Verbraucherschützer klagen gegen Amazon wegen Werbung bei Prime Video.

Werbeblocker: Der Verbraucherzentrale Bundesverband geht wegen der Einführung von Werbung bei Prime Video gerichtlich gegen Amazon vor. Ab kommender Woche müssen Nutzerinnen des Streamingdienstes in Deutschland für eine werbefreie Version 2,99 Euro monatlich draufzahlen, allen anderen werde ohne aktive Zustimmung Werbung aufgedrückt. Verbraucherschützerin Ramona Pop sieht darin "eine wesentliche Vertragsänderung" und damit eine Missachtung von Verbraucherrechten. Der Verbraucherverband hatte Amazon zunächst abgemahnt.
handelsblatt.com (€)

AppleTV+ war 2023 der am stärksten wachsende Video-Streamingdienst in Deutschland.

Aufholjagd: Der Streamingdienst AppleTV+ ist 2023 der am stärksten wachsende Videostreamer in Deutschland, geht aus einer Analyse von JustWatch hervor. AppleTV+ legt drei Prozentpunkte zu und kommt auf einen Marktanteil von 6 %. Konkurrent Netflix hat im Jahresverlauf zwei Prozentpunkte eingebüßt und kommt wie Amazon Prime Video auf einen Anteil von 30 %. Platz drei belegt Disney+ mit 20 %.
horizont.net (€)

Video-Tipp: 3sat und ZDF zeigen in dreiteiliger Doku Sex-Skandale in Politik, Film und Sport.

Video-Tipp: Die dreiