Lese-Tipp: Social-Media-Berater Andreas Rickmann vergleicht die Entwicklung der Facebook-Reichweiten von neun großen Nachrichten-Seiten und 126 Lokal-Publishern. Bei den großen Medien ist die Interaktionsrate zwischen 2022 und 2023 durchgängig gesunken, "Tagesschau", "stern" und "Zeit Online" verlieren gar mehr als die Hälfte der Interaktionen. Lokale Medien büßen im Vergleich weniger Interaktion ein. Facebook lohne sich je nach Zielgruppe "durchaus" noch.
steadyhq.com
Lese-Tipp: Die "Zeit" sieht den Ursprung des vieldiskutierten Protests gegen Robert Habeck in Schüttsiel im rechtsradikalen Milieu. Eine Ex-AfD-Kreistags-Kandidatin habe den Vizekanzler auf der Hinfahrt der Fähre zur Hallig Hooge angesprochen. Ein bereits mit radikal rechter Symbolik bei Demos aufgefallener Mann, mit dem sie zusammenlebt, habe kurz darauf die Protestaufrufe in Chats gestartet. Dort werde der Vorfall mittlerweile umgedeutet: eine von von SPD und Grünen bezahlte "Schlägermafia" soll an der Eskalation Schuld sein.
zeit.de (€)
Lese-Tipp: Influencer sind stärker in Kampagnen integriert und tauchen öfter auch außerhalb der eigenen Plattform als Marken-Testimonials auf, beobachtet der Trendreport Influencer Marketing 2024 von Buzzbird. Er prognostiziert auch, dass Influencer im neuen Jahr eine größere Rolle für Arbeitgeber beim Gewinn von Fachkräften spielen. Sinnfluencer, die für eine gesellschaftliche Veränderungen eintreten, rücken zudem stärker in den Fokus.
buzzbird.de
Lese-Tipp: In der "Süddeutschen Zeitung" verurteilt Carolin Gasteiger das neue ARD-"Mittagsmagazin" aus Leipzig als "anstrengend". Das Moderations-Duo Tino Böttcher und Mariama Jamanka sei "solide und sympathisch", an manchen Stellen wirke die Sendung aber so, "als wolle man zwanghaft Sendezeit füllen". Die Live-Abstimmungen der Zuschauer per Smartphone empfinde sie als "überverkauft".
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: Unterschiede zwischen Selfpublishing-Büchern und verlegten Werken "sind kaum noch sichtbar", schreibt Literaturwissenschaftlerin Erika Thomalla in der "FAZ". Sie vollzieht das stark analytische Vorgehen erfolgreicher Selfpublisher nach, die vor allem mit Genreliteratur, Ratgebern und Sachbüchern erfolgreich seien. Thomalla fürchtet, dass perspektivisch "die kulturellen Leistungen von Verlagen aus dem Blick geraten". Klassische Verlage hätten eine "grundsätzlich andere Perspektive auf das Medium".
faz.net (€) via perlentaucher.de
Lese-Tipp: Journalist Dirk von Gehlen sammelt intelligente Vorsätze, um 2024 Künstliche Intelligenz besser zu verstehen und zu beherrschen. Er erhält 24 spannende Antworten u.a. von Zeit-Online-Vize Sebastian Horn, Rebekka Reinhard vom "Human-Magazin", Marie Kilg von der Deutschen Welle und Kommunikationswissenschaftlerin Maren Burghard.
dirkvongehlen.de
Lese-Tipp: Für Deutschlandchef Götz Trillmann ist Snapchat kein soziales Medium, sondern ein "visueller Messenger", sagt er der "Wirtschaftswoche". Ein auch für Werbekunden wichtiger USP sei Augmented Reality, das 75% der deutschen User täglich nutzen würden. Dass Snapchats Story-Prinzip nun "Industriestandard" sei, sehe er "ganz nüchtern, als Teil eines Innovationsprozesses".
