Stirb jung? Die 14-jährige Social-Media-Protzerin Lil Tay und ihr Bruder sind tot – so steht es zunächst auf Tays offiziellem Instagram-Account. Kurz darauf stellt sich heraus, dass das gar nicht stimmt. Gegenüber dem Portal TMZ stellt Tay klar: "Ich bin nicht tot." Jemand habe sich unbefugt Zugang zu ihrem Instagram-Account verschafft und die Meldung verbreitet. Wer auch immer hinter der Aktion steckt, weiß: Die Wiederauferstehung hat sich als Marketing-Trick bewährt.
t-online.de, tmz.com
Doku Helene: Streaming-Gigant Netflix adelt Schlager-Star Helene Fischer offenbar mit einer großen 90-Minuten-Doku, berichtet "Bild". Der Film mit Bildern von Konzerten und Interviews mit Weggefährtinnen solle voraussichtlich im Frühjahr 2024 erscheinen. Die Dreharbeiten liefen bereits, bestätigen will Netflix das nicht. Das Kalkül ist wohl: Mit niemandem lassen sich besser Abos angeln als mit einer Fischer.
bild.de (€), dwdl.de
"Heutzutage möchte man lieber ein überteuertes Angeberauto fahren, um verfeindete Hoods platt zu machen, als mit dem Motorrad über den Highway zu fliegen, weil man seine Schulden bei Satan bezahlt hat."
Götz Ulmer, ehemals Partner bei Jung von Matt und selbst Metaler, spricht anlässlich des Wacken-Festivals mit "W&V" über die Szene. Mittlerweile sei Hip-Hop statt Metal zur Protest-Musik bei der Gen Z aufgestiegen. Für ihn seien die Headbanger "diejenigen mit dem besten Wertesystem aller Musikrichtungen“ – dort zählten Respekt, Loyalität und Toleranz.
wuv.de (€)
Im Ton vergriffen? Drei ehemalige Tänzerinnen der US-Sängerin Lizzo reichen Klage gegen die Künstlerin ein, meldet "Variety". Die Frauen werfen ihrer Ex-Chefin demnach u.a. sexuelle Belästigung vor. So habe Lizzo eine der Klägerinnen in einem Club in Amsterdam dazu genötigt, die nackten Brüste einer dort auftretenden Tänzerin anzufassen. Lizzos Verhalten stehe im Gegensatz zu ihrem öffentlichen Auftreten, kommentiert der Anwalt der drei Frauen. Die Sängerin hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
variety.com via t-online.de
Rammstein: Zwei weitere Frauen berichten NDR und "Süddeutscher Zeitung" von mutmaßlichen sexuellen Übergriffen durch Mitglieder der Band, die vor mehr als 20 Jahren stattgefunden haben sollen. Die Vorwürfe richten sich gegen Keyboarder Flake und Schlagzeuger Christoph Schneider. Ihre Anwälte weisen die Anschuldigungen zurück.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (€)
"Da wird suggeriert, dass das der Party-Schlager ist, der auf Mallorca läuft. Aber da wird ganz viel altes, weichgespültes Zeug wieder hochgeholt, alles, was keinem wehtut."
Schlager-Sänger Ikke Hüftgold wettert im Interview mit Ippen Medien gegen die Mallorca-Ausgabe des "ZDF-Fernsehgartens". Seinen Auftritt am 30. Juli sagt er ab und schlägt als neuen Namen "lustiger Nachmittag mit Musik, die keinem wehtut" vor.
merkur.de via wunschliste.de
Mein Podcast-Tipp: Imre Grimm über “Urban Pop”.
Top of the Pops: RND-Redakteur Imre Grimm lauscht gerne dem Urban Pop. In dem NDR-Podcast erzählt der langjährige ESC-Moderator Peter Urban von seinen Begegnungen mit großen Musikstars. Für Grimm zeigt das Format, was für ein “Mensch gewordenes Poplexikon” und “faszinierender Musikjournalist” Urban ist. Erfunden werden müsste nach Grimms Meinung noch ein historischer Comedy-Podcast. Seine Hör-Empfehlung erscheint in der Reihe Mein Podcast-Tipp, in der Kommunikationsprofis ihre Lieblings-Podcasts vorstellen. Du willst der turi2 Community auch einen Podcast empfehlen? Dann schicke uns eine Mail an post@turi2.de. Weiterlesen >>>
Read me Baby one more Time: Pop-Sängerin Britney Spears veröffentlicht am 24. Oktober ihre Memoiren mit dem Titel The Woman in Me, teilt der US-Verlag Gallery Books mit. Die Autobiografie sei eine "mutige und erstaunlich bewegende Geschichte über Freiheit, Ruhm, Mutterschaft, Überleben, Glauben und Hoffnung". Medienberichten zufolge soll Spears für ihr Werk 15 Mio Dollar bekommen. In Deutschland erscheint das Buch bei Penguin Randomhouse.
