Hör-Tipp: Sportmoderatorin Esther Sedlaczek nimmt sich bei wichtigen Turnieren eine Social-Media-Auszeit, um sich nicht von Hass-Kommentaren ablenken zu lassen, erzählt sie im EM-Podcast "Spielmacher". Bei der Fußball-WM in Katar habe sie ihre Instagram-Aktivitäten an eine Freundin "outgesourct". Zwar sei ihr "Panzer mittlerweile recht dick", so dass vieles daran abpralle. "Aber das gelingt mir auch nicht immer", sagt sie. Im Gespräch mit Sebastian Hellmann verrät Sedlaczek auch, dass sie schon als Kind TV-Luft geschnuppert hat, weil ihre Mutter als Aufnahmeleiterin gearbeitet und sie oft ins Studio mitgenommen hat.
spielmacher-360-media-podcast.podigee.io (68-Min-Audio)
Zahl des Tages: Bis zu 15 Fans nimmt RB Leipzig nach dem Champions-League-Spiel bei Real Madrid im Mannschaftsbus mit zurück nach Leipzig. Grund: Wegen des Lufthansa-Streiks müssten sie sonst bis Samstag in der spanischen Hauptstadt bleiben. Auf der rund 30-stündigen Busfahrt mit Übernachtung in Frankreich haben die mitreisenden Fans wohl genug Zeit, den verpassten Einzug ins Viertelfinale zu verdauen.
n-tv.de
"Ich lese wenig, auch weil ich die Wortwahl in manchen Medien grenzüberschreitend finde. Begriffe wie 'Versager', 'Schwächling' oder andere den Charakter beschreibende Beurteilungen."
Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht im "Spiegel"-Interview über das "teilweise grausame Bewerten" in der Berichterstattung. Er ist überzeugt, die Gesellschaft wäre besser, "wenn wir nicht ununterbrochen über alles meckern würden".
spiegel.de (€)
Tor-kisch: Die türkische Acun Medya Gruppe übernimmt den zum Verkauf stehenden Sender Sport1, recherchiert Clap. Noch am Abend werde die Belegschaft von Sport1 über den Deal informiert. Eine offizielle Bestätigung des Senders aus Ismaning steht noch aus. Acun Medya produziert hauptsächlich Spielshows und Reality-Formate und ist in zehn Ländern aktiv. Das Medienunternehmen gehört dem türkischen Medienunternehmer Acun Ilıcalı.
clab-club.de
Retro-Anstoß: Die "Ruhr Nachrichten" veröffentlichen eine Podcast-Serie über den Aufstieg von Borussia Dortmund unter Trainer Ottmar Hitzfeld, berichtet Pit Gottschalk im "Fever Pit'ch"-Newsletter. In sechs Folgen erzählen die Sportjournalisten Oliver Müller und Werner Hansch die Vereinsgeschichte von Anfang der 1990er Jahre bis zum Champions-League-Sieg 1997. Sie sprechen mit vielen Weggefährten und Hitzfeld selbst.
feverpitch.de, ruhrnachrichten.de (€, alle Folgen)
Zahl des Tages: Mit knappen 3 Punkten Vorsprung und einem Endergebnis von 25:22 gewinnen die Kansas City Chiefs in der vergangenen Nacht den Super Bowl nach Verlängerung. Auch am Rande des Platzes gab es gute Nachrichten: Sängerin Taylor Swift schaffte es rechtzeitig aus Japan kommend zum Spiel ihres Partners Travis Kelce.
sportschau.de
Wollen Gehör: Mehrere Fan-Organisationen der Fußball-Bundesliga fordern von der DFL eine neue Abstimmung über den Einstieg von Investoren. Seit Wochen protestieren Fans in den Stadien gegen den geplanten Deal und stellen "das Zustandekommen der Zwei-Drittel-Mehrheit mit Vehemenz in Frage". Ein Gesprächsangebot der DFL lehnen die organisierten Fans ab, da es "ein Feigenblatt" sei und "kein Angebot für Verhandlungen" enthalte.