wiwo.de
Lese-Tipp: Wenn Schwurbel-Onkel und Verschwörungs-Oma mit am Weihnachtstisch sitzen, ist es mit der Besinnlichkeit schnell dahin. Max Gilbert vom BR24-#Faktenfuchs gibt sieben Tipps für eine "empathische, konfliktfreie Kommunikation". Statt mit einer "impulsiven, vorwurfsvollen Reaktion" auf falsche Fakten zu regieren, sollte der vernünftige Part offene Fragen Stellen, aktiv zuhören und Monologe "behutsam" unterbrechen.
br.de
Lese-Tipp: Der "Spiegel" liefert Funfacts zum Filmklassiker Kevin allein zu Haus. So müssten die McCallisters Hochrechnungen der "New York Times" zufolge heute über ein Jahreseinkommen von ungefähr 665.000 Dollar verfügen, um sich die herrschaftliche Villa im teuersten Vorort Chicagos leisten zu können. Und der Playboy, den der achtjährige Kevin im Film liest, war zwar echt aber zensiert.
spiegel.de
Lese-Tipp: In Australien hat der 19-jährige Thomas Rex Dolan die weltweit erste Gen-Z-Partei gegründet. Sie fordert u.a. die Abschaffung der Einkommenssteuer für alle unter 25, die Legalisierung von Drogen und effektiven Klimaschutz. Mitglied kann nur werden, wer mind. 10.000 Follower auf Social Media nachweisen kann.
focus.de
Lese-Tipp: Die einst zusammengehörenden Marken Kleinanzeigen und Ebay waren lange "ein starkes Duo", ohne sich Konkurrenz zu machen, analysiert Markus Böhm. Er hört sich bei beiden Firmen um, angesichts jüngerer Ankündigungen, die "fast den Eindruck erwecken, dass sich beide jetzt gegenseitig kopieren".
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Fünf 13- und 14-jährige Jungs aus Oberbayern zeigen als Spezi-Suchtis mehr als 200 Möglichkeiten, eine Spezi-Flasche zu öffnen. Bei Instagram begeistern ihre unperfekten Videos im bayerischen Dialekt inzwischen 174.000 Fans. Zum 200. Part hat die lokale Brauerei Flötzinger ihnen einen Video-Dreh in einem Western-Saloon geschenkt. Auch ein Modelabel zeigt Interesse an einer Kooperation mit den Jungs.
omr.com
Lese-Tipp: Zwischen London und dem indischen Kalkutta verkehrten Mitte des 20. Jahrhunderts zeitweilig bis zu 31 Buslinien. Frank Patalong schreibt im "Spiegel" über die erste kommerzielle Fahrt auf der irrsinnigen Route, erdacht und 1957 durchgeführt von Oswald Garrow-Fisher im Bus namens "Indiaman". Für 85 Pfund einfache Fahrt gab es Zwischenstopps etwa in in Paris, Istanbul und Teheran. Nach knapp zwei Monaten erreichte die Gruppe am 5. Juni Kalkutta. In den 70er Jahren brachten dann Krisen und Kriege in den Durchfahrtsländern das Bus-Business zum Erliegen.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: "Spiegel"-Autor Jan Göbel sucht ein Jahr nach der WM nach den Spuren des Fußballs in Katar. Es erinnere ihn kaum noch etwas an das Sport-Event und gleichzeitig alles: Die nagelneuen Stadien seien zu groß für den Liga-Alltag, die neu entstandenen Metro-Stationen menschenleer, die Hotels nur zu 50 % ausgelastet. Göbel zitiert Experten, wonach sich die Arbeitsbedingungen für die Gastarbeiter verbessert hätten – große Schritte für das Emirat, die aus dem Ausland wie Kleinigkeiten aussehen.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Menschen aus einkommensschwachen oder bildungsfernen Familien gelingt es hierzulande kaum, einen journalistischen Beruf zu ergreifen. Das geht aus der Studie Dafür musst du mit 'nem Polohemd aufgewachsen sein - Soziale Herkunft im Journalismus von Medienwissenschaftler Björn Staschen hervor. 18 Journalistinnen aus Haushalten mit niedrigem Einkommen berichten darin über Steine, die ihnen beim beruflichen Einstieg in den Journalismus in den Weg gelegt wurden.
publix.de
Lese-Tipp: Verleger Oliver Wurm und Autorin Katharina Pütter bringen zum Ende des jüdischen Lichterfests Chanukka eine Sonderausgabe ihres Gedicht-Magazins "dreizehn +13" heraus. Aus den bisherigen drei Ausgaben haben sie neun Werke jüdischer Dichterinnen und Dichter ausgewählt. Damit wollen sie ein Zeichen der Solidarität gegen Hass und Antisemitismus setzen. Das PDF ist kostenlos, alle Gedichte gibt es auch zum Anhören.
dreizehnplus13.de
Lese-Tipp: Die Expansionsversuche der rechten Schweizer "Weltwoche" nach Deutschland lassen sich als "Flucht nach vorn deuten", schreibt die "Zeit". Dass es Verleger Roger Köppel nicht nach Österreich ziehe, liege wohl an der "ungewöhnlichen Konkurrenz" der FPÖ, die selbst das erfolgreichste "alternative Medium" des Landes betreiben. Trotz sinkender Auflage sei die "Weltwoche" "immer noch hochprofitabel", erklärt "Kress Pro"-Chefredakteur Markus Wiegand.
zeit.de (€)
Lese-Tipp: Bei "Übermedien" nimmt Sebastian Wilken eine "fragwürdige Studie" über die Qualität europäischer Bahnhöfe auseinander, der "Spiegel", "Bild" und Co "auf den Leim gegangen" sind. Die Studie stamme von einer umstrittenen US-Lobby-Organisation, die Daten seien teilweise veraltet und basieren hauptsächlich auf Internet-Recherche. Relevante Punkte wie "Aufenthaltsqualität oder die Wegführung" spielten keine Rolle, stattdessen flossen "Nebensächlichkeiten" ins Ranking ein.
uebermedien.de
Lese-Tipp: Die ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann spricht im "Journalist" über ihre Arbeit in Israel und Gaza. Sie hoffe, in der Krise nie abzustumpfen: "Man gewöhnt sich an einiges, aber mir ist wichtig, noch alles wirklich wahrzunehmen – auch, wenn das manchmal wehtut." Bei der Berichterstattung vor Ort gehe es ihr darum, "Risiken sorgsam abzuwägen, durch gute Vorbereitung zu minimieren und im Fall, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist, zu gehen". Für gute Bilder dort hinzugehen, wo es knallt, hat für die 32-Jährige "nichts mit gutem Journalismus zu tun".
journalist.de
Lese-Tipp: Studierende in Stuttgart protestieren seit Jahren mit ausgedruckten Memes gegen defekte Rolltreppen der Deutschen Bahn. Damit wollen sie laut dem "Spiegel" auf Mobilitätseinschränkungen aufmerksam machen. Inzwischen geht die Bahn nicht mehr gegen die Treppenwitze vor und macht stattdessen einen Wettbewerb daraus – für das kreativste Bildchen winkt ein iPhone.
spiegel.de
Lese-Tipp: "Süddeutsche"-Redakteur Gerhard Matzig stellt dem BR-Neubau im Münchner Stadtteil Freimann ein vernichtendes Urteil aus. Dieser sei an "architektonischer Mittelmäßigkeit kaum zu überbieten". Die "unglücklichen BR-Mitarbeiter" müssen demnächst den "deprimierenden" Umzug von der Innenstadt ins "städtebauliche Wildschweingehege" antreten, wo sie in einem "190 Meter langen Mittelfinger" arbeiten müssen. Immerhin: die Technik ist "vom Feinsten".
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: "Bild"-Vize Paul Ronzheimer und Grünen-Urgestein Jürgen Trittin diskutieren im "Streit"-Ressort der "Zeit" über die Verantwortung Deutschlands für Israel und die Bekämpfung von Antisemitismus. Ronzheimer vermisst bei Außenministerin Annalena Baerbock eine "klare und nachvollziehbare Position", Deutschland spiele "in ganz Nahost keine große Rolle mehr". Die Grünen hätten "das massive Antisemitismus-Problem der muslimischen Community nicht erkannt oder erkennen wollen". Trittin sagt: "Antisemitismus musste nicht importiert werden", bei seiner Bekämpfung, gerade wenn es um einen muslimischem Background geht, habe die deutsche Gesellschaft aber "eklatante Defizite".
zeit.de
Lese-Tipp: Bei "Kontext" liest Josef-Otto Freudenreich das Aus des Konstanzer Online-Magazins "Karla" nach einem Jahr als "Warnsignal für den Non-Profit-Journalismus". Er hätte sich "mehr revolutionäre Geduld" gewünscht. Der "örtliche Monopolist", der "Südkurier", kupfere "derweil tapfer von 'Karla' ab" und bringe längere Geschichten.
kontextwochenzeitung.de
Lese-Tipp: Dirk von Gehlen ist überfordert davon, dass eine Text-KI ihn nachahmt und dabei sogar Ironie beherrscht. Der "KI-Spiegel" habe von Gehlen zu einem "nicht nur schönen Prozess der Selbstreflektion" gezwungen: Er habe sich mehr auf sein Schreiben eingebildet, als er sich vor dem KI-Experiment eingestanden hätte. Sein Vorschlag: Journalistinnen bräuchten "eine Art kulturelles Update, eine Veränderungs- oder Persönlichkeits-Schulung".
dirkvongehlen.de
Lese-Tipp: Autor Alexander Kühn beschreibt im "Spiegel", wie er vor 25 Jahren als Praktikant bei "Wetten, dass..?" die ZDF-Show von Thomas Gottschalk vor einer Quoten-Niederlage gegen die ARD-Konkurrenz bewahren sollte und u.a. Aktenordner mit alten Wetten nach möglichen Rekorden durchwühlte. Am Ende war Kühn Teil einer verkorkste Beatles-Wette, die wie die Sendung bald Geschichte war.
spiegel.de
Lese-Tipp: Bei der Journalismus-Show Jive Klima in Berlin haben am Dienstag acht Reporterinnen ihre konstruktiven Geschichten mit Orchester-Begleitung auf die Bühne gebracht. Zu Beginn holpert es etwas und manche Rednerinnen "sehen aus, als wären sie von ihrem Schreibtisch direkt ins Rampenlicht gezerrt worden", notiert "taz"-Autorin Ann-Kathrin Leclère. Doch mit etwas Überarbeitung sowie mehr Vielfalt bei Präsentation, Perspektiven und Vortragenden böten solche Formate die Chance, Laien "konkret verständlich zu machen", unter welchen Bedingungen Journalismus entsteht.
taz.de, rbb-online.de (2-Min-Video)
Lese-Tipp: Trash-TV-Guru Anja Rützel analysiert anhand der "beleidigten Leberwurstiade" von Oliver Pocher, wie Promi-Trennungen heute genüsslich ausgeschlachtet werden. Dank Social Media seien die Zuschauer "so dreckwäsche-fledderig nah dabei" wie nie zuvor. Frühere Promi-Entzweiungen wirkten im Rückblick "fast rührend".
spiegel.de
Lese-Tipp: In einem Labor in Paris spielt Apple etliche Angriffsszenarien durch, um seine Produkte sicherer zu machen. Journalistinnen durften erstmals dabei zusehen – unter strengen Auflagen: "keine Namen, keine eigenen Fotos, keine Ortsangaben", schreibt "Spiegel"-Reporter Patrick Beuth. Ein Apple-Mitarbeiter etwa simuliert eine Hacker-Attacke, indem er mit einem 0,001 Millimeter dünnen Laserstrahl auf einen Computerchip schießt.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Das Deutsche Krebsforschungszentrum ordnet den Einfluss der Tabaklobby als "alarmierend" ein. Demnach ließ Philip Morris den Parteien CDU, CSU, SPD, FDP und ihren dazugehörigen Organisationen 2021 und 2022 Gelder in Höhe von rund 350.000 Euro zukommen, sagt Autorin Laura Graen. Sie kritisiert auch, dass Karl Lauterbach am Event "Zeit für Forschung" teilnahm, das von Philip Morris gesponsert wurde. Das legitimiere die Politik dazu, weiter mit der Tabakindustrie "zu reden – und mit ihr zu verhandeln".
faz.net (€)
Lese-Tipp: Bei T-Online schreibt Komiker Otto Waalkes eine Würdigung auf seinen Weggefährten Vicco von Bülow alias Loriot. Dieser kannte in Sachen Komik "kein Pardon". Während er "im Schritt-für-Schritt-Tempo" unterwegs war, arbeitete Otto "im Schweinsgalopp". Die Beiden waren nie direkte Konkurrenten: "Vielleicht war das die Basis unserer Freundschaft."
t-online.de
Lese-Tipp: Autor Simon Hurtz warnt in einem Essay uin der "Süddeutschen Zeitung" vor einem sektenähnlichen KI-Glauben, der im Silicon Valley um sich greife. Er schreibt: "Ausgerechnet Menschen, die sich selbst für hyperrational halten, klingen wie Priester und Schamanen." Menschen wie Unternehmer Marc Andreessen würden derzeit die Fronten schärfen: "Es geht um wir gegen die, um Tech-Gläubige gegen Ungläubige". Als Reaktion fordert Hurtz nicht etwa KI-Pessimismus, sondern pragmatischen Widerstand.
sueddeutsche.de
Lese-Tipp: In seiner "Wiwo"-Kolumne schlägt Marcus Werner eine Neugestaltung des Postboten-Berufs vor. Nach dem Vorbild Großbritanniens könnten sie zu Nachbarschaftsmanagern werden. "Besser ausgebildet, professionell geprüft, besser bezahlt" sollen sie auf einen Kaffee ins Haus kommen und dort nach dem Rechten sehen – "ein Gesellschaftsprojekt in Kooperation mit dem Ministerium für Senioren und Singles".
wiwo.de
Lese-Tipp: Der schrittweise Abschied von Print gelingt denen am besten, die früh und konsequent auf Digitalisierung gesetzt haben, analysiert Henning Kornfeld im "Journalist". Funke etwa habe gelernt, wie wichtig es ist, auch eingefleischte Print-Abonnenten parallel ans E-Paper heranzuführen. Madsack fahre gut damit, für Jüngere Digital-Angebote jenseits des E-Papers anzubieten. Beide Verlage hätten festgestellt, dass ein subventioniertes Tablet die Umstiegsbereitschaft vom Print- zum E-Paper-Abo fördere.
journalist.de
Lese-Tipp: Die "Süddeutsche Zeitung" beleuchtet das Thema Corporate Influencer auf Linked-in. Refat Naz Dhar etwa bekommt für ihre Nebenstelle als Unternehmens-Botschafterin für Hugo Boss weder Geld noch Überstunden. Für Klaus Eck, der zum Thema ein Buch geschrieben hat, ist das "völliger Blödsinn". Firmen sollten ihre Corporate Influencern Zeit einräumen, sonst verstoße das gegen Arbeitsrecht.
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: Im Sommer machten pink-düstere "Barbenheimer"-Memes die Runde – eine Mischung aus den Blockbustern "Barbie" und "Oppenheimer". Nun soll aus dem Spaß Ernst werden: Der US-Horrorfilmer Charles Band sucht aktuell Geldgeber für die Low-Budget-Komödie, in der Dr. Bambi J Barbenheimer eine Atombombe baut, um die Menschheit auszulöschen.
spiegel.de
Lese-Tipp: Warum haben Avatare in der virtuellen Realität oft noch keine Beine? Ein Leitfaden von Bitkom zu den Themen Augmented und Virtual Reality widmet sich u.a. dieser Frage. Des Rätsels Lösung: Viele Systeme sind noch nicht ausgereift und erfassen nur die Nutzer-Bewegungen des Kopfs und der Hände. Zudem erklärt der Digitalverband, wie man einen Use Case findet, wie sich der Erfolg von AR/VR-Projekten messen lässt und welche technische sowie datenschutzrechtliche Aspekte es zu beachten gilt.