spiegel.de, penguinrandomhouse.de, britneybook.com
Hör-Tipp: Musikjournalist Martin Hommel kritisiert im Übermedien-Podcast mit Holger Klein das "Überangebot an Mainstream" in den öffentlich-rechtlichen Pop- und Jugendwellen. Mit seiner Kollegin, der Journalistin Melanie Gollin, hat Hommel das Projekt Wo ist hier der Krach? gestartet, das mehr Breite und Vielfalt im Musikradio der Öffentlich-Rechtlichen fordert. "Man traut sich zu wenig", meint Hommel.
uebermedien.de (17-Min-Audio)
Obacht, Spotify: Der Kurzvideo-Riese TikTok startet den zahlungspflichtigen Musik-Streaming-Dienst TikTok Music in Brasilien und Indonesien. Nutzerinnen können ihre bestehenden Konten mit dem Dienst verbinden und etwa virale TikTok-Songs in voller Länge hören. Im Angebot sind u.a. die Kataloge der großen Labels Universal, Warner und Sony. Der bisherige Streaming-Dienst von Bytedance, Resso, wird durch TikTok Music ersetzt. Die Expansionspläne der Plattform sind bisher nicht bekannt.
techcrunch.com
Madonna wird ihre Welttournee krankheitsbedingt nicht wie geplant antreten. Via Instagram teilt ihr Manager Guy Oseary mit, die Sängerin habe wegen einer "schweren bakteriellen Infektion" zuletzt mehrere Tage auf der Intensivstation verbracht. Sie befinde sich weiterhin in medizinischer Behandlung. Man erwarte jedoch, dass sie wieder ganz gesund werde. Im November sollte die Pop-Legende u.a. in Köln und Berlin auftreten.
instagram.com via spiegel.de
Da ist Musik drin: Die US-amerikanische National Music Publishers' Association verklagt Twitter im Namen von 17 Musikverlagen wegen "massiver" Urheberrechtsverletzung auf 250 Mio Dollar Schadenersatz. Es geht um rund 1.700 Lieder, bei denen Twitter von Urheberrechtsverstößen wisse, ohne etwas dagegen zu unternehmen.
theverge.com
Rammstein: Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Frontmann Till Lindemann, berichten mehrere Berliner Medien. Justizsenatorin Felor Badenberg habe darüber unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses informiert. Es bestehe ein Anfangsverdacht nach § 177 StGB, der sexuelle Übergriffe, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung unter Strafe stellt.
rbb24.de, tagesspiegel.de, bz-berlin.de
Holt Hilfe: Rammstein-Sänger Till Lindemann äußert sich erstmals über die Anwaltskanzlei Schertz Bergmann zu den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. In einer Pressemitteilung erklärt die Kanzlei von Christian Schertz, dass sie Lindemann in "äußerungs- und presserechtlichen Angelegenheiten" vertreten und dass die Vorwürfe gegen ihn "ausnahmslos unwahr" seien. Zudem wolle man "wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art" rechtliche Schritte gegen "die einzelnen Personen einleiten" und die Verdachtsberichterstattung in den Medien prüfen.
t-online.de
Rammstein über Missbrauchsvorwürfe: “Haben ein Recht, ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden”.
Rammstein äußert sich via Instagram zu den Missbrauchsvorwürfen gegen Frontmann Till Lindemann. Man nehme die Vorwürfe "außerordentlich ernst" und bitte die Fans, sich "nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben" zu beteiligen: "Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge." Zugleich heißt es von der Band, die derzeit durch Europa tourt: "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."
instagram.com, tagesschau.de, turi2.de (Background)
Tina Turner, 83, ist tot. Die US-Sängerin ist nach langer Krankheit in ihrem Haus in der Schweiz nahe Zürich gestorben. Ihre musikalische Karriere begann in den 1960er Jahren zusammen mit ihrem spätere Ehemann Ike Turner. Nach der Scheidung hatte sie in den 1980ern Erfolge als Solo-Künstlerin mit Hits wie "What’s Love Got to Do with It", "We Don’t Need Another Hero" oder "The Best". Eine Filmbiografie und ein Musical erzählen die Lebensgeschichte von Tina Turner.
dailymail.co.uk, bild.de, spiegel.de (Reaktionen)
Generationswechsel: CEO Hartwig Masuch, 69, verlässt die Bertelsmann-Musiksparte BMG "auf eigenen Wunsch" ein halbes Jahre früher als geplant. Bereits zum 1. Juli übernimmt der bisherige Finanzchef Thomas Coesfeld, 33, Enkel des verstorbenen Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn. Masuch war insgesamt 32 Jahre bei Bertelsmann tätig, davon 14 Jahre an der Spitze von BMG.
presseportal.de (Masuch), presseportal.de (Coesfeld), turi2.de (Background)
Gottes Wort: Show-Dino Thomas Gottschalk, 72, übermittelt der ARD via Instagram die "inständige Bitte", seinen ehemaligen SWR3-Kollegen Constantin Zöller, 36, zum Nachfolger von Kommentator Peter Urban beim Eurovision Songcontest zu machen. Zum Abschneiden Deutschlands schreibt Gottschalk frustriert: "Wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht".
instagram.com via welt.de
"Wenn ein Peter Urban den Leitartikel auf Seite 1 schreibt, dann zeichnen Schulz und Böhmermann zum gleichen Thema den Cartoon auf der letzten Seite."
"Spiegel"-Autor Arno Frank fand die subjektive Kommentierung des Eurovision Songcontest von Jan Böhmermann und Olli Schulz beim ORF-Sender FM4 unterhaltsam und authentisch. "Hier wurde ausgesprochen, was normalerweise nur in kleiner Runde vor dem Fernseher gesagt wird."
spiegel.de (€)
Gut versteckt – Lukas Respondek über die ESC-Berichterstattung der ARD.
Wo geht’s hier zum ESC? Heute findet das Finale des Eurovision Song Contest in Liverpool statt. Lukas Respondek beobachtet bei epd Medien eine “Vernachlässigung des ESC in reichweitenstarken Programmen”. Viel Begleitprogramm des Musikwettbewerbs spiele sich inzwischen online ab. “Die sehenswerten Halbfinals fristen weiterhin ihr Dasein in der Sparte.” Dass es der ARD dennoch gelingt, Vorfreude zu wecken, liege vor allem an Formaten, die sich eher an ESC-Fans richten. turi2 veröffentlicht ihren Beitrag in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2. Weiterlesen >>>
Bühnen-Bann: Die European Broadcasting Union schlägt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Wunsch ab, beim Finale des Eurovision Song Contests am Samstag in Liverpool eine Video-Ansprache zu halten, berichtet "The Times". Selenskyj wollte in einem Überraschungsauftritt vor einem Millionen-Publikum um Unterstützung für sein Land im Krieg gegen Russland bitten. Die EBU habe jedoch Befürchtungen, ein Auftritt Selenskyjs könnte die Musik-Show zu stark "politisieren". Der Eurovision Song Contest sei eine Unterhaltungssendung mit "strikten Regeln und Prinzipien", zu denen gehöre, dass sie "unpolitisch" ist, teilt ein EBU-Sprecher mit.
Die ukrainische Band Kalush Orchestra hatte den ESC 2022 gewonnen. Da die Ukraine die Show derzeit selbst nicht ausrichten kann, springt das zweitplatzierte Großbritannien ein. Für Selenskyj offenbar nicht die beste Wahl: In einem BBC-Interview sagt er, er hätte sich gewünscht, die Show in einem der Nachbarländer der Ukraine wie Polen oder der Slowakei auszutragen. (Foto: Ruslan Kaniuka / Avalon / Picture Alliance)
thetimes.co.uk (€), deadline.com
Hör-Tipp: Mit seinem neuen Song Allemagne Zero Points liefert Jan Böhmermann eine Hommage an das Verlieren beim "Eurovision Song Contest", den der Satiriker gemeinsam mit Olli Schulz moderiert. "I love my zero points" heißt es im Refrain, "we don't do dancers, we do panzers" und "sad, sad, sad, we are so tragically sad" – hinterlegt mit euphorisierender Popmusik.
youtube.com (3-Min-Audio), spiegel.de (€)
Sheers! Ein Gericht in New York spricht Pop-Musiker Ed Sheeran vom Vorwurf des Plagiats frei. Ein Erbe eines Co-Songwriters von Marvin Gaye hatte ihm vorgeworfen, Teile seines Hits Thinking Out Loud beim Soul-Klassiker Let‘s Get It On abgekupfert zu haben. Laut Gericht hat Sheeran den Song jedoch "unabhängig" erschaffen. Sollte künftig jemand in einem Ed-Sheeran Song eine bekannte Tonfolge erkennen – vermutlich stammt sie nur aus einem anderem der drei Dutzend Ed-Sheeran-Hits.
welt.de, spiegel.de, youtube.com (Song-Vergleich)
"Wenn ich schon deren Ankündigung höre, wird mir schlecht."
Der scheidende ESC-Kommentator Peter Urban hält die Ankündigung von Jan Böhmermann und Olli Schulz, den European Song Contest für den österreichischen Rundfunk zu kommentieren, für "einen reinen PR-Gag" und sieht die beiden "überhaupt nicht als Konkurrenz".
t-online.de, turi2.de (Background)
Buch-/Hör-Tipp: Musik-Journalist Peter Urban veröffentlicht sein Buch "On Air". Der Kult-Kommentator des ESC erinnert sich auf 517 Seiten oder 18,5 Stunden im Hörbuch an seine 60 Jahre im Musik-Business und im Radio. Urban liest das Hörbuch selbst – im unverkennbaren Duktus des ESC-Kommentators. In diesem Jahr hat der 75-Jährige seinen letzten Einsatz beim Musikwettbewerb. Mit dem Hörbuch setzt er sich auch ein akustisches Denkmal.
amazon.de (Buch ab 19,99 Euro), spotify.com (€, Hörbuch), turi2.de (Background)
Fest & Österreichisch: Das Podcast-Duo Jan Böhmermann und Olli Schulz kommentiert für den ORF in diesem Jahr den Eurovision Song Contest. Bei Fest & Flauschig hatten sie sich über Wochen öffentlich darum beworben, bei der ARD ESC-Urgestein Peter Urban zu beerben. Stattdessen werden sie nun für Österreich am 13. Mai nach Liverpool fahren und "alle anderen Länder Europas standesgemäß demütigen, allen voran Deutschland", sagt Böhmermann. Für die Beiden gehe damit ein "Lebenstraum" in Erfüllung, weshalb sie dafür auch nicht bezahlt werden wollen, sagen sie im Podcast. Beim ORF sind Böhmermann und Schulz in der Mediathek und beim Jugendradio FM4 zu hören - im TV kommentiert, wie schon seit 1999, Ö3-Moderator Andi Knoll. (Foto: Fabian Sommer / dpa / Picture Alliance, Montage: turi2)
fm4.orf.at, tagesspiegel.de, spotify.com (69-Min-Audio)
Er liebt den DJ: Markus Söder lässt das Internet nach seiner Nahrungsaufnahme nun auch an seinem Musikgeschmack teilhaben. Bei Spotify veröffentlicht er die Playlist #SöderSongs mit Titeln wie Die Legende lebt, Fly me to the Moon oder Will you still love me tomorrow. Rio Reisers König von Deutschland hat Söder sicher nur vorübergehend von der Playlist gelöscht.
bild.de, twitter.com/Markus_Soeder, spotify.com (Playlist)
Gut Ding will Weile haben: Diana Ezerex veranstaltet schon als Kind Konzerte in ihrem Wohnzimmer. Im turi2-Videofragebogen verrät die Sängerin ihre Geheimkraft: Sie kann wie ein Pferd wiehern. Von ihrer Mutter hat sie gelernt, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und sich in Geduld zu üben. Auch heute noch ist die Musikerin von Menschen inspiriert, die "super geduldig" mit ihrem Umfeld umgehen.