sportschau.de, unserekurve.de (Fan-Statement)
Dabeisein ist alles: Die US-Medien-Riesen Disney, Fox und Warner starten einen gemeinsamen Streaming-Dienst für Sport-Inhalte. Die drei Firmen besitzen eine große Vielfalt an Sportrechten, darunter die Fußball-Weltmeisterschaft, die Formel 1 und die NFL. Das Joint-Venture soll Kosten sparen und ein jüngeres Publikum erreichen. Es ist auch eine Reaktion auf teurer werdende Sport-Rechte.
bbc.com, espnpressroom.com
Euro-Sport: Die Europäische Rundfunkunion EBU startet das Streaming-Portal Eurovision Sport, das live und auf Abruf kostenlos Zugang zu Sport-Events bietet. Es ist das erste Angebot der EBU, das sich direkt ans Publikum richtet und soll die Sportberichterstattung der europäischen Mitgliedssender ergänzen. Zu den ersten Wettkämpfen, die auf der neuen Plattform zu sehen sind, gehören die Schwimm-WM in Doha, die Biathlon-WM in Tschechien sowie die Leichtathletik-Hallen-WM in Glasgow.
teltarif.de, deadline.com, ebu.ch
Doplympische Spiele: Investor Peter Thiel ist einer der Geldgeber der Enhanced Games, einem geplanten Sport-Event ohne Drogentests. Der Einsatz von Dopingmitteln ist nicht nur akzeptiert, sondern sogar erwünscht. Die Welt brauche ein Sportereignis, das die "Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft" einbeziehe, teilen die Veranstalter mit. Aus dem olympischen Motto "Dabei sein ist alles" wird dann wohl: "Dabei high sein ist alles".
businessinsider.de, prnewswire.com
Lese-Tipp: Bei Feverpitch skizziert Udo Muras den Skandal, den die erste Trikot-Werbung in der Bundesliga auslöste. Anfang der 1970er schloss Eintracht Braunschweig trotz Verbots einen Deal mit Jägermeister für 100.000 D-Mark pro Saison. Der DFB intervenierte, die ARD kritisierte "Schleichwerbung".
feverpitch.de
Kabinentalk: Die DFL will künftig auch Interviews aus den Kabinen der Bundesliga-Vereine ermöglichen, um die Medienrechte für Bieter attraktiver zu machen, berichtet die "FAZ". Jedoch stoße dieser Plan nicht bei allen Vereinen auf Gegenliebe: Als Kompromiss sollen daher nicht Journalistinnen des übertragenden Senders die Kabineninterviews führen, sondern Mitarbeitende der Medienabteilungen der Klubs. "Kritische Fragen sind da nicht zu erwarten", prognostiziert Sportjournalist Daniel Theweleit.
faz.net (€)
Wärmende Hand: Der japanische Klimatechnik- und Wärmepumpen-Hersteller Daikin wird ab Juli neuer Namenssponsor der Handball-Bundesliga. Der Vertrag läuft mindestens zwei Jahre, mit Option auf drei weitere. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart, HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann spricht im "Sport Bild"-Interview jedoch von einer "deutlichen Steigerung" verglichen mit dem bisherigen Partner, dem Schmierstoff-Spezialisten Liqui Moly. Dessen Sponsoring-Vertrag läuft nach fünf Jahren aus.
handball.net, sportbild.bild.de
Ballpakete: Die DFL schnürt die Rechtepakete für die 1. und 2. Bundesliga neu und streicht das bisherige Verbot, dass ein Anbieter alle Pakete kauft. Die Live-Spiele der 1. Liga am Freitagabend und Samstagnachmittag sind künftig in einem Paket, bisher waren Freitag und Sonntag gebündelt. Die Highlight-Verwertung am Samstag im Free-TV wird für zwei Zeitfenster ausgeschrieben: Von 18 bis 20.15 Uhr sowie von 19.15 bis 20.15 Uhr.
dfl.de
"Der demokratische Diskurs ist gewünscht. Doch wenn du pausenlos hörst 'Scheiß DFL' oder wechselweise 'Scheiß DFB', dann ist mir das ein bisschen niederschwellig."
DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke findet die Fan-Proteste gegen die Investorenpläne "legitim. Aber am Umgang müssen wir noch ein bisschen arbeiten". Wer Investor wird, werde "noch in dieser Saison" verkündet.
horizont.net, turi2.de (Background)
Am Ball: Die Deutsche Fußball Liga erweitert ihre Geschäftsführung. Silke Kuisle, 46, leitet die neu geschaffene Direktion Unternehmensstrategie. Sie war zuvor u.a. Finanzchefin bei OneFootball sowie Leiterin Corporate Development bei ProSiebenSat.1. Neu ist auch die Direktion Digitale Geschäftsentwicklung, die Bastian Zuber übernimmt – zusätzlich zu seiner Aufgabe als Geschäftsführer der Tochter DFL Digital Sports.
dfl.de
Effe emotional: Ex-Fußball-Profi Stefan Effenberg hat am Sonntag weinend den Sport1-"Doppelpass" verlassen. Zuvor hatte Moderator Florian König ihn nach der Bedeutung von Franz Beckenbauer für sein Leben gefragt. Effenberg ringt um Worte und verlässt unter Tränen das Studio. Nach der Sendung sagt er: "In diesem Moment waren meine Emotionen so stark, dass mir die Worte fehlten."
sport1.de (mit 1-Min-Video)
Eingeschneit: Ein Schneesturm im US-Bundesstaat New York wirbelt das RTL-Programm durcheinander. Das NFL-Match zwischen den Pittsburgh Steelers und den Buffalo Bills wurde kurzfristig von Sonntag- auf Montagabend deutscher Zeit verschoben. Die Lücke im Programm füllten Hunde-Coach Martin Rütter und ein Spielfilm. Am Montagabend entfallen wegen des verlegten Spiels "RTL Direkt", "Spiegel TV" und "Nachtjournal".
dwdl.de
Geschenke unter Freunden: Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen die Sportmarketingagentur Infront, berichten "Spiegel", BR, "Augsburger Allgemeine" und "Standard". Im April 2023 soll es eine Hausdurchsuchung bei Infront Austria gegeben haben, was Infront bestätigt. Beschäftigte und Geschäftspartner von Infront stehen im Verdacht der Untreue und Bestechung. Ein früherer Infront-Mitarbeiter soll den langjährigen Präsidenten des Biathlon-Weltverbandes, Anders Besseberg, zu kostspieligen Jagdausflügen eingeladen haben. Besseberg steht in Norwegen wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht, bestreitet jedoch jedes Fehlverhalten.
spiegel.de (€), br24.de, derstandard.at
Wir müssen reden: Der Sportstreamer Dyn begleitet die Handball-EM mit dem Experten-Talk "Harzblut". Nach jedem Spiel der deutschen Mannschaft sowie nach den Halbfinals und dem Finale analysieren die ehemaligen Handball-Profis Stefan Kretzschmar, Pascal Hens und Michael Kraus gemeinsam mit Moderator Finn-Ole Martins das Spiel. Zu sehen ist der Talk kurz nach Abpfiff live auf Instagram sowie im Anschluss bei YouTube und dyn.sport.
dynmedia.com
Video-Tipp: Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer war auch Werbe-König. Anlässlich seines Todes hat "Horizont" zwölf Werbespots mit ihm herausgesucht. 1967 warb er für Knorr-Suppen, 1986 erklärte er die Spieltaktik mit Müller-Milch-Bechern, 1999 machte der Kaiser dem Publikum das Premiere-Abo schmackhaft und 2004 preiste er O2-Handyverträge an.
horizont.net, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Im Vorfeld der Handball-WM lässt es die ARD menscheln. In der dreiteiligen Doku Die deutschen Stars privat wie nie geben Bundestrainer Alfred Gislason, Torhüter Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr persönliche Einblicke. Gislason etwa räumt ein, in seiner Zeit als Trainer des THW Kiel "schon ein ziemlicher Diktator" gewesen zu sein.
ardmediathek.de (3 Vidos à 30 Min), presseportal.de
Schutz statt Geld: Zur Fußball-EM in diesem Sommer wird es keine Doku über die Nationalelf geben, wie zur WM in Katar. Der DFB habe sich trotz "lukrativer Angebote" dagegen entschieden, die Rechte an einen Dritten zu vergeben, sagt DFB-Sportgeschäftsführer Andreas Rettig im gemeinsamen Interview von "OMR Podcast" und "Zeit". Keiner der Bieter habe zusagen wollen, dass der DFB Szenen rausnehmen dürfe, "bei denen wir das Gefühl haben, hier wird jemand beschädigt". Beim Anschauen der Katar-Doku von Amazon habe Rettig "wirklich Kummer gehabt", sagt er. Als DFB-Funktionär wiege für ihn der Schutz seiner Mitarbeiter höher als journalistische Unabhängigkeit.
youtube.com (100-Min-Video, direkt zur Doku-Frage), zeit.de (€), omr.com (weitere Aspekte des Gesprächs)
Sport-Ciao? Die DFL hat beim Bundeskartellamt zwei Szenarien für eine Free-TV-Auswertung am frühen Samstagabend eingereicht, neben dem bisherigen "Sportschau"-Zeitfenster ab 18.30 Uhr ein späteres von 19.15 bis 20.15 Uhr, sagt Geschäftsführer Steffen Merkel der "Sport Bild". Bei der Ausschreibung gebe es für "kein Format und keinen Sender eine Bestandsgarantie". Um die Rechte attraktiver zu machen, will Merkel "deutlich mehr Nähe" zu den Teams als bisher ermöglichen, etwa Bilder aus der Kabine oder Zugang zu den Mannschaften unter der Woche.
sportbild.bild.de via n-tv.de
Elektrisiert: Der neue Nischen-Sender DF1 zeigt künftig alle Rennen der Formel E live. Möglich macht dies eine Kooperation mit Servus TV, das die Rennen in Österreich zeigt, sein deutsches Programm aber eingestellt hat. Zuletzt lief die Elektro-Rennserie bei ProSieben und Sat.1 – jedoch nur mit mäßigem Erfolg.
digitalfernsehen.de, dwdl.de
Berauschend: Rapper Snoop Dogg verstärkt das Olympia-Team von US-Sender NBC. Der Musiker, der eher für seinen exzessiven Marihuana-Konsum bekannt ist als für sportliche Expertise, soll dem Publikum im Sommer u.a. die Wahrzeichen von Paris näherbringen. Womöglich erfährt man auch, wo in der französischen Kapitale das beste Gras sprießt.
t-online.de, twitter.com
Zahl des Tages: Ganze 10,2 % Marktanteil erzielt der TV-Sender Sport1 während der Live-Übertragung der Darts-WM in London. In der Regel liegt der Senderschnitt bei weniger als 1 %. In diesem Jahr standen erstmals vier Deutsche in der dritten Runde der Weltmeisterschaft.
dwdl.de, spiegel.de
"Bei größtem Respekt vor dem Europäischen Gerichtshof ändert das heutige Urteil eigentlich nichts. Historisch gesehen organisieren wir die besten Wettbewerbe der Welt und das wird auch in Zukunft so sein."
Fifa-Boss Gianni Infantino blickt gelassen auf die Entscheidung des EuGH, dass Fifa und Uefa Vereinen die Teilnahme an anderen Wettbewerbe wie einer Super League nicht verbieten oder sie deshalb sanktionieren dürfen.
rnd.de, turi2.de (Background)
Programm mit Hand ohne Fuß: Der Sportstreamer Dyn stellt seine Aufstellung für die Handball-EM vor, die im Januar in Deutschland stattfindet. Dyn zeigt alle Spiele live, parallele Gruppenspiele auch als Konferenz. Die Studio-Sendung "Schnelle Mitte" liefert ab 17.30 Uhr ein tägliches EM-Update, das "Abendstudio" um 20 Uhr leitet mit Gästen und Live-Schalten in die Abendspiele über, die um 20:30 Uhr starten.
dynmedia.com
Lese-Tipp: "Spiegel"-Autor Jan Göbel sucht ein Jahr nach der WM nach den Spuren des Fußballs in Katar. Es erinnere ihn kaum noch etwas an das Sport-Event und gleichzeitig alles: Die nagelneuen Stadien seien zu groß für den Liga-Alltag, die neu entstandenen Metro-Stationen menschenleer, die Hotels nur zu 50 % ausgelastet. Göbel zitiert Experten, wonach sich die Arbeitsbedingungen für die Gastarbeiter verbessert hätten – große Schritte für das Emirat, die aus dem Ausland wie Kleinigkeiten aussehen.
spiegel.de (€)
Zahl des Tages: Bis zu 13,8 Mrd Euro bietet die Investmentfirma Bridgepoint Capital für die Bundesliga-Medienrechte. Laut "Handelsblatt" könnte die DFL schon kommende Woche das Bieterfeld verengen und zwei der fünf Bieter aussortieren. Gute Chancen aufs Weiterkommen hätten die Finanzinvestoren EQT, Blackstone und CVC, die allesamt weniger für einen Anteil von 8 % an den TV-Rechten für die Bundesliga bieten. Erst Anfang der Woche hatten die Bundesliga-Clubs knapp für einen Investoren-Einstieg votiert.
handelsblatt.com (€), turi2.de (Background)
Quotenkick: Der Sport-Streamer Dazn veröffentlicht erstmals detaillierte Reichweitenzahlen. So hat die Bundesliga-Partie Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Dortmund am 3. Dezember laut "Kicker" mindestens 1,118 Mio Menschen erreicht. Das Champions-League-Heimspiel des FC Bayern gegen Kopenhagen am 29. November kommt auf 897.000 Zuschauer, die Konferenz erreicht weitere 706.000. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch höher sein, da die AGF nur die Zahl der verbundenen Endgeräte misst, nicht wie viele Menschen zusammen vor dem Bildschirm sitzen.
kicker.de, basicthinking.de, turi2.de (Background)
Es gibt ne zweite Rudi Völler: Die frühere Weltmeisterin Nia Künzer, 43, wird erste Sportdirektorin der Fußballerinnen beim DFB. Sie übernimmt damit die gleiche Verantwortung wie Rudi Völler bei der Männer-Nationalmannschaft. Die Stelle tritt sie zum 1. Januar an.
zeit.de
Fragwürdiges Sponsoring – Glücksspielwerbung bei den Öffentlich-Rechtlichen.
Suchtgefahr: Seit etwas mehr als zwei Jahren dürfen Sportwetten-Anbieter vor der “Sportschau” Sponsorings schalten – und sie nutzen diese Möglichkeit rege. Für Sucht- und Präventionsforschende stellt die Öffnung für Wettanbieter ein Problem dar, weil Glücksspiel damit salonfähig gemacht werde. ARD und ZDF können sich gegen die Werbung der Wettanbieter kaum wehren, denn ihr Zugriff auf die Werbeplätze ist in den Medienrechte-Verträgen geregelt. Die Sender könnten im Umfeld der Werbung aber mehr für Suchtprävention tun, schreibt Stefan Fuhr bei epd Medien. turi2 veröffentlicht diesen Beitrag in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
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Streamen und shoppen: Sport-Streamer Dazn verkauft jetzt auch Fan-Artikel – gemeinsam mit dem Fanshop-Anbieter Fanatics. Kunden müssen die App künftig nicht mehr verlassen, um lizensierte Fan-Artikel zu erwerben. Zum Start sind u.a. Bundesliga, Formel 1 und NFL dabei. Langfristig will Dazn auch Sportwetten und Tickets verkaufen.
horizont.net (€)
Wie geölt: Der saudische Öl-Riese Aramco steht kurz vor dem Einstieg als Großsponsor bei der Fifa, berichtet die britische "Times". Demnach sei der Ölgigant bereit, dem Fußball-Weltverband für ein Sponsoring bis 2034 bis zu 100 Mio Dollar zu zahlen. Saudi Arabien ist einziger Bewerber für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 und die offizielle Vergabe an das Königreich reine Formsache.
sport1.de, thetimes.co.uk (€)
Rückpass: Autokonzern Volkswagen will sein Sponsoring beim DFB zurückfahren, meldet "Bild". VW, bisher Haupt- und Trikotsponsor, wolle zwar einen neuen Vierjahresvertrag abschließen, aber Rechte abgeben, die der DFB neu vermarkten könne. Der klamme DFB hatte in jüngster Vergangenheit bereits Sponsoren wie Rewe und Bitburger verloren, doch auch VW muss sparen.
bild.de, turi2.de (Background Rewe), turi2.de (Background Bitburger)
Neue Aufstellung: Die DFL unternimmt einen weiteren Versuch, einen Investor ins Boot zu holen, der im Gegenzug einen Teil der Medienerlöse erhält. Am 11. Dezember sollen die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga über eine "strategische Vermarktungspartnerschaft" abstimmen. Die DFL hofft auf Einnahmen von 800 Mio bis 1 Mrd Euro. Rund 60 % davon sollen in gemeinsame Projekte der Digitalisierung fließen, etwa den Aufbau einer digitalen Videoplattform. Bei einer ersten Abstimmung im Mai hatten die DFL-Pläne nicht die nötige Zweidrittel-Mehrheit bekommen.
sportschau.de, dfl.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Insgesamt 1,3 Mio Menschen in Deutschland leiden an einer Glücksspiel-Störung, die einer Sucht gleicht, sagt der Glücksspielatlas des Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert. Weitere 3,3 Mio Menschen wiesen erste Anzeichen für eine Sucht auf. Bei der Vorstellung des Berichts wiederholt Blienert seine Forderung, TV-Werbung für Sportwetten vor 23 Uhr zu verbieten. Die Verquickung von Sport und Sportwetten sei eine "gefährliche Verharmlosung" des Glücksspiels.
tagesschau.de
Unsportlich: Das IOC sieht sich durch zunehmende Falschmeldungen in sozialen Netzwerken zu einer offiziellen Erklärung genötigt. Der Olympia-Veranstalter sei Opfer einer Desinformationskampagne auf Telegram und anderen Plattformen, bei der erfundene Zitate von IOC-Vertreterinnen oder Falschnachrichten z.B. über den angeblichen Ausschluss der israelischen und palästinensischen Nationalmannschaft von den Olympischen Spielen verbreitet würden.
Anfang des Jahres sei ein kompletter Dokumentarfilm mit Falsch-Informationen und KI-generierter Stimme eines Hollywood-Schauspielers veröffentlicht, später aber wieder gelöscht worden. Der Verband ruft Medienvertreter dazu auf, die Authentizität solcher Inhalte über sein offizielle Pressebüro zu verifizieren.
n-tv.de, olympics.com
Heiße Reifen: Der Bezahlsender Sky sichert sich die Rechte an der Motorrad-Rennserie MotoGP "langfristig", wie der Sender mitteilt. Zuletzt waren die Rennen in Deutschland bei Servus TV gelaufen und hatte dort überdurchschnittliche Quoten erzielt. Die Serie beginnt am 8. März und umfasst 22 Rennwochenenden.
presseportal.de, dwdl.de
Flug-Foul: Die spanische Fluggesellschaft Air Nostrum lässt rund 80 Passagiere im galizischen Vigo stehen und streicht deren Flug nach Madrid ersatzlos. Stattdessen geht die Mannschaft des FC Sevilla an Bord, deren Charter-Maschine defekt ist. Die Airline spricht von einem "bedauerlichen Fehler" – dennoch zeigt der Fall: Fußball-Überflieger bleiben nur selten am Boden.
sueddeutsche.de, spiegel.de
Aus der zweiten Reihe – Wie sich das neue Sport-Portal Dyn etablieren will.