bitkom.org
Lese-Tipp: Newsrooms in Medienhäusern sind oft für "weiße, wohlhabende, akademische Männer ohne Betreuungspflichten" konzipiert, sagt Anita Zielina im "Journalist"-Interview. Sie berät Medien zu digitalem Wandel und Managementkultur und beobachtet oft eine Resistenz in der Führungsebene, auf die Wünsche der Mitarbeitenden einzugehen. Durch den Büro-Zwang, den viele Häuser jetzt wieder einführen, verlieren Medien "digitale Hoffnungsträger*innen".
journalist.de
Lese-Tipp: In der "Zeit" teilen sechs Weggefährten ihre Erinnerungen an "Spiegel"-Gründer Rudolf Augstein. Franziska Augstein (Foto) verweist auf seine Sprachpenibilität: "Mit dem 'Gendern' hätte mein Vater sich nicht anfreunden können." Seine frühere Sekretärin Heide Sommer glaubt, Augstein war "im tiefsten Innern ein sehr sensibler Mensch", der sich über den Erfolg des "Spiegel" stets wunderte und sich fragte, ob die Menschen ihn mögen oder sein Geld.
zeit.de (€)
Lese-Tipp: "Welt"-Volo Jan Alexander Casper testet im Selbstversuch, wie schnell Jugendliche auf TikTok "in den Anti-Israel-Strudel" geraten. Er legt als vermeintlich 16-Jähriger ein Profil an und sieht schon nach wenigen Minuten ein Video mit "Islamistengruß". Später kommen u.a. noch ein Video einer Pro-Palästina-Demo bei Roblox hinzu sowie ein Video der AfD.
welt.de (€)
Lese-Tipp: Zum dreijährigen Geburtstag ihres Frauen-Online-Magazins Palais F*luxx skizziert Gründerin Silke Burmester die Zukunft ihres Palasts "für Rausch, Revolte, Wechseljahre". Aus dem Magazin müsse "ein Unternehmen werden, um weiter existieren zu können". Sie wolle ausprobieren, ob man erfolgreich sein kann, "ohne seine Seele zu verkaufen". Erster Schritt ist die Gründung einer UG und eine neue Geschäftsführerin.
palais-fluxx.de
Lese-Tipp: "Der Swift-Motor läuft derzeit auf Hochtouren", analysieren Rüdiger Kiani-Kreß, Jan Lutz, Nell Rubröder und Clara Thier in der "Wiwo". Die US-Musikerin pflege "ihr Image als Vorkämpferin gegen die Macht der Plattenlabels und Politiker sorgsam" – und wisse Fans geschickt an sich zu binden. Taylor Swift habe "die Regeln der Zunft neu geschrieben" und "eine Vermarktungsmaschinerie aufgebaut, die selbst im durchkommerzialisierten Popmusikgeschäft beispiellos ist".
wiwo.de (€)
Lese-Tipp: "Wenn andere uns kopieren, dann bestätigt uns das eher", sagt TikToks Deutschland-Chef Tobias Henning in der "Wirtschaftswoche" über Googles Klon Youtube Shorts. Er sieht "ein sehr, sehr großes Wachstumspotenzial" bei der Suchfunktion seiner Plattform und damit abseits des berühmt-berüchtigten Algorithmus-Feeds.
wiwo.de
Lese-Tipp: Netzpolitik sammelt ein negatives Echo der Medienbranche zum Status Quo von X. Medienjournalistin Nadia Zaboura nutzt die Plattform nur noch passiv, "um die weitere Radikalisierung dieser öffentlichen Sphäre zu untersuchen". "taz"-Vize Katrin Gottschalk berichtet, dass X nur zwischen 0,4 und 1 % der Aufrufe verantworte. Eine Abkehr von der Plattform sei aber "noch nicht praktikabel". Die Branche befasst sich aber zunehmend mit Alternativen wie Mastodon oder Bluesky. Netzpolitik resümmiert das Dilemma: "Wer X jetzt verlässt, verpasst möglicherweise etwas – doch wer bleibt, sorgt selbst dafür, die Relevanz der problematischen Plattform aufrechtzuerhalten."
