen klar. Seitdem wir die Entscheidung getroffen haben, ist jeder Tag eine Achter­bahn­fahrt."

"Greenpeace Magazin"-Redakteurin Frauke Ladleif spricht im Interview für die Themenwoche Nachhaltigkeit über die Heraus­forderung, die die Neugründung eines Umwelt-Magazins mit sich bringt. Zusammen mit vier Kolleginnen konzipiert sie "Atmo", das Ende des Jahres erscheinen soll.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Im Roman-Debüt von Stephan Schäfer gibt es “einfach nichts Hässliches”, rezensiert Claudia Tieschky.

Wohlfühlwelt: Der frühere G+J-Chef Stephan Schäfer bringt in seinem ersten Roman 25 letzte Sommer die "sanfte Hamburger Seelen­wellness-Kompetenz" von "Brigitte" mit dem "Genießer­blick" von "Schöner Wohnen" und den "Entschleunigungs­seufzern" bei der Lektüre von "Landlust" zusammen, schreibt Claudia Tieschky in der "Süddeutschen". In der von Schäfer beschriebenen Welt gebe es "einfach nichts Hässliches", alles sei "direkt instagrammable", es scheine, als sei der Erzähler "in eine andere Realität gefallen". Das 176-seitige Werk erscheint heute im Ullstein-Verlag.
sueddeutsche.de (€), ndr.de (Schäfer über sein Buch, 5-Min-Video), turi2.de (Background)

Fotograf von Harry und Meghan wehrt sich gegen Manipulationsvorwürfe.

Alles echt: Promi-Fotograf Misan Harriman wider­spricht Vorwürfen von "Daily Mail" und "Sun", er habe bei einem Foto von Prinz Harry und Gattin Meghan den Hinter­grund bearbeitet. Er habe lediglich das eigentliche Farb­foto in ein Schwarz­weiß­bild umge­wandelt, sagt er in einem Video-Statement und postet als Beweis das Original­foto samt Meta­daten. Das royale Paar hatte mit dem Bild 2021 Meghans Schwanger­schaft publik gemacht.
businessinsider.com, dailymail.co.uk

Lese-Tipp: Plagiatsjäger Stefan Weber würde auch Plagiate von Freunden veröffentlichen.

Lese-Tipp: Plagiatsjäger Stefan Weber ist "in der Sache ein Getriebener", der auch ein Plagiat in der Arbeit seines besten Freundes "vermutlich ver­öffentlichen" würde, sagt er im Porträt der "Zeit". Bekommt er anonyme Hin­weise auf Plagiate von Promis, bearbeite er sie aus "forscherischer Neugier" meist ohne Honorar. Motivation seiner Arbeit sei sein Frust darüber, dass Unis ihm trotz vieler Bewerbungen einen Platz in der Wissen­schaft bisher verwehren.
zeit.de (€)

DJU verurteilt pro-palästinensische Demos vor Medienhäusern in Berlin.

Blockade: Die DJU-Landes­vorsitzende Renate Gensch verurteilt die pro-palästinen­sischen "Solidaritäts­demos" vor Medien­häusern in Berlin als "alarmierenden Angriff auf die Presse­freiheit". Nach einem Anschlag auf Springer im Februar nehmen die Demonstrierenden nun den "Tages­spiegel" ins Visier. Sie behaupten, die Zeitung "verleumde" die politischen Aktivisten.
dju-berlinbb.verdi.de

Befragung: 62 % halten Journalistinnen für vertrauenswürdigere News-Quelle als KI.

Mensch oder Maschine: In einer Befragung unter 1.000 Menschen im Auftrag des BDZV halten 62 % Medienschaffende für eine vertrauens­würdigere News-Quelle als KI. Dass guter Journalismus vor dem Hinter­grund von KI immer wichtiger wird, glauben 65 %. 80 % meinen, es sollte immer ein Journalist die letzte Ent­scheidung über einen journalistischen Beitrag haben. "Menschen möchten von Menschen gemachte und geprüfte Informa­tionen", sagt BDZV-Geschäfts­führerin Katrin Tischer.
zeitungsqualitaeten.de, bdzv.de

ARD bringt Helene Hegemann mit Literaturformat “Longreads” in die Mediathek.

Guckstoff: Die ARD startet das Literatur­format "Longreads" mit Schrift­stellerin und Autorin Helene Hegemann. Hegemann spricht in zunächst drei Folgen mit ihren Gästen jeweils über "ein Buch, das ihr Leben verändert hat und ihnen viel bedeutet". Dabei sind erst Thilo Mischke, dann Samira El Ouassil und Boxerin Zeina Nassar. Alle Folgen stehen ab 26. März in der Media­thek.
presseportal.de

Zitat: Özden Terli sieht Aktivismus-Vorwürfe vor allem von rechts kommen.

"Ich kann auf Basis meines Wissens nicht so tun, als sei ich in der Frage neutral oder als sei mir das Klima egal. Das wäre auch total unglaubwürdig."

ZDF-Meteorologe Özden Terli sieht sich vor allem von rechts immer wieder mit Aktivismus-Vorwürfen konfrontiert. Das seien vor allem Menschen, "die die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Gesellschaft nicht wollen, zum Teil weil sie befürchten, zu den Verlierern zu gehören", sagt er in der Themenwoche Nachhaltigkeit bei turi2.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Google schränkt bei Chatbot Gemini Fragen zu politischen Wahlen ein.

Keine Wahl: Google ver­passt seinem KI-Chat­bot Gemini einen Maul­korb zu politischen Wahlen, erklärt der Konzern in einem Blog­post an­lässlich der Wahlen in Indien. Bereits im Dezember hatte Google Be­schränkungen an­ge­kündigt. Nach ent­sprechenden Themen ge­fragt, verweist Gemini auf die klassische Google-Suche.
bbc.com, blog.google

Lese-Tipp: Ex-SPD-Politikerin will mit einer Print-Zeitung mehr Menschen für Politik begeistern.

Lese-Tipp: 2023 ist Flensburgs Ex-Ober­bürger­meisterin Simone Lange unter die Verlegerinnen gegangen. "Nicht vorhandener Lokal­journal­ismus führt dazu, dass Leute nicht mehr wählen gehen", begründet die Politikerin der "FAZ" ihre Motivation für die Flensburg-Wochenzeitung wirklich. Dabei setzt sie bis auf ein E-Paper nur auf Gedrucktes: "Ich weiß, wie viele Menschen man in Flensburg mit der Devise 'nur digital' abhängen würde." Mit "langen Texten und schöner Gestaltung" trage man zudem zur Entschleu­nigung bei.
faz.net (€)

Nach Foto-Fake: CNN will weitere Kate-Bilder untersuchen.

Bildkontrolle: US-Newssender CNN will nach dem Foto-Vorfall um Prinz­essin Kate alle weiteren offiziellen Fotos des Palastes unter die Lupe nehmen. Es sei "inakzeptabel, die Pixel eines Bildes zu verschieben, zu verändern oder zu manipulieren", kritisiert der Sender. Das Vertrauen sei "zerstört und die bestehende Beziehung beschädigt" worden.
dailymail.co.uk via n-tv.de, turi2.de (Background)