Schöne neue Sportwelt: Im August ist der vom ehemaligen DFL-Manager Christian Seifert gegründete Sport-Streamingdienst Dyn gestartet, der sich auf Handball, Basketball, Volleyball, Tischtennis und Hockey konzentriert. Die Plattform ist eine “auf den ersten Blick übersichtliche Welt ohne besonderen Schnickschnack”, schreibt Journalist Thomas Gehringer (rechts im Bild) bei epd Medien. Sympathisch sei, dass es keine Hierarchie der Ligen und Vereine gebe und “ein Spitzenspiel im Handball nicht größer angekündigt wird als ein Abstiegsduell im Tischtennis”. Um ein größeres Publikum zu erreichen, bräuchte Dyn aber Länderspielrechte, analysiert Gehringer. Zudem vermisst er kritische Recherchen und journalistische Distanz.
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Alles Müller, oder was? Amazon Prime Video kündigt eine Doku über Fußball-Legende Thomas Müller an. Der Film soll einen "intimen und authentischen Einblick in das professionelle, sowie das private Leben" des FC-Bayern- und Nationalspielers geben. Die Dreharbeiten laufen bereits, wann die Doku erscheint, lässt Amazon noch offen.
dwdl.de, youtube.com (25-Sek-Video von Thomas Müller)
Firmensport: Das Business-Netzwerk Xing wird Hauptsponsor der neuen Baller League, einer Hallenfußball-Liga der Creator-Szene, die Anfang 2024 startet. Für einen mittleren einstelligen Millionenbetrag ist Xing Trikotsponsor für alle zwölf Teams sowie auf Banden präsent. Auch der Bewerbungs-Prozess für die Mannschaften läuft über Xing. Die Spiele werden live und kostenlos bei Twitch und YouTube gestreamt.
new-work.se, sportbild.bild.de (Background Baller League)
Kuss mit Folgen: Die Fifa sperrt den ehemaligen Präsidenten des spanischen Fußballverbands, Luis Rubiales, für drei Jahre. Er hatte Nationalspielerin Jennifer Hermoso bei der Frauen-WM auf den Mund geküsst, was weltweit Empörung hervorrief. Er kann die Dreijahressperre innerhalb von zehn Tagen anfechten.
sportschau.de
Geteilte Aufmerksamkeit: RTL will seinem Streaming-Dienst RTL+ offenbar mit der Doku-Serie "Gute Freunde - Der Aufstieg des FC Bayern" zu mehr Publikum verhelfen. Nur die ersten drei von insgesamt sechs Folgen laufen im TV, wer den Rest der Serie sehen will, muss online weiter schauen. Der Sender lässt für die Doku am 22. November sogar das Nachrichten-Magazin "RTL Direkt" ausfallen.
dwdl.de
Bleibt am Ball: Ex-Fußballprofi Oliver Bierhoff hat rund zehn Monate nach seinem Rückzug als DFB-Manager einen neuen Job. Der ehemalige Stürmer berät künftig das American-Football-Team New England Patriots und soll als "Business Advisor" vor allem bei den Expansionsplänen im deutschsprachigen Raum helfen.
faz.net, twitter.com
PR-Anstoß: Der DFB denkt offenbar darüber nach, auch die Heim-EM im kommenden Jahr mit einer TV-Doku begleiten zu lassen, berichtet Sport1. Finanziell dürfte die Option demnach verlockend sein – für die Amazon-Doku zur WM in Katar soll der Verband bis zu 6 Mio Euro erhalten haben. Angebote mehrerer Anbieter liegen laut Sport1 bereits vor. Bei einer Neuauflage würde sich der DFB allerdings wohl mehr Mitspracherecht einräumen lassen. Die Funktionäre sollen sowohl über die Stimmung der Doku als auch über den Veröffentlichungszeitpunkt nicht erfreut gewesen sein.
sport1.de
turi2 edition #22: Wie wollen Sie Volleyball & Co wieder auf den Bildschirm kriegen, Christian Seifert?
Sportfest: Der frühere DFL-Chef Christian Seifert streamt seit August 2023 mit seiner Gründung Dyn die großen Mannschaftssports jenseits des Fußballs. Das Konzept erklärt er im Gastbeitrag in der turi2 edition #22 so: “Mediale Präsenz führt zu Interesse, Interesse zu Reichweite. Und Reichweite zu Nachfrage.” Die technischen Möglichkeiten seien so gut wie nie.
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