netzpolitik.org
Lese-Tipp: Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, 100, spricht mit Springer-Boss Mathias Döpfner über seine Sicht auf Deutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sei er "nicht frei von diesem Gefühl der Rache" gewesen, habe aber erkannt, dass er zur Versöhnung mit Deutschland beitragen müsse. Heute sieht er die Gesellschaft "zwischen ihren Visionen und ihren Überzeugungen hin- und hergerissen".
bild.de
Lese-Tipp: Boris Rosenkranz kritisiert bei Übermedien einen Beitrag in der "Welt am Sonntag", in dem der Autor gegen mehrere "sonst so laute" Promis wettert, die seiner Bitte um "Statements gegen Judenhass" nicht nachkommen, u.a. Sophie Passmann und Joko Winterscheidt. "Man wird den Eindruck nicht los", schreibt Rosenkranz, "dass die 'Welt' mit diesem Artikel nicht eine berechtigte Debatte für eine wichtige Sache führen, sondern eine Kampagne fahren wollte, um einzelne Prominente schlecht aussehen zu lassen".
uebermedien.de
Lese-Tipp: Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen träumt im "Tagesspiegel" von sozialen Medien ohne klassische Werbefinanzierung und strikter Machtbegrenzung Einzelner. Seiner Ansicht nach, wäre Europa ohne X besser dran. Er empfiehlt der EU im Machtkampf mit Elon Musk Ausdauer und Haltung. Es gehe schließlich um die Frage, "wem die Öffentlichkeit eigentlich gehört" und "wer das Kommunikationsklima bestimmt". Elon Musk agiere zunehmend als "missionarischer Kulturkämpfer", der eine "Öffentlichkeit der libertären Zügellosigkeit" schaffen wolle.
tagesspiegel.de
Lese-Tipp: Bei Übermedien schreibt TV-Autorin Olivia Samnick über die "stille Krise" ihrer Branche. Straffe Zeitpläne und hoher Druck führten dazu, dass die Freien "psychisch und körperlich an ihre Grenzen" stoßen. Funk-Autor Nico Schmolke kritisiert die "wachsende Bestellmentalität" der Sender: "Gefordert wird möglichst hohe Qualität und das möglichst sofort." Die Autorinnen seien "das schwächste Glied der Kette", so Samnick.
uebermedien.de (€)
Lese-Tipp: Antisemitismus-Forscherin Kim Robin Stoller fordert Medienschaffende nach den Hamas-Angriffen dazu auf, Sprache sensibel einzusetzen. Im Interview mit der "taz" sagt sie, es handle sich bei der Hamas "nicht um 'militante Kämpfer' oder 'Widerstandskämpfer', sondern um Terroristen einer terroristischen Organisation, die Massaker verübt haben". Auch sollten Journalistinnen mit Formulierungen wie "Spirale der Gewalt" oder "Eskalation" vorsichtig umgehen. "Eine empathische Berichterstattung gegenüber Israel und den israelischen Opfern sollte ein Gebot sein", so Stoller. Eine "klare Parteilichkeit" sei möglich.
taz.de
Lese-Tipp: Der "Spiegel" porträtiert Bahn-Vorständin Sigrid Nikutta als "machtbewusste wie geniale Selbstvermarkterin". Dabei müsse sie eingestehen, die Wachstumspläne für den Schienengüterverkehr zu verfehlen. Sie müsse sich nun mit denen anlegen, "die ihre Karriere bislang stets gefördert haben" – den Gewerkschaften. Ihre "PR-First-Strategie" könne ihr dabei auf die Füße fallen.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Die "Jüdische Allgemeine" ist nach dem Terrorangriff auf Israel im Ausnahmezustand und arbeitet auch an Schabbat, beschreibt Moritz Baumstieger. Die Wochenzeitung porträtiert in ihrer neuen Ausgabe 175 Opfer und erscheint mit dem Titel "Israels 9/11". Chefredakteur Philipp Peyman Engel setzt weiter auf Analyse, Einordnung und Hintergrund statt News. Die Reichweite habe sich seit Beginn des Hamas-Terrors am Samstag fast verfünffacht, auch die Zahl der Hassmails nehme zu.
sueddeutsche.de