Hier finden Sie aktuelle Videos und Interviews vom Branchenfernsehen turi2.tv.

22 Profis: Sebastian Stenzel, Social-Media-Manager bei der DFL.


Digital und weltweit: Social-Media-Manager Sebastian Stenzel kümmert sich im Auftrag der Deutschen Fußball Liga um das Bild des deutschen Fußballs in den sozialen Medien. "Wir zeigen, dass wir tolle Stadien, tolle Fans und tollen Fußball haben", sagt er im Hochkant-Video von turi2.tv. Am 3. März, also noch vor dem Corona-Lockdown, hat Holger Talinski ihn bei der Arbeit im Newsroom begleitet, fotografiert und interviewt. "Ich habe selbst über 30 Jahre lang gespielt und stehe mit meinen Freunden immer noch supergern beim 1. FC Köln in der Kurve", sagt Stenzel über seine Fußball-Faszination. In der turi2 edition #11 stellen wir ihn als einen von 22 Profis vor, die den Ball flach und die Liga am Laufen halten.

Alle 22 Profis – vom Blindenreporter bis zur Pressesprecherin – sehen Sie in der "turi2 edition #11" hier im kostenlosen E-Paper oder auf Bestellung auch gedruckt. Alle Video-Porträts gibt's in dieser Playlist.
turi2.tv (4-Min-Video auf YouTube), turi2.tv (ganze Playlist)



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22 Profis: Uwe Kühle, Fanartikel-Verkäufer beim SV Werder Bremen.


Auf Achse: Uwe Kühle leitet auch das Vereinsmuseum des SV Werder Bremen – den meisten Fans ist er aber als mobiler Fanartikel-Verkäufer bekannt. Mit seinem grün-weißen Fanbus begleitet er die Mannschaft bei Heim- und Auswärtsspielen. "Dafür fahre ich 50.000 Kilometer pro Jahr", sagt er im Hochkant-Video von turi2.tv, "mein Traumjob". In der turi2 edition #11 stellen wir Kühle als einen von 22 Profis vor, die den Ball flach und die Liga am Laufen halten. Johannes Arlt hat ihn am 16. März vor dem Weserstadion fotografiert und interviewt. Das Spiel Bremen gegen Frankfurt wurde drei Tage vorher Corona-bedingt abgesagt. Kühle kam dennoch und extra fürs Foto und sagt unumwunden: "Alles steht still. Und das ist Mist."

Alle 22 Profis – vom Blindenreporter bis zur Pressesprecherin – sehen Sie in der "turi2 edition #11" hier im kostenlosen E-Paper oder auf Bestellung auch gedruckt. Alle Video-Porträts gibt's in dieser Playlist.
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube), turi2.tv (ganze Playlist)



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turi2.tv – die Top 10 des Branchenfernsehens im April 2020.


Wie geht’s dem Branchenfernsehen im April, turi2.tv? Auch in der Corontäne ist turi2.tv aktiv. Statt bei Kongressen oder Events berichtet die turi2-Community nun in Skype-Interviews über ihre Arbeit in Zeiten von Corona, über ihre Ideen und Sorgen. An der Spitze mit mehr als 2.500 Video-Views bei YouTube, Facebook, Twitter und Linked-in steht im April das turi2.tv-Interview mit Thomas Vašek, Chefredakteur des Philosophie-Magazins “Hohe Luft”, der voreilige Deutungen der Corona-Krise kritisiert. Dahinter rangiert mit mehr als 2.100 Zuschauer*innen turi2-Neuzugang Elisabeth Neuhaus, die die Lage der Startups einschätzt. Wie der “Tagesspiegels” unter Corona-Bedingungen arbeitet, erzählt im Video-Interview Herausgeber Sebastian Turner.
die ganze Top 10 anschauen, turi2.tv (die Top 10 in einer Playlist)

22 Profis: Felix Schröteler, Wurstverkäufer bei Hertha BSC Berlin.


Vorsicht, heiß und fettig: Felix Schröteler steht seit drei Jahren am Grill, wenn der Hauptstadt-Club Hertha BSC Berlin seine Heimspiele austrägt – dann grillt, zapft und kassiert er, bis Hunger und Durst der Fans gestillt sind. Wichtig sind Stressresistenz, Teamfähigkeit und ein gutes Zeitgefühl, sagt er im Hochkantvideo von turi2.tv. In der turi2 edition #11 stellen wir Schröteler als einen von 22 Profis vor, die den Ball flach und die Liga am Laufen halten. Holger Talinski hat ihn beim letzten Heimspiel der Berliner vor dem Lockdown fotografiert und interviewt. Gerade hat Schröteler sein FSJ beendet und hilft – wenn alles gut geht – bald anderen Menschen aus wahrhaft brenzligen Situationen: Er befindet sich im Auswahlverfahren für die Berliner Feuerwehr.

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turi2.tv (2-Min-Video auf YouTube), turi2.tv (ganze Playlist)



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Wie geht’s Österreich, Christian Rainer?


O du mein Österreich: Im Video-Interview mit turi2.tv spricht Christian Rainer über die Lage von Politik, Gesellschaft und Medien in Zeiten der Lockdown-Lockerungen bei unseren südlichen Nachbarn. Der Chefredakteur und Herausgeber des österreichischen Nachrichten-Magazins Profil beklagt etwa den Umgang der Politik mit den Medien. Bei der Verteilung von Corona-Hilfen seien die "niveauvollen Qualitätsmedien" anfangs vergessen worden. Erst nach Protesten sei auch bei "Profil" etwas von der Hilfe angekommen. "Ich glaube, die wirklich privilegierten Journalistinnen und Journalisten sind diejenigen, die in öffentlich-rechtlichen Medien arbeiten", sagt Rainer. Er sieht eine gewisse "Hybris" bei den Kolleg*innen, die jetzt ganz anders "dastehen als wir Privatmedien".

Rainers größte Sorgen gelten der Freiheit und dem Klima: "Wenn Sebastian Kurz über eine Corona-App spricht, dann ist es nicht das Gleiche, als würde zum Beispiel Angela Merkel darüber sprechen." Seine Befürchtung ist, dass im Rahmen von Corona die Demokratie langfristig und gut begründet eingeschränkt wird. Schließlich komme der österreichische Bundeskanzler gerade aus einer Koalition mit der rechten FPÖ. Von "Profil" auf die Demokratie-Einschränkungen im Nachbarland Ungarn angesprochen antwortete der Kanzler etwa, er habe jetzt keine Zeit sich damit zu beschäftigen.

Das wichtigste Thema, "das wir eigentlich zu bearbeiten hätten", sei die Klimakatastrophe, sagt Rainer. Er befürchtet, dass am Ende nicht mehr genug Geld da ist, um umzudenken und umzurüsten - und dass auch die "mentale Energie" dafür fehlt. "Ich bin mir sicher, Corona wird im Vergleich zu dem, was uns als Klimakatastrophe schnell entgegenkommt, nicht mal ein Nebensatz sein", sagt Rainer.
turi2.tv (18-Min-Interview auf YouTube)

22 Profis: Silke Bannick, Pressesprecherin Mainz 05.


Spielfeld der Kommunikation: Silke Bannick hat Publizistik, Politik und Amerikanistik studiert. Ihr Job als Pressesprecherin des 1. FSC Mainz 05 ist für sie ein "perfect match", sagt sie im Hochkant-Video von turi2.tv: "Wir nehmen unseren Job sehr ernst, aber wir nehmen uns selbst nicht so ernst." In der turi2 edition #11 stellen wir Bannick als eine von 22 Profis vor, die den Ball flach und die Liga am Laufen halten. Selina Pfrüner hat sie beim letzten Heimspiel der Mainzer vor dem Corona-Lockdown fotografiert und interviewt. "Eine gewisse Grundgelassenheit schadet nicht in dem manchmal irren Zirkus Bundesliga", sagt Bannick – und dass man in ihrem Job nie "alles unter Kontrolle hat". Das schönste am Fußball ist für sie das verbindende Element: "Auf unseren Tribünen ist alles und jeder vertreten, vom kleinen Kind bis zum Großvater."

Alle 22 Profis – vom Blindenreporter bis zum Würstchenverkäufer – sehen Sie in der "turi2 edition #11" hier im kostenlosen E-Paper oder auf Bestellung auch gedruckt. Alle Video-Porträts gibt's in dieser Playlist.
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube), turi2.tv (ganze Playlist)



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22 Profis: Christine Winkler, Reinigungskraft, FC Union Berlin.


Saubere Sache: Christine Winkler ist eigentlich gelernte Köchin. Als sie ihren Job nicht mehr ausüben kann, bewirbt sie sich beim FC Union Berlin als Reinigungskraft. turi2 stellt sie in der edition #11 gedruckt und im Hochkant-Video als eine von 22 Profis vor, die in der Bundesliga den Ball flach und den Laden am Laufen halten. Johannes Arlt hat sie vor dem Corona-Lockdown beim letzten Heimspiel der Eisernen fotografiert und interviewt – "Union Berlin ist wie meine zweite Familie", sagt sie im Video.

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turi2.tv (2-Min-Video auf YouTube) turi2.tv (ganze Playlist)



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Wie geht’s der Esskultur, Gabriele Höger?


Zuhause schmeckt's am besten: "Definitiv wird mehr gekocht." Im Video-Interview von turi2.tv sagt Gabriele Höger, dass viele Menschen "das Kochen neu für sich" entdecken. Das sagen zum einen Umfragen, zum anderen merkt sie das auch am Feedback, dass sie jetzt von ihren Leser*innen bekommt. Auch Höger kennt den Spagat zwischen "Home Office, Homeschooling und Haushalt" und ist ein bisschen stolz, als sie berichtet, dass sie seit Corona noch kein Mal den Lieferdienst bemühen musste. "Einfach, weil ich es wissen wollte", dann könne man auch viel besser darüber schreiben, sagt Höger.

Auch ihre Arbeit an den Food-Titeln von Burda hat sich durch die Krise geändert: Höger arbeitet halbtags aus dem Home Office, im Verlag trifft sich nur ein Kernteam und in der Versuchsküche wird jetzt mit viel Abstand und kleinen Teams Food fotografiert. Burdas Küchenchef, berichtet sie, macht aus der Not eine Tugend und dreht auch am heimischen Herd Kochvideos für Burdas Social-Media-Kanäle.
turi2.tv (6-Min-Video auf YouTube)

22 Profis: Jonas Hummels, Co-Kommentator bei Dazn.


Experten-Talk: Jonas Hummels war auch mal Fußballprofi – heute brilliert er neben dem Rasen als Fußball-Experte bei Dazn. Wir stellen den Bruder von Dortmund-Kicker Mats Hummels in der turi2 edition #11 als einen von 22 Profis vor, die den Ball flach und die Liga am Laufen halten. Fotograf Holger Talinski hat Hummels vor dem Corona-Ausbruch bei der Arbeit besucht und fotografiert. Im Hochkant-Video erzählt Hummels, dass es bei seinem Job vor allem darauf ankommt, eine dezidierte Meinung zu haben. Nachteil: "Wenn man mal ein Foul nicht so bewertet wie die meisten Zuschauer, kriegt man medial ein bisschen auf den Deckel." Hummels liebt den Fußball, weil er divers ist: "Da spielt der Akademiker-Sohn mit dem des Bäckers." Wenn er das Sagen hätte, würde er die Zahl der Spiele und Wettbewerbe etwas verknappen: "Dann ist das Erlebnis auch wieder besser."

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turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube) turi2.tv (ganze Playlist)



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Wie geht’s Facebook, Guido Bülow?


Zwischen Fake und Fakten: "Weder wir noch unsere Nutzer haben ein Interesse daran, dass Falschmeldungen auf unseren Plattformen existieren und kursieren." Im Video-Interview von turi2.tv erklärt Guido Bülow, dass Facebook die Fact-Checker*innen auf seinen Plattformen in der Corona-Krise mit frischem Geld unterstützt, um Fake News und Verschwörungs-Theorien zu begegnen. Eine Mio Euro von Facebook und eine weitere Mio von WhatsApp sind dafür an Facebooks Fact-Check-Netzwerk geflossen, sagt der Head of News Partnerships in Mitteleuropa aus seinem Home Office in Hamburg. Zusätzlich veröffentlicht das Netzwerk prominent – oben im Newsfeed – gesicherte Corona-Informationen.

Auch darüber, wie die Medien, die auf Facebook publizieren, durch die Krise kommen, machen Bülow und sein Team sich Gedanken: Gemeinsam mit dem European Journalism Center hat das Netzwerk einen Fonds aufgesetzt, der kleine und mittlere Nachrichten-Organisationen in der Krise unterstützen soll. Die erste Bewerbungsphase ist gerade vorbei und in den kommenden Wochen gibt das EJC bekannt, welche Bewerbungen den Zuschlag bekommen. Eine weitere Welle soll im Juni folgen, sagt Bülow.
turi2.tv (6-Min-Video auf YouTube)

#TeamHoffnung: Warum turi2 gerade jetzt ein Fußball-Buch herausbringt.


Hemd der Hoffnung: "Wir haben gehofft, gestritten, waren ein bisschen verzweifelt", sagt im turi2.tv-Interview turi2-Verleger Peter Turi über die Herausforderung, in Zeiten von Corona ein Buch zum Thema Fußball zu produzieren. Das 200 Seiten starke Werk ist jetzt fertig, es erscheint mit dem Zusatz #TeamHoffnung auf dem offiziellen EM-Trikot der Deutschen Nationalmannschaft. "Das Buch ist ein Hoffnungsmacher und ein Zeitdokument", sagt Turi. Es ist als E-Paper ab heute, 18.00 Uhr kostenlos für alle Leser*innen unter turi2.de/edition11 abrufbar. Am 15. Mai erscheint das Buch für Fans der Haptik gedruckt.
turi2.tv (6-Min-Video bei YouTube), turi2.de/edition11 (kostenloses E-Paper), turi2.de/bestellen (Printexemplar bestellen)

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Wie geht’s dem Profifußball, Philipp Klotz?


Ein Zwischenlicht im Tunnel: "Man kann dem Fußball nicht vorwerfen, dass er versucht, seine Industrie wieder hochzufahren." Im Video-Interview mit turi2.tv zur Corona-Krise im Fußball hat Philipp Klotz viel Verständnis dafür, dass die DFL mit der Bundesliga weitermachen will. Darauf, dass Geisterspiele der absolut richtige Schritt sind, will sich der Geschäftsführer und Gesellschafter der Business-Plattform Sponsors aber nicht festlegen. Der Fußball sei die einzige Sportart, die sich Geisterspiele leisten könne – und die Geisterspiele, die er lieber "Medienspiele" nennt, die einzige Möglichkeit, die dringend benötigten Mediengelder zu erhalten.

Eine Perspektive für andere Sportarten und die Amateurligen ist das freilich nicht. Aber auch dort sieht er ein paar positive Entwicklungen. So beobachtet Klotz, dass die Sponsoren ihren Vereinen vergleichsweise treu sind. Es gebe nicht mehr Kündigungen als sonst auch. "Das ist anders als beim Buchen einer Anzeige", sagt Klotz. Viele Sponsoren wollen jetzt zeigen, dass sie nicht nur Werbekunden sind, sondern zu ihrem Verein stehen – auch in der Krise.

Auch der Sponsors-Verlag steht laut Klotz trotz Krise noch gut da, auch weil sein Branchen-Event, der Spobis, Ende Januar noch ganz ohne Corona-Krise über die Bühne gehen konnte. Aber grundsätzlich und längerfristig gelte auch hier: "Wenn die Branche leidet, leidet auch das Branchenmedium." Deshalb hofft Klotz, dass "die Krise nicht zu tief wird" und keine bleibenden Wunden hinterlässt.
turi2.tv (23-Min-Video auf YouTube)

Wie geht’s Adobe, Christoph Kull?


Digitale Verbindungen: "Uns hat das natürlich auch getroffen." Im Video-Interview von turi2.tv sagt Adobe-DACH- und Osteuropachef Christoph Kull, wie der Software-Konzern aus dem Silicon Valley mit der Corona-Krise umgeht. Alle 22.000 Mitarbeiter*innen arbeiten im Home Office – das sei bei dem ohnehin digital aufgestellten Unternehmen auch schnell gegangen. Die Krise spürt die Software-Firma hinter Anwendungen wie Photoshop und Acrobat Reader dennoch, "weil natürlich viele unserer Kunden Projekte verlangsamen und Investitionsentscheidungen hintanstellen".

Kull kennt aber auch andere Beispiele: Er berichtet von einem Unternehmen aus der Reisebranche, dass die Krise als "Startschuss" für die eigene Digitalisierung nutzt, um nachher "dem Wettbewerb einen Schritt voraus" zu sein. Bei seinen Werbeausgaben agiert Adobe jetzt besonders sensibel, erklärt Kull: "Wir haben fast alle Investitionen in den digitalen Bereich verlegt." Inhaltlich biete der Konzern seinen Kund*innen Hilfe an, um durch die Krise zu kommen. Er hofft, dass viele digitale Schritte, die die Gesellschaft jetzt Corona-bedingt macht, "auch nach der Krise noch aufrecht erhalten" werden.
turi2.tv (7-Min-Video)

Wie geht’s den Philosoph*innen, Thomas Vašek?


Große Ratlosigkeit: "Viele Philosophen und andere Intellektuelle versuchen jetzt, aus dieser Krise in irgendeiner Form intellektuelles Kapital zu schlagen." Im Video-Interview von turi2.tv kritisiert Thomas Vašek voreilige Deutungen der Corona-Krise. Der Chefredakteur des Philosophie-Magazins "Hohe Luft" sieht's eher wie der Philosoph Jürgen Habermas, der jüngst in der "Frankfurter Rundschau" sagte: "So viel Wissen über unser Nichtwissen ... gab es noch nie." Auch die These von Richard David Precht, wonach diese Krise uns das Rüstzeug für die womöglich bedrohlichere Klimakrise gibt, auch weil wir uns an staatliche Eingriffe gewöhnen, teilt Vašek nicht. Philosophen, wenn sie tatsächlich "Freunde der Weisheit" sein wollen, sollten "so weise sein, dass sie sich mit ihren Deutungen zurückhalten", sagt der Journalist und Buchautor.

Gleichwohl hegt Vašek "eine Grund-Sympathie" für Prechts Ansatz: "Natürlich sollten wir darauf hoffen, dass wir aus der Krise die richtigen Lehren ziehen, um die große Menschheits-Herausforderung Klimawandel zu bewältigen." Sein Optimismus, dass das klappt, hält sich aber in Grenzen: "Es wäre ja schön, wenn der Mensch aus allen Krisen der Vergangenheit gelernt hätte. Aber die historische Erfahrung zeigt, dass das keineswegs immer der Fall war."
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube)

Wie geht’s Fridays for Future, Gwendolyn Rautenberg?


Gestreikt wird jetzt am Schreibtisch: Was macht eine globale Protestbewegung, die nicht mehr auf die Straßen kann, um auf ihre Sache aufmerksam zu machen? Im Video-Interview von turi2.tv gibt sich Gwendolyn Rautenberg zuversichtlich, dass zumindest Fridays for Future wegen der Corona-Krise nicht in eine Sinnkrise rutscht. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen die Pandemie ernst, sagt die 18-jährige Abiturientin und Aktivistin aus Brandenburg an der Havel, die seit gut einem Jahr Teil der Bewegung ist. Trotzdem arbeiteten sie daran, weiter Aufmerksamkeit auf den Klimaschutz zu lenken. Ihre Botschaft an alle, die FFF schon zerbröseln sehen: "Wir sind nicht tot." Gerade konzentrierten sich die Aktivist*innen von zuhause aus auf Weiterbildung, veranstalteten etwa Webinare zu Klimathemen. Der nächste sogenannte Netzstreik mit Redner*innen und "Live"-Programm findet am 24. April statt.

Ein Porträt im SZ-Magazin bescheinigte FFF vor wenigen Tagen, sich aufgrund seiner dezentralen und digitalen Organisation eine "perfekte Infrastruktur für die Corona-Zeiten geschaffen" zu haben. Das sieht auch Rautenberg so. Jetzt hofft sie, dass sich die Entschlossenheit, die die Menschen bei Corona zeigen, und das Vertrauen in die Wissenschaft auch auf ihre Wahrnehmung der Klimakrise übertragen. "Vorher wurde uns oft gesagt: 'Das geht nicht, weil...'", erzählt sie im Interview. Plötzlich seien konsequente Maßnahmen von politischer Seite doch möglich. Sie spüre einen Zusammenhalt in der Bevölkerung. Rautenberg klingt optimistisch: "Das ist schön zu sehen."
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube), turi2 edition #10 (Interview mit Gwendolyn Rautenberg)

Wie geht’s den Sportjournalist*innen, Marco Hagemann?


Bald wieder auf'm Platz: "Natürlich zaubert uns das ein Lächeln ins Gesicht." Im Video-Interview von turi2.tv freut sich Sportkommentator Marco Hagemann darüber, dass nach vielen Wochen Corona-bedingter Fußball-Pause eine Fortsetzung des Spielbetriebs am Horizont schimmert. Hagemann, der sonst für RTL und Dazn Spiele kommentiert, spricht aber auch die Verantwortung von Liga und Vereinen an, dass aus medizinischer Sicht alles korrekt abläuft. Wie sich Geisterspiele, die es ab Mitte Mai in der Bundesliga geben könnte, anfühlen, weiß Hagemann aus eigener Erfahrung: 2013 hat er ein Spiel zwischen Lazio Rom und dem VfB Stuttgart ohne Zuschauer*innen kommentiert. "Man konnte natürlich nicht komplett aus dem Sattel gehen, wenn irgendwas passiert ist, weil das der Situation nicht angemessen war", erinnert sich der Sportjournalist.

Im Video-Interview spricht Hagemann auch über die finanzielle Seite der Spielausfälle: Um seine eigene Existenz mache er sich noch keine Sorgen, weil er sich in den vergangenen Jahren ein Polster anlegen konnte. Er denkt aber an viele jüngere Kolleg*innen, die am Anfang ihrer Karriere stehen und nun seit sechs Wochen ohne Aufträge dastehen. Auch für Journalist*innen, die auf den Wiederanpfiff der italienischen oder der spanischen Liga warten, sei die Situation im Moment noch "perspektivlos".
turi2.tv (8-Min-Video auf YouTube)

Wie geht’s dem “Tagesspiegel”, Sebastian Turner?


Journalismus blendend, Werbung schwierig: "Die Redaktion leistet Übermenschliches." Im Video-Interview mit turi2.tv lobt "Tagesspiegel"-Herausgeber Sebastian Turner seine Redakteur*innen. Gerade inhaltlich erlebe die Zeitung in der Krise einen Höhenflug. Noch nie sei die Hauptstadtzeitung so viel zitiert worden, was auch daran liege, dass Berlin eine Medizinhauptstadt ist und die Zeitung daher viele Informationen zuerst hat. Trotzdem stellt sich Turner darauf ein, dass wir noch lange mit Corona-Einschränkungen leben werden müssen, obwohl die ersten Lockerungen bereits sichtbar werden. "Wir haben schon früh mit Home Office angefangen, um sicherzustellen, dass nicht ganze Ressorts schließen müssen, wenn Einzelne erkranken", erklärt Turner die Strategie der Zeitung.

Auch der "Tagesspiegel" musste im Verlag und in Teilen der Redaktion auf Kurzarbeit umstellen, sagt Turner. Das Blatt spüre die Probleme der Werbekund*innen, wie alle anderen Verlage auch. Von den beginnenden Lockerungen des Lockdowns erhofft er sich mehr Kiosk-Käufer*innen und eine Wiederbelebung des lokalen Werbemarktes. Turner spricht auch über sein Beteiligungs-Unternehmen Trafo, wo Nutzer*innenzahlen stiegen und Investor*innen guter Dinge seien. Besonders freut er sich über das positive Feedback für das neue Münster-Medium Rums, an dem er über Trafo beteiligt ist.
turi2.tv (8-Min-Video auf YouTube)

Wie geht’s der Arbeitswelt, Astrid Maier?


Eiszeit in der Wirtschaft: "Der Arbeitsmarkt ist im Moment eingefroren und der Wirtschaft fröstelt es." Im turi2.tv-Interview erklärt Xing-Chefredakteurin Astrid Maier wie es in der Corona-Krise um die Arbeitswelt bestellt ist. Nach der Krise werde es wieder Fachkräftemangel geben, da er auf "strukturellen Problemen, die mit der Krise nichts zu tun haben" basiert, wie z.B. dem demografischen Wandel oder der Digitalisierung. Der eingefrorene Markt werde nach der Krise wieder auftauen.

Für das Arbeiten nach der Krise erwartet Astrid Maier eine gesunde Mischung: Führungskräfte würden derzeit erfahren, dass sie nicht die Kontrolle verlieren, wenn Mitarbeiter*innen im Home Office arbeiten. Auf der anderen Seite falle den Mitarbeitenden selbst auf, "dass sie vielleicht produktiver sind, aber es auch genießen, mit Kolleg*innen einen Kaffee zu trinken". So werde "das Beste aus zwei Welten" zusammenkommen und "wir viel mehr darauf achten, das zu tun, was wir wirklich im Leben tun wollen".
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube)

Wie geht’s den Influencern, Sarah Kübler?


Social-Media-Stars im Hausarrest: Influencern gehen ganz unterschiedlich mit der Corona-Krise um. Im Video-Interview von turi2.tv sagt Sarah Kübler, dass einige die Arbeit ganz einstellen, andere auf Charity umschalten oder Werbeeinnahmen spenden, wieder andere machen ganz normal weiter, um Fans und Followern "ein Stück weit Normalität mitzugeben". Kübler weiß, wovon sie spricht, schließlich ist sie Chefin der Influencer-Agentur HitchOn in Mainz und Hamburg. Dort, wo sonst 30 Kolleg*innen Social-Media-Stars und werbewillige Firmen zusammenbringen, sitzt sie derzeit allein, der Rest des Teams arbeitet aus dem Home Office. Ihre Influencer, sagt sie, sind gerade jetzt gefragt, weil sie es im Gegensatz zu vielen anderen Entertainern gewohnt sind, "Content von Zuhause aus" zu produzieren.

Aber Kübler hat auch die klassischen Medien im Blick – sie selbst hat ihr Handwerk u.a. beim Fernsehen gelernt. Mit der Bauer Media Group hat ihre Agentur gerade eine Kooperation gestartet, die Influencer, Marken und klassische Medien zusammenbringt. Der Vorteil hier: Sie sitzt gleich zu Beginn mit am Tisch, wenn die Kampagnen entstehen. So können "klassische Medien und neue Medien optimal vernetzt" werden, findet Kübler. Grundsätzlich ist sie optimistisch, dass die Branche gut durch die Corona-Zeit kommt und freut sich darüber, dass "jeder versucht, das Beste zu tun" und viele soziale Aktionen aus dem Boden gestampft wurden.
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Wie geht’s der Werbung in den Tageszeitungen, Carsten Dorn?


Lichtblick in der Krise: Viele Zeitungen klagen in der Corona-Krise über Einbrüche beim Werbeumsatz, reagieren mit Kurzarbeit und reduzierten Blatt-Umfängen – da klingt es ein bisschen beruhigend, dass wenigstens die nationale Zeitungs-Vermarktung noch gut zu funktionieren scheint. Das jedenfalls sagt Carsten Dorn, Chef des Zeitungs-Vermarkters Score Media, im turi2.tv-Interview. "Wir liegen über Vorjahr, sowohl was das 1. Quartal angeht als auch im Monat April", sagt Dorn, weiß aber auch, dass die regionale Vermarktung für die meisten seiner Vermarktungs-Mandant*innen die wichtigere Einnahme-Quelle ist.

Bei den Werbekund*innen erlebt Dorn das gesamte Spektrum: Er bekommt Absagen, andere Werbetreibende verschieben nur, denn "auch Autos müssen irgendwann wieder verkauft werden". Und er gewinnt Kund*innen zurück, die bisher nicht oder nicht mehr auf die Tageszeitungen gesetzt haben. "Wir sind das 'Home Medium Number One'", sagt Dorn und freut sich über wachsende Digital-Reichweiten und in Teilen auch über positive Entwicklungen bei Print. Am Ende hofft er, dass die Krise womöglich auch etwas Positives bewirkt und Regionalität in Wirtschaft und Produktion künftig eine größere Rolle spielen.
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Aus dem Arciv von turi2.tv: Print bleibt der Schwerpunkt: Warum Score-Chef Carsten Dorn die Zeitungs-Zukunft positiv sieht. (1/2019)

Wie geht’s den Millennials, Marieke Reimann?


Engagiert durch die Krise: "Viele sind relativ genervt davon, dass so eine Art Selbstoptimierungszwang besteht." Im turi2.tv-Interview sagt ze.tt-Chefredakteurin Marieke Reimann, dass sich viele junge Leute der ze.tt-Community unter Druck gesetzt fühlen und nicht verstehen, weshalb sie die Zeit in der Krise nutzen sollen, um "noch optimierter" zu werden. Gerade zu Beginn der Isolation seien viele solcher Inhalte gepostet worden: "Ich lerne jetzt Gitarre, ich lerne eine neue Sprache, ich nutze das, um die Sommer-Figur 2020 zu kriegen."

Bei den 16- bis 35-Jährigen beobachtet Reimann außerdem einen großes Interesse an Pflegeberufen: "Dieses politische Engagement, was es bei den Demonstrationen für Fridays for Future ja schon gegeben hat, wird jetzt genutzt, um sich genauer darüber zu informieren, wie es um die Pflegeberufe bestellt ist und was es da für Einschränkungen gibt." Es gebe dabei nicht nur ein "ganz großes Interesse", sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, sondern auch, sich u.a. für eine besser Bezahlung von jungen Ärzt*innen und Pflegekräften einzusetzen.
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Wie geht’s dem Sex, Melanie Büttner?


Sex im Stresstest: "So unterschiedlich, wie es den Menschen gerade geht in dieser Krisensituation, so unterschiedlich geht es ihnen mit ihrem Sex." Im turi2.tv-Interview erklärt Sexualtherapeutin Dr. med. Melanie Büttner, dass die aktuellen Ausgangsbeschränkungen für Beziehungen wie eine Art Stresstest sind. Dieser könne aufzeigen, "wie es um die Beziehung tatsächlich steht". Büttner, die u.a. auch durch ihren Sex-Podcast Ist das normal? von Zeit Online bekannt ist, kann sich einen Babyboom im kommenden Jahr gut vorstellen. Aber auch eine erhöhte Scheidungsrate sei nach der Krise denkbar. Denn die Nähe, in der aktuell viele leben, sei nicht nur ungewohnt, "sondern für viele Menschen in dieser Intensität auch ungewollt".

Für Singles biete sich jetzt besonders Online-Dating an, denn "Dating draußen verbietet sich ja geradezu". Für ein Online-Date sei aber auch Kreativität gefragt, z.B. könnten sich Singles via Webcam "ein schönes Date zurecht basteln, gemeinsam kochen oder einen Drink nehmen, sich gemütlich hinsetzen". Die Sexualität kommt dabei zwar zu kurz, der erhöhte Porno-Konsum weise aber laut Büttner darauf hin, dass viele Menschen nun vermehrt auf Selbstbefriedigung ausweichen.
turi2.tv (6-Min-Video)

Wie geht’s den Senior*innen, Claudia Röttger?


Fantasievoll ablenken: "Viele Ältere haben jetzt Angst und sorgen sich, dass sie erkranken und ihnen nicht geholfen werden kann", sagt Claudia Röttger, Chefredakteurin des Senioren Ratgebers, im "Wie gehts"-Interview von turi2.tv. Besonders in der älteren Generation leiden manche "auch sehr unter der sozialen Isolation". Deshalb sei nun alles ganz wichtig, was den Kontakt aufrecht erhält – "da ist natürlich Fantasie gefragt".

Dabei seien aber nicht nur analoge Ideen wie Kekse backen, Blumen schicken oder vorm Fenster winken gefragt. Denn die ältere Zielgruppe sei "durchaus digital unterwegs". Aus diesem Grund hat der "Senioren Ratgeber" nun auch die Schlagzahl des Newsletters auf täglich erhöht. Das Online-Angebot zielt jetzt auch besonders auf Ablenkung durch Rätsel, Interviews mit Prominenten, Lesegeschichten, "die auch mal das Gemüt erfreuen".
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Wie geht’s den Familien in Zeiten der Quarantäne, Bernd Hellermann?


Familienbetrieb: Die Familien in Deutschland stehen in Zeiten, in denen Home Schooling und Home Office aufeinander treffen, vor zusätzlichen Heraus­forderungen, da können Strukturen im Alltag nicht schaden, sagt Bernd Hellermann, bei Gruner + Jahr Chefredakteur der Zeitschriften Eltern und Geolino im Wie geht's-Interview von turi2.tv. Er selbst und seine Ehefrau arbeiten beide im Home Office, können ihre Arbeit "relativ frei einteilen", um die beiden Kinder zu betreuen. "Aber nichtsdestotrotz ist jeder Tag ein bisschen ein Experiment", sagt Hellermann. Er verzeichnet steigende Zugriffe auf die Webseiten seiner Magazine und ist stolz darauf, einen täglichen Geolino-Spezial-Podcast zu liefern. Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen nur 48 Stunden.

Positiv überrascht ist Hellermann davon, dass im Verlag die Umstellung aufs Home Office so "wunderbar und reibungslos" geklappt hat, selbst Skeptiker arbeiten inzwischen zu Hause. "Da haben alle an einem Strang gezogen. Denn bei allem, was draußen passiert, muss der Laden ja weiterlaufen." Mit Blick aufs lange Osterwochenende, das Familien in diesem Jahr zu Hause verbringen müssen, ohne Verwandtschaftsbesuche, ist Hellermann optimistisch: "Das kriegen wir locker miteinander hin, weil wir ja jetzt geübt sind aus den letzten Wochen, die Tage gut gemeinsam miteinander zu verbringen."
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Wie geht’s den Künstler*innen, Christoph Amend?


Künstlerisch wertvoll: "Kultur ist systemrelevant und wir müssen alle gemeinsam etwas tun, damit das so bleibt", fordert Christoph Amend, Chefredakteur des "Zeit Magazins", im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv. Hier sei aber nicht nur der Staat gefragt. Amend ruft auch dazu auf, die kleinen, unabhängigen Buchhandlungen zu unterstützen, auch wenn gerade durch Home Office und Kinderbetreuung vielleicht nicht so viel Zeit zum Lesen bleibt: "Bestellen Sie Bücher bei Ihrem Buchhandel um die Ecke und lesen Sie vielleicht später."

Christoph Amend und das "Zeit Magazin" haben zur Unterstützung der derzeit gebeutelten Kunst- und Kulturszene einen Newsletter ins Leben gerufen. Als Erweiterung des werktäglichen Abend-Newsletters Was für ein Tag erscheint nun täglich auch die morgendliche Sonderausgabe "Was für ein Morgen". Der Newsletter steht jeden Tag einer Künstlerin oder einem Künstler zur Verfügung – "damit wir eine Bühne bieten in Zeiten, in denen alle Bühnen leider geschlossen bleiben müssen".
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turi2.tv – die Top 10 des Branchenfernsehens im März 2020.


Prechtig geklickt: Krisenzeiten sind gute Zeiten für Journalisten, bei turi2.tv sind die Klicks höher denn je. Philosoph Richard David Precht vertritt im turi2.tv-Interview am 10. März noch die Ansicht, die Corona-Krise sei “etwas vergleichsweise Harmloses”. Mit dieser Aussage beim Focus Inner Circle polarisiert Precht – er kommt damit auf über 600.000 Video-Views bei YouTube, Facebook, Twitter und Linked-in – mehr als jedes andere Video bei turi2.tv. Zukunftsforscher Matthias Horx findet mit seinem Interview über Positives in der Corona-Krise mehr als 15.000 Zuschauer.
die ganze Top 10 anschauen, turi2.tv (die Top 10 in einer Playlist)

Wie geht’s der Außenwerbung, Kai-Marcus Thäsler?


Keiner mehr draußen: "Die Werbeindustrie ist eine, die maximal leidet", sagt Kai-Marcus Thäsler, Chef des Fachverbands Außenwerbung, im "Wie gehts"-Interview von turi2.tv. In der aktuellen Situation gebe es "eine Verschiebung dessen, was wir volkswirtschaftlich in den letzten Jahren erlebt haben". Thäsler zeigt sich aber dennoch überzeugt, dass sich nach der Corona-Krise einige Dinge "relativ schnell" wieder erholen, andere müssten hingegen länger warten.

In der Außenwerbung beobachtet Thäsler aktuell einen Trend: "Die Leute sind anders unterwegs und die Mobilität verschiebt sich." Daher seien aktuell besonders Angebote gefragt, die nicht auf die Herzen der zur Zeit leeren Innenstädte abzielen, sondern in die Peripherie gehen. So lasse sich die Krise ein Stückweit ausgleichen, vor allem bei den großen der Branche wie Ströer und Wall, was jedoch nur relativ zu verstehen sei. Denn die Lage bei Werbebuchung und aktueller Belegung sei trotz allem nicht befriedigend.
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Wie geht’s Rom, Michaela Namuth?


Corona-Knast: "Wir sind Luxus-Häftlinge, wir sind hier sehr privilegiert zu zweit in einer großen Wohnung", beschreibt die freie Korrespondentin Michaela Namuth ihre aktuelle Situation in Rom, wo die Ausgangsbeschränkungen nun in die vierte Woche gehen. Im "Wie gehts"-Interview von turi2.tv berichtet sie aber auch von Menschen, die die Zeit der Quarantäne zu sechst in einer Wohnung verbringen müssen – "da werden dann schon viele Leute nervös und pöbeln in den Schlangen vorm Supermarkt rum".

Sie beschreibt auch, dass die Stimmung der Hausarrestler bei weitem nicht mehr so gut ist, wie am Anfang. Eine Diskussion über die Aufhebung der Ausgangssperre, wie sie in Deutschland bereits geführt wird, gebe es in Italien aber nicht. Das liege auch an der "wirklich dramatischen Lage in der Lombardei". Für ihre Arbeit ändert sich aktuell durch die Quarantäne erst einmal nichts, sagt Namuth. Sie arbeite grundsätzlich an länger angelegten Reportagen, die aktuell alle auf Halde liegen. "Man kann nicht jeden Aspekt des Lebens auf das Corona-Virus runterbrechen", findet Namuth und hofft, dass bald wieder andere Themen aktuell werden.
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Wie geht’s der Modebranche, Petra Winter?


Hoffen auf Kauflust: Die Modebranche hat große Sorgen, sagt Petra Winter, Chefredakteurin der Luxus-Modezeitschrift "Madame", im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv. Durch den Corona-bedingten Shutdown fehle es allen Modehändlern, die kein starkes Online-Geschäft haben, an Umsatz. Und selbst einige Online-Händler bekämen wegen der Schließung von Lagern Probleme. Das bedeutet auch für Luxus-Magazine wie "Madame" Umsatzeinbußen: "Das trifft uns hart", sagt Winter, und hofft darauf, dass der Konsum nach dem Shutdown wieder anspringt. Die Mode-Branche habe gar "Glück im Unglück", dass das Virus nicht im Herbst ausgebrochen ist. So bleibe immerhin noch das Herbst- und Weihnachtsgeschäft. Der Blick auf die Entwicklung in China bestätige diese Hoffnung.

Am Ende des Skype-Calls aus dem Home Office gibt Winter noch Mode-Tipps für die Arbeit von Zuhause: Sie findet, im Home Office könne man "sich schon ein bisschen mehr casual gönnen", da es ja keine Außentermine gäbe. Für Video-Konferenzen sollte man sich allerdings - zumindest obenrum - so anziehen, wie man es auch fürs Büro tut.
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Wie geht’s dem Silicon Valley, Marcus Schuler?


Wenig Hoffnung: Die Mitarbeiter*innen der Tech-Firmen im Silicon Valley arbeiten schon seit drei Wochen aus dem Home Office, sagt Marcus Schuler, Silicon Valley-Korrespondent der ARD, im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv. Damit waren Google, Facebook und Co schneller und wohl auch weitsichtiger als die Politik in den USA, die erst später "eine Art Ausgangs-Beschränkung" ausgerufen hat. Ob die Konzerne am Ende zu den Gewinnern der Krise gehören, will er noch nicht abschätzen. Wo das Geschäft ungebrochen gut laufe, sei bei Streaming-Diensten wie Netflix und Disney+. Anders als in Europa, gibt es in den USA auch keine Bandbreiten-Beschränkungen. Wenig Hoffnungen hat Schuler, dass das US-Gesundheitssystem der Krise standhält.

Sich selbst schützt der ARD-Journalist dadurch, dass er ganz regulär im Home Office arbeitet und – wenn er zu Terminen geht – den Sicherheitsabstand einhält und das Mikrofon mit Plastik umwickelt, wie man es jetzt häufig im Fernsehen sieht. Schuler lobt die deutschen Medien, die anders als viele US-Medien, verlässliche Informationen liefern. Ein Lichtblick ist für ihn der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo. Im Gegensatz zu Präsident Trump, habe er seine Zahlen und Fakten parat und wisse, wo es zu Engpässen in der Versorgung kommen kann.
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Wie geht’s der Werbebranche, Martin Blach und Marcel Loko?