turi2.tv (2-Min-Video auf YouTube), turi2.de (Interview in der turi2 edition #19)
Gute Noten: Apple startet seinen lang angekündigten Streamingdienst für klassische Musik am 28. März. Die Klassik-App ist als kostenfreie Ergänzung zum kostenpflichtigen Streaming-Angebot Apple Music geplant und soll 5 Mio Titel mit redaktionellen Inhalten wie Biographien und Beschreibungen der Werke bieten. Apple hatte 2021 den Dienst Primephonic übernommen und ein eigenes Klassik-Angebot angekündigt.
faz.net, turi2.de (Background)
Spotify krempelt seine App um und präsentiert auf dem Start-Screen künftig Kurzvideos und Kacheln mit Musik-Vorstellungen, Podcast- oder Hörbuch-Ausschnitten. Mit dem neuen Design will der größte Musik-Streamingdienst mehr aussehen wie Instagram, YouTube oder TikTok – und damit Land zurückgewinnen: Vor allem der chinesische Kurvideo-Dienst dient vielen Nutzern inzwischen als Mittel, um neue Musik zu entdecken. Auch Videos und Video-Podcast sollen bei Spotify eine größere Rolle spielen.
welt.de, faz.net, theverge.com
Zahl des Tages: Seinen 30. Geburtstag feiert heute das RBB-Jugendradio Fritz. Am 1. März 1993 um 6 Uhr ging das Programm auf Sendung – hervorgegangen aus dem Brandenburger Rockradio B sowie dem SFB-Jugendsender Radio 4U. Erster Song im Programm war: Wir spielen immer nur dasselbe von den Rodgau Monotones.
radioszene.de, youtube.com (Mitschnitt des Sendestarts)
Video-Tipp: Im Wahlkampf ums Amt des Oberbürgermeisters in Frankfurt am Main greift FDP-Kandidat Yanki Pürsün zum härtesten aller Mittel: einem Wahlkampfsong, den es sogar bei Spotify und Apple Music gibt. Das Rappen überlässt er dem Jungliberalen Nicolas Klein-Zirbes, der über Pürsün textet: "He is simply the right person for the job, he's on top" – und sogar das Wort "Transparenzregister" unterbringt.
twitter.com/yankiffm (90-Sek-Video) via faz.net
Ich freue mich, meinen Wahlkampfsong „Alle Frankfurter“ präsentieren zu können! Unter dem Alias ‚Parlamentspoet‘ wird über Frankfurt und meine Ziele gerappt. Übrigens könnt ihr den Track auf Spotify, Apple Music und den üblichen Diensten streamen 📲 #AlleFrankfurter #OBWahlFFM pic.twitter.com/GqjGc7SaHN
— Yanki Pürsün MdL (@yankiffm) February 19, 2023
Lauscher auf: Am 21. April veranstaltet Spotify erstmals in Deutschland den Musikgipfel All Music Friday. In den Berliner Wilhelm Hallen finden Vorträge, Panels und Masterclasses statt. Die Tickets kosten 69 Euro. Am Tag zuvor findet bereits der All Ears Podcast Summit statt.
radioszene.de
Universal national: Die Universal Music Group hat der Band Weimar mit ihrem Debütalbum in die Charts verholfen, obwohl deren Mitglieder mutmaßlich aus der Neonazi-Szene stammen und die Texte "antisemitische Anklänge" haben, recherchiert der "Spiegel". Die Thüringer Musiker, die ihre Identität geheimhalten, haben demnach bereits früher in Nazi-Bands gespielt oder Neonazi-Propaganda verbreitet. Auf ihrem Album, das auf Platz 5 der Albumcharts eingestiegen ist, singen sie u.a. von den Medien als "gekaufte Marionetten", von "Schlüsselwärtern" bezahlt, finanziert von jenen, "die du schon dein ganzes Leben hasst". Die Vermittlung der Band an Universal sei über einen Manager von Frei.Wild und dessen Firma erfolgt. Nach Anfrage des "Spiegels" habe Universal den Vertrieb des Albums und den Kontakt zur Band eingestellt. Mit dem heutigen Wissensstand hätte der Musikkonzern das Album "selbstverständlich niemals veröffentlicht", so eine Sprecherin. (Fotos: Universal, Collage: turi2)
spiegel.de (€)
Zahl des Tages: Auf inzwischen 32 summieren sich die Grammy-Awards im Besitz von Sängerin Beyoncé. Bei der Preisverleihung in der vergangenen Nacht hat sie vier Grammys gewonnen und überholt damit den bisherigen Rekordhalter, den 1997 verstorbenen Dirigenten Georg Solti.
tagesschau.de
Vor-Vorentscheid: Der Schlagersänger Ikke Hüftgold hat sich in einem TikTok-Voting mit seinem Song Lied mit gutem Text für den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest qualifiziert. Hüftgold, bürgerlich Matthias Distel, ist u.a. Produzent des umstrittenen Ballermann-Hits "Layla". 2021 hatte er nach abgebrochener Teilnahme beim Sat.1-Format "Plötzlich arm, plötzlich reich" der Produktions-Firma eine Missachtung des Kindeswohls vorgeworfen und eine Debatte ausgelöst. Der Vorentscheid findet am 3. März statt.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Erstmals über Platz 1 der deutschen Single-Charts freut sich der Musiker Udo Lindenberg, 76. Mit dem Rapper Apache 207 hat er vor zwei Wochen den Song Komet veröffentlicht. Bisher war nur die Unlugged-Version von Cello mit Clueso erfolgreicher, sie lag 2011 auf Rang vier.
bild.de, youtube.com (4-Min-Musikvideo)
Hör-Tipp: Musikerin Nina Chuba, 24, spricht mit Matze Hielscher in seinem "Hotel Matze"-Podcast über den großen Erfolg ihrer Single Wildberry Lillet "über Nacht". Das TikTok-Video mit Millionen Aufrufen, das sie berühmt gemacht hat, habe sie mit schlechter Laune hochgeladen. An Vieles aus der Zeit danach könne sie sich nicht mehr erinnern. Sie erzählt auch, dass sie gerne weint – und es vermisst, mit Hingabe Playmobil zu spielen.
mitvergnuegen.com (95-Min-Audio)
Hör-Tipp: Im Arbeits-Podcast der "Zeit" erzählt die Illustratorin Charlotte Simon, wieso sie sich im Studium das Kinder-Hörspiel Eule findet den Beat ausgedacht hat. Sie hatte damals das Gefühl, Kindermusik werde "überhaupt nicht ernst genommen". Deshalb wollte sie unbedingt u.a. einen Punk-Song für Kinder produzieren. Die Idee für das Hörspiel pitchte ihre Kollegin damals Rolf Zuckowski im Aufzug.
zeit.de
BMG macht Thomas Coesfeld ab Januar 2024 zum CEO. Der Enkel des verstorbenen Firmenpatriarchen Reinhard Mohn tritt in die Nachfolge von Hartwig Masuch, der als Berater bei dem Bertelsmann-Musikrechte-Verwerter bleibt. Coesfeld ist seit April 2021 im Finanzvorstand von BMG, zuvor war er u.a. Mitglied der Geschäftsleitung der Bertelsmann Printing Group und Chief Strategy Officer bei Mohn Media.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Feiner Zug: Popstar Rod Stewart ruft spontan in einer britischen Talkshow zum Zustand des Gesundheitssystems an und kritisiert die katastrophale Lage in englischen Krankenhäusern. Stewart, selbst lange Tory-Anhänger, macht die Tory-Regierung verantwortlich, fordert sie zum Rücktritt auf und bietet finanzielle Hilfe an. Geplant war der Telefon-Rant wohl nicht. Stewart habe die Sendung nur nebenbei verfolgt, während mit seiner Modelleisenbahn gespielt habe.
n-tv.de
Hör-Tipp: Der Gründer des Konzertveranstalters FKP Scorpio, Folkert Koopmans, glaubt nicht daran, dass es das "klassische Matsch-Festival" noch lange geben wird, sagt er im OMR-Podcast. Festivals wie Hurricane, Southside und Highfield müssten heute mehr bieten als "Würstchen und Bier". Dass Konzerttickets heute so teuer sind, begründet er u.a. mit gestiegenen Auflagen.
spotify.com (88-Min-Audio)
Lese-Tipp: "Keine Kultur mystifiziert den Tod so wie der Hip-Hop", schreibt Adrian Schräder. Dass ihre Helden wie Tupac Shakur (Foto) eines unnatürlichen Todes sterben, sei "primär ein gesellschaftliches Phänomen". Die Musikindustrie wolle ihren Stars gar nicht zeigen, "wie man ein rechtschaffenes Leben führen kann", denn: "Wer gezähmt ist, verliert seinen Reiz."
nzz.ch via perlentaucher.de
Weniger Raum für Gegenkultur – René Martens über das Aus des Arte-Magazins “Tracks”.
Verlorenes Juwel: Nach 25 Jahren stellt Arte sein Popkultur-Magazin Tracks ein. René Martens bedauert das Aus bei epd Medien und zitiert die französische Zeitung “Libération”, die die Sendung als einen “außergewöhnlichen Nährboden für kulturelle Besonderheiten” adelt. Der Reportage-Ableger Tracks East, der Kulturschaffende aus Osteuropa zeigt, bleibt zwar bestehen, kann den Wegfall des Popkultur-Magazins aber nicht kompensieren, meint Martens. Weiterlesen >>>
Offene Ohren: Menschen in Deutschland haben 2022 rund 178 Mrd Musik-Streams abgerufen, zählen die GfK und der Bundesverband Musikindustrie BVMI. 2021 waren es noch 165 Mrd, ein Plus von 8 %. 2022 beliebt war demnach vor allem "aktuelle Musik": Titel, die 2020 oder später erschienen sind, stellen fast 50 % der gestreamten Inhalte. Pop macht 28 % aus, es folgen HipHop/Rap mit 23 % und Rock mit 14 %. Rock verkauft dagegen am meisten CDs und Vinyl.
presseportal.de
Power from Tea-Role: Mehrere österreichische Medien berichten, dass der Burger-Dance-Song von DJ Ötzi Prinz Harry und seiner Frau Meghan in dunklen Zeiten Kraft gegeben haben soll. Blöd: Quelle der Geschichte ist gar nicht Harrys Buch, sondern der satirische Instagram-Account Galerie Arschgeweih. Die Redaktionen hätten stutzig werden können, schließlich ist der DJ-Ötzi-Song, der Harry am meisten erfreut, doch sicher "Ein King, der meinen Namen trägt".
sueddeutsche.de, instagram.com
Ziel erreicht: "DSDS"-Wiederholungskandidat Menderes Bağci bekommt nach 17 erfolglosen Teilnahmen an der RTL-Castingshow endlich einen Plattenvertrag – nicht von Dieter Bohlen, sondern vom Schlager-Label Telamo. Sein erstes Album heißt "Sieger der Herzen", schon am 27. Januar kommt die Debüt-Single "Er liebt dich nicht" – womöglich eine verdeckte Botschaft an oder vom "DSDS"-Chefjuror. Hätte Bohlen ihn nur einmal gewinnen lassen, Menderes wäre als "DSDS"-Gewinner – wie alle anderen vor und nach ihm – wohl für immer in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
tvdigital.de, faz.net
Interpretationssache: "Es ist nicht unsere Aufgabe, uns politisch zu äußern", sagt Scooter-Frontmann H.P. Baxxter im "Pioneer Briefing" mit Gabor Steingart. Die Band sei dafür da, "abzuschalten, alles hinter sich zu lassen und zwei Stunden durchzudrehen". Dabei eignet sich der Hit How much is the fish doch hervorragend für eine Message über Fischfang-Quoten und die Überfischung der Meere.
thepioneer.de (34-Min-Podcast, Interview ab Minute 6:32)
Sex(ismus) sells: Robin Leutner alias DJ Robin, einer der Männer hinter dem umstrittenen Ballermann-Hit Layla, schwadroniert im "Spiegel" darüber, was er unter "geschlechtsneutralen Songs" versteht. Bei seinem neuen Track "Bumsbar" etwa gehe es darum, dass alle Menschen fröhlich und "bumsbar" seien. Feedback von Feministinnen habe er sich nicht eingeholt – die würden ihm mit Sicherheit ein ganz anderes Lied von Sexismus singen.
spiegel.de (€)
Lisa Marie Presley, 54, ist tot. Die Sängerin und einzige Tochter der Rock'n'Roll-Legende Elvis Presley starb in einem Krankenhaus in LA. Sie war zuvor wegen eines Herzstillstandes eingeliefert worden. Am Dienstag hatte sie noch an den Golden Globes teilgenommen, bei denen das aktuelle Biopic über ihren Vater ausgezeichnet wurde.
tagesschau.de, bild.de