Zusammen weniger allein: "Mein Eindruck ist, dass diese Krise eine Kreativitäts-Explosion in der gesamten Gesellschaft auslöst", sagt Marcel Loko im "Wie geht's"-Doppelinterview mit Martin Blach, beide Gründer und CEOs der Hirschen Group. Durch Corona und firmenübergreifendes Home Office habe sich die Kommunikation mit Kund*innen und Kolleg*innen massiv beschleunigt. Loko ist überzeugt, dass am Ende "neue Wege, neue Formate und auch neue Märkte entstehen".

Auch Martin Blach erwartet "sehr viele positive Veränderungen", z.B. bei Digitalisierung und Mobilität. Seinen Kund*innen gibt Blach in der Corona-Krise zwei Kommunikations-Tipps: "empathisch kommunizieren und vertriebsmäßig denken" – so könne eine Marke mit mehr Profil aus der Krise kommen. Corona selbst würde er in der Werbung nicht explizit erwähnen, wohl aber zeigen, wie Firmen und Unternehmen sich in der Krise engagieren.
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Aus dem Archiv von turi2.tv: Martin Blach, Hirschen Group, übers Marketing der Verleger. (12/2015)

Wie geht’s dem Sportjournalismus, Pit Gottschalk?


Auf Ersatzdroge: "Die Situation ist schon sehr bedrückend", sagt Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv über den Corona-bedingten Shutdown nahezu aller Sport-Events. "Wir sind ja alle Sportjournalisten geworden, weil wir den Fußball oder den Sport so lieben. Und wenn man das nicht erleben kann, dann fehlt einem schon etwas in der DNA." Sport1 behilft sich im Programm aktuell mit Wiederholungen alter Sport-Ereignisse. "Es ist wie so eine Art Drogen-Ersatz. Man kommt über die Runden, aber die Live-Droge ist natürlich noch viel besser", räumt Gottschalk ein.

In seiner Sport1-Mannschaft, die fast komplett im Home Office trainiert, spürt Gottschalk ein starkes "Wir-Gefühl", Programm und Website am Laufen zu halten – auch im Hinblick darauf, in der Zeit nach Corona noch gut aufgestellt zu sein. Hoffnung gibt ihm, dass der Sport wieder seine "menschliche Seite" zeigt. Diskussionen über Beleidungen von Fußball-Funktionären, die noch vor wenigen Wochen die Schlagzeilen bestimmten, würden heute "nicht mehr in dieser Schärfe" geführt.
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Wie geht’s der Arbeitskultur, Ronald Focken?


Schaffe, schaffe... Video-Konferenz: "Die Digitalisierung wird gerade massiv beschleunigt", beobachtet Ronald Focken, Geschäftsführer und Gesellschafter von Serviceplan, im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv. Dass die virtuelle Zusammenarbeit in der Corona-Krise so gut laufe, "haben wir vorher nicht für möglich gehalten". Wichtig seien "feste Ankerpunkte": Genaue Starttermine für Video-Konferenzen und Regeln wie "nur einer redet", die bei physischen Treffen allzu oft nicht funktionierten. Focken sieht nicht nur "eine wahnsinnige Effizienz-Steigerung in der Projekt-Abstimmung", sondern auch einen wachsenden Zusammenhalt innerhalb der Teams.

Außerdem ist Ronald Focken überzeugt, dass sich Geschäftsreisen auch nach der Corona-Krise deutlich reduzieren werden. Für Serviceplan sind Reisen einer der größten Kostenpunkte. Angesichts durch Corona wegbrechender Etats werde "eine gewisse Kosten-Ersparnis-Phase" kommen. Zudem arbeite die Agenturgruppe in diesem Jahr an einer Nachhaltigkeits-Strategie: "Da hatten wir das Thema ohnehin auf der Agenda. Durch Corona kriegt das nochmal eine andere Geschwindigkeit."
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Wie geht’s der Freiheit, Ulf Poschardt?


Welt in Quarantäne: "Die Freiheit wird gerade massiv eingeschränkt", sagt Ulf Poschardt im "Wie geht's"-Interview. turi2.tv erwischt den "Welt"-Chefredakteur am Donnerstagmorgen per Skype auf dem Weg zur nächsten Video-Konferenz im Home Office, aus dem er Springers Blaue Gruppe dieser Tage führt. Poschardt stört sich zwar an den Beschränkungen, denen die Gesellschaft angesichts der Corona-Krise unterliegt. Auf der anderen Seite beweise sich eine liberale Demokratie gerade, wenn sie fähig ist, Freiheit mit demokratischen Mitteln einzuschränken, "um die Schwächsten der Schwachen zu schützen".

Die These, dass die Politik angesichts der Corona-Krise mit strengen Regeln reagiert, die im Kampf gegen den Klimakollaps viel nötiger wären, findet Poschardt "so bescheuert, dass ich sie eigentlich gar nicht kommentieren will". Wer eine Pandemie mit der Klimakrise verwechsle, habe beides nicht verstanden. Die Diskussion wolle er lieber Jakob Augstein und Richard David Precht überlassen. Der Philosoph hatte in einem turi2.tv-Interview u.a. gesagt, "dass die Leute mehr Angst um ihr Leben haben als um das Überleben der Menschheit".
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Wie geht’s den Ärztinnen und Ärzten, Dr. med. Dennis Ballwieser?


Auf die Pandemie eingestellt: Dennis Ballwieser, Geschäftsführer des Wort & Bild Verlags und gelernter Anästhesist, macht allen Mut, die Angst vor einer Eskalation der Corona-Krise haben. Im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv ist er überzeugt, dass unser Gesundheitssystem "bei allen Unkenrufen und aller Kritik" auf die kommende Krise eingestellt ist: "Wir haben eines der leistungsfähigsten Gesundheits-Systeme der Welt", sagt Ballwieser und verweist auf die bestens ausgebildeten Fachkräfte in Krankenhäusern, Praxen und Apotheken.

Ballwieser meldet sich vom fast verwaisten Sitz des Wort & Bild Verlags in Baierbrunn. Die meisten Mitarbeiter*innen sind im Home Office, berichtet er. Nur einige für die Technik zuständige Kolleg*innen sind noch vor Ort. Trotzdem liefert der Verlag online eine Menge Corona-Infos: Es gibt einen täglichen Podcast, Blogposts der Berlin-Korrespondentin und Videos, sagt Ballwieser. Außerdem hat der Verlag auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnittene Corona-Newsletter gestartet.

Für das Ende der Krise wünscht sich Ballwieser eine Diskussion über die gesellschaftliche Wertschätzung von Pflegekräften und Apotheker*innen vor Ort.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube) #thinkpositive #actpositive

Wie geht’s dem Networking in Zeiten von Corona, Tijen Onaran?


Digital feiern: Tijen Onaran, Gründerin des Frauen-Netzwerks Global Digital Women, beobachtet, dass in Zeiten der physischen Trennung die Menschen digital zusammenrücken. Statt von "Social Distancing" spricht sie im "Wie geht's"-Interview von turi2.tv lieber von "Social Connecting" - nur eben digital – von der Nachbarschaftshilfe bis zur Party. Wenn sie am Mittwoch Geburtstag feiert, schaltet sie sich von München aus auf einen Ouzo mit Linda Zervakis zusammen, die "Tagesschau"-Sprecherin sitzt gerade in Hamburg in Quarantäne. Gut zu tun hat Onaran trotz Corona-Krise, sagt die Frontfrau der Frauen-Vernetzung: Unternehmen, für die sie sonst Employer Branding macht, fragen in Zeiten der Quarantäne nach "Employer Entertainment".

Und ihre Community hält Onaran, die eigentlich ungern telefoniert und skypt, dieser Tage mit Online-Liveschaltungen zusammen. Im neuen Format T-Talk auf YouTube spricht sie live mit erfolgreichen Frauen und lässt ihre Follower daran teilhaben. Und auch analoge Rituale wie das freitägliche Erfolgs-Meeting in ihrer Firma finden nun digital statt.
turi2.tv (5-Min-Video bei YouTube) #thinkpositive #actpositive

Wie geht’s der Fernsehbranche, Thomas Lückerath?


Allgemeine Verunsicherung: "Gestandene Medienmanagerinnen und -manager fragen nach Rat", sagt Thomas Lückerath im "Wie geht's"-Interview mit turi2.tv. Der Gründer und Geschäftsführer des TV-Branchendienstes DWDL.de nimmt die Fernsehbranche als durch Corona zutiefst verunsichert wahr. Etwa bei der Frage, wer bei ausgefallene Produktionen die Kosten übernimmt, fehle noch der Modus Operandi. "Jetzt ist nicht die Zeit für Taktik", appelliert Lückerath, "jetzt muss den Freien in der Branche geholfen werden." Die drohten nämlich, durchs Raster zu fallen bei den Hilfsmaßnahmen, die der Staat jetzt auflegt.

Zwar sei der Bedarf an Information und Unterhaltung so groß wie nie, auf fiktionale Unterhaltung spezialisierte Firmen haben es aber schwer, weiß Lückerath. Bei einer Quiz-Show könne man vor der Kamera die Abstände noch einhalten, wer Filme und Serien drehe, komme aber nicht ohne physische Nähe aus.

Thomas Lückerath warnt auch davor, dass die Medienunternehmen jetzt zu Beginn der ihr ganzes Pulver an Formten und Ideen bereits verschießen. Er wünscht sich soviel Aktionismus auch noch in der dritten, vierten oder fünften Woche.
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Wie sieht die Welt nach Corona aus, Matthias Horx?


Die Populisten halten das Maul: Sein Text über die Welt nach Corona ist in der vergangenen Woche viral gegangen, in der "Wie geht's?"-Reihe von turi2.tv spricht Zukunftsforscher Matthias Horx über unsere Gesellschaft mit dem Virus und stellt schon jetzt fest, dass die Hetzer und Trolle in den sozialen Medien deutlich leiser geworden sind. "Daran merkt man doch, dass eine neue Wirklichkeit im Entstehen ist", findet Horx und räumt der Idee, dass die Shitstorms, wie wir sie bis eben noch kannten, der Vergangenheit angehören, eine realistische Chance ein. Und er beobachtet schon jetzt eine "Renaissance von vernünftiger, inklusiver Politik", sieht, wie die AfD sich selbst zerlegt und prognostiziert, dass US-Präsident Trump nicht wiedergewählt werden wird.

Überhaupt stellt der Trend- und Zukunftsforscher fest, dass alle seine Bekannten, "selbst die pessimistischsten Menschen", inzwischen optimistisch in die Zukunft blicken, obwohl das Leben gerade disruptiert wurde. Auch Horx selbst saß noch bis vor Kurzem ständig im Flugzeug, nun arbeitet er aus seinem Wohn- und Arbeitshaus am Stadtrand von Wien. Die Zeit, die er nun gewonnen hat, will er nutzen, um "publizistisch in die Offensive zu gehen". Einen ersten Eindruck davon gibt es mit Texten und Videos unter diezukunftnachcorona.com.
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube) #thinkpositive #actpositive

Wie geht’s den Journalist*innen bei den Sendern, Daniel Bouhs?


Vieles anders: Wie verändert die Corona-Krise die Arbeit der Meinungsmacher*innen? Diese Frage stellt turi2.tv den Akteur*innen der Kommunikationsbranche in der neuen turi2.tv-Serie "Wie geht's?". Am Freitag sprachen wir per Skype mit dem Berliner Journalisten Daniel Bouhs, der u.a. für "taz", ARD-Radios und Das Erste über Medien berichtet. Bouhs sieht Wissenschafts-Journalist*innen besonders gefragt und schwere Zeiten für alle, die über Sport und Kultur berichten. Heimarbeiter Bouhs ist auch betroffen, weil das TV-Magazin "Zapp" pausiert. Ihren kritischen Blick auf den Journalismus will die Redaktion aber behalten und an anderer Stelle einbringen.

Der Journalismus, glaubt Bouhs, wird sich durch die Corona-Krise stark verändern, weil öffentlich-rechtliche wie private Sender "mit einem Schlag" gezwungen waren, "mobil, autark" zu arbeiten. "Das sind Prozesse, die in den Sendern zum Teil verschleppt wurden, weil sie mit Sparmaßnahmen eher beschäftigt waren als mit technischer Innovation." Aber wenn es drauf ankommt, kann es auch schnell gehen: Inzwischen seien etwa Skype-Schalten statt teurer Satelliten-Übertragungen alltäglich. Beeindruckt hat Bouhs auch, wie schnell Radio, TV und Verlage Mitarbeiter*innen ins Home Office geschickt haben.
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“Schreiben, was ist” – “Focus”-Chefkorrespondent Daniel Goffart über den medialen Umgang mit Corona.


Am Rande der Krise: "Focus"-Chefkorrespondent Daniel Goffart attestiert den Medien, "von einigen Ausschlägen mal abgesehen", einen verantwortungsvollen Umgang mit der Corona-Krise. Im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv am Rande des Focus Inner Circle in Düsseldorf sagt Goffart, er habe nicht den Eindruck, "dass wir in erster Linie eine Sensations-Berichterstattung sehen". Vielmehr verhielten sich die meisten Medien nach dem Reporter-Motto: "Schreiben und berichten, was ist." Eine Verunsicherung beobachtet Goffart bei mittelständischen Unternehmen, um die es bei dem Event in Düsseldorf ging, an dem auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet teilnahm.

So seien hiesige Unternehmen von der Abriegelung Italiens und den Produktionsschwierigkeiten in China betroffen, weil Vorprodukte von Zulieferern fehlen. "Dass das eine Verunsicherung nach sich zieht, ist nun nicht verwunderlich, das ist sogar sehr gut verständlich." Gleichzeitig schätzt er, dass Deutschland für die Krise gut gerüstet ist. Die Maßnahmen der Gesundheitsämter und des Robert-Koch-Instituts klängen "nach einem großen und erprobten Plan".
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“Etwas vergleichsweise Harmloses” – Richard David Precht über die Corona-Panik.


Corona vs. Klima: Die Angst vor dem Corona-Virus schafft das, was der drohende Klimawandel nicht schafft, analysiert Richard David Precht im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv. Plötzlich könne der Staat eingreifen, verbieten und klare Grenzen setzen – Maßnahmen, zu denen sich die Gesellschaft angesichts des deutlich bedrohlicheren Klimawandels nicht hinreißen lässt. "Das weckt den Sinn für das Nachdenken", sagt Precht am Rande des Focus Inner Circle in Düsseldorf und kommt zu dem Schluss, "dass die Leute mehr Angst um ihr Leben haben als um das Überleben der Menschheit". Der Philosoph und Publizist befürchtet, "dass in der Generation unserer Kinder und Enkelkinder beides zusammenfällt" und die Kosten der Klimarettung steigen, je länger die Politik die Gegenmaßnahmen aufschiebt.

Im Umgang mit dem Corona-Virus stellt Precht Medien und Politik aber gute Noten aus: Die Maßnahmen des Gesundheitsministers findet er richtig und "die Medien, die ich gebrauche", bemühten sich, keinen "Katastrophismus auszulösen, sondern sachlich zu informieren". Precht selbst sagt, dass er "völlig unbefangen" auf Veranstaltungen wie den Focus Inner Circle geht, da er nicht zur Risikogruppe gehört, versteht aber die Politik, die von den schwächsten Gliedern der Gesellschaft ausgehen müsse.
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Video-Feature: Zeit-Verlag schließt 2019 mit ordentlichem Plus ab.


"Ohne viel Geschiss": Der Zeit-Verlag trotzt auch 2019 der Medienkrise und legt ein Umsatzwachstum von 3,1 % hin. Insgesamt nimmt der Verlag 227 Mio Euro ein – für Verlagschef Rainer Esser, der die "Zeit" seit 20 Jahren führt, das zwanzigste Wachstumsjahr in Folge. Vor allem die Vertriebs- und Abo-Erlöse wachsen auf ein Rekordniveau von 88 Mio Euro, verglichen mit 2018 ein Plus von 6 %. Die Umsätze mit Print-Anzeigen bleiben immerhin stabil, während Zeit Online, die Jobbörse Academics und ze.tt um 10 % zulegen und knapp 20 Mio Euro beitragen.

Im Video-Feature von "Horizont" und turi2.tv erklärt Rainer Esser: "Wir haben viele tolle Leute hier im Haus, die Ideen haben und die werden schnell auf die Straße gebracht, ohne Hierarchien und ohne großes Geschiss." Wie das geht, erzählt er am Beispiel von Zeit Verbrechen, das die Redaktion 2018 innerhalb von nur drei Monaten gelauncht hat. Anfangs verkauft das Magazin 20.000 Exemplare, heute – auch durch den Erfolg des "Zeit Verbrechen"-Podcasts angekurbelt – liegt "Zeit Verbrechen" bei rund 60.000 Auflage.

Esser widerspricht Medienberichten, wonach es den DvH Medien nur noch gut gehe, weil die Cashcow "Zeit" die Verluste der Konzern-Schwestern "Handelsblatt" und "Tagesspiegel" ausgleicht: Die "Zeit" profitiere von den Ideen, die in Düsseldorf und Berlin entstehen. Die Kollegen seien auf "einem guten Weg", auch wirtschaftlich "den Anschluss zu erreichen".

Im Video spricht außerdem Vize-Chefredakteurin und Crime-Podcasterin Sabine Rückert über Journalismus in Podcast-Form als Erfolgsrezept und "Streit"-Ressortleiterin Charlotte Parnack verrät, dass die "Zeit" das erst sechs Monate alte "Streit"-Ressort im April auf die Bühne bringen will.
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turi2.tv – die Top 5 des Branchenfernsehens im Februar 2020.


Zahlen, bitte: “Zeit Verbrechen”-Macherin Sabine Rückert ist mit ihrem Geständnis, dass sie mit Podcasts zunächst wenig anfangen konnte, an der Spitze unserer Video-Charts im Februar zu finden. Fast 3.500 Mal wurde das Gespräch mit ihr bei YouTube, Facebook und Twitter angesehen. Dahinter landet auf Platz 2 mit 1.679 Views Anja Stolz von der R+V Versicherung, gefolgt von unserem Feature über den Außenwerber Wall. Außerdem in der Top 5: Das Video mit BCN-Chef Michael Samak und das Interview mit Udo Heuser, Geschäftsführer der Parfüm-Vertriebsfirma Nobilis.
die ganze Top 5 anschauen, turi2.tv (die Top 5 in einer Playlist) –>

Video-Tipp: Michael Lohscheller im Agenda-Fragebogen.


Video-Tipp: Michael Lohscheller, Geschäftsführer von Opel Deutschland, freut sich in diesem Jahr privat auf einige "gute Marathonläufe". Beruflich ist er davon überzeugt, dass die E-Mobilität in diesem Jahrzehnt ihren Durchbruch erleben wird. Das sagt er im Agenda-Fragebogen zur turi2 edition #10 und ergänzt, dass er einen Teil dazu beitragen will, etwa mit neuen Modellen. Am Ende würde der Opel-Chef gerne die Schlagzeile lesen, dass sein Unternehmen der führende E-Autobauer ist.
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Bauer-Vermarktungschef Andreas Schilling setzt auf Print-Rückbesinnung und Content Marketing.


Schwarz auf weiß: Andreas Schilling, seit Oktober Geschäftsleiter von Bauer Advertising, beobachtet bei Werbekunden aus der Beauty- und Kosmetik-Industrie eine Rückbesinnung auf Print. Die Branche habe einen "extremen Shift" hin zur Digitalwerbung vollzogen und viel ausprobiert, doch nun kehre eine gewisse "Ernüchterung" ein, sagt Schilling im Interview von "Horizont" und turi2.tv beim Prix de Beauté in Wiesbaden. "Wir verzeichnen zunehmend, dass die Beauty- und Kosmetik-Kunden wieder die Stärken von Print und die Möglichkeiten der Inszenierung über Print nutzen". Zugleich will Bauer ein Gesamtkonzept aus Print, Digital, Social Media und Live-Kommunikation bieten. "In der heutigen Zeit der Digitalisierung geht es gar nicht mehr, dass man nur einkanalig Möglichkeiten und Optionen anbietet."

Als neues Geschäftsfeld forciert Schilling das Content Marketing: Zusammen mit Serviceplan hat Bauer den Content-Marketing-Etat der AOK gewonnen - ohne bisher eine Content-Marketing-Tochter zu haben. "Wir machen das sehr überlegt, sehr sukzessive, ohne groß zunächst in Strukturen zu investieren", sagt Schilling. Der Etat wurde mit bestehenden Redaktionsmitteln gewonnen. Nun gehe es darum, "relativ schnell die Strukturen und Prozesse" darauf abzustimmen, um weitere Kunden zu gewinnen.
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Video-Tipp: Sara Nuru im Agenda-Fragebogen.


Video-Tipp: Model und Unternehmerin Sara Nuru zeigt sich im Agenda-Fragebogen zur turi2 edition #10 von ihrer Nerd-Seite: Sie will dieses Jahr töpfern lernen, so richtig auf einer Drehscheibe, verrät sie. Außerdem wünscht sie sich mehr reale Kontakte, abseits von Social Media und Smartphone. Als Unternehmerin – gemeinsam mit ihrer Schwester vermarktet sie nachhaltigen Kaffee unter dem eigenen Label nuruCoffee – will sie noch mutiger werden und u.a. auf Podien Haltung zeigen.
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Video-Tipp: Sabina Jeschke im Agenda-Fragebogen.


Beam me up: Sabina Jeschke beschreibt ihren Job als "B'Elanna Torres der Deutschen Bahn" – für alle Nicht-Trekkies übersetzen wir: Vorständin für Digitalisierung und Technik – und sagt: "Ich bin genau da, wo ich sein will." Die Professorin für Maschinenbau will sich 2020 mehr Zeit für Sport an der frischen Luft nehmen, schwimmen und Rad fahren, sagt sie im Agenda-Fragebogen zur turi2 edition #10. Sie plant außerdem, Portugiesisch zu lernen und wünscht sich, dass der 5G-Ausbau schneller geht als erwartet.
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Prix de Beauté: “Kein Erfolg ohne Print”.



Papier ist dufte: Udo Heuser, Geschäftsführer der Parfüm-Vertriebsfirma Nobilis Group, glaubt, dass gedruckte Magazine für die Kosmetik-Branche auch weiterhin ein wichtiges Medium bleiben, um den Absatz anzukurbeln. "Ein Erfolg ohne die Media-Unterstützung durch Print ist nicht möglich", sagt er im Interview von "Horizont" und turi2.tv beim Prix de Beauté in Wiesbaden. "Allein der Duft, allein das Produkt-Design, allein der Erfolg am Regal reichen nicht aus." In vielen Alltagssituationen sei Print weiterhin stark präsent, beobachtet Heuser und denkt an Friseur-Salons oder das Wartezimmer beim Arzt.

Beim Kosmetik-Preis von Bauers "Cosmopolitan" hat das Parfüm Toy 2 der Nobilis-Marke Moschino in der Kategorie Liebling der Redaktion gewonnen. "Man merkt schon immer, wenn man eine Auszeichnung hatte und das auch im Regal oder in der Werbung spielt, dass dann der Abverkauf entsprechend ansteigt", sagt Heuser. Er lobt die Partnerschaft mit Bauer, der Verlag unterstütze die Branche "sehr intensiv dabei", "unsere Produkte in Szene zu setzen".
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Prix de Beauté: Lara Gonschorowski verzahnt bei “Cosmopolitan” Print und Digital.


Verzahnt und engagiert: Lara Gonschorowski ist seit rund einem Jahr Chefredakteurin der deutschen Cosmopolitan. Ihre Mission: Heft, Online, Podcast und Social Media zu verzahnen und die Marke "Cosmo" auf allen Kanälen erlebbar zu machen. Dazu gehört auch die neue Insta-Lounge beim Prix de Beauté im Kurhaus Wiesbaden. "Wir wollen unseren Leserinnen das Gefühl geben, sie sind hier live dabei", sagt Gonschorowski im Interview von "Horizont" und turi2.tv und deutet an, dass Bauers Kosmetik-Oscar womöglich keine reine B2B-Veranstaltung bleibt.

Wert legt Lara Gonschorowski auf den Gedanken des Female Empowerments, den "Cosmo" mit der Initiative #SupportHer bestärkt. Schon in den 1980er-Jahren habe "Cosmo" Karriere- und Geldgeschichten aufs Cover gebracht und für Gleichberechtigung gekämpft. Zum 40-jährigen Jubiläum der deutschen "Cosmopolitan" in diesem Jahr ist noch ein großes Jubiläums-Event geplant, auch beim "Cosmo"-Podcast steht ein Relaunch an.
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Video-Tipp: Christian Bachem im Agenda-Fragebogen.


Video-Tipp: Christian Bachem, geschäftsführender Gesellschafter der Strategieberatung Markendienst, wünscht sich für 2020 vor allem Durchblick. Beruflich will er "mindestens so viel Spaß haben wie im vergangenen Jahr", sagt Bachem im Video-Fragebogen am Rande der Launchparty zur turi2 edition #10. Wenn er sich eine Schlagzeile wünschen könnte, wäre das: "CO2- Staubsauger entwickelt – Klimakatastrophe fällt aus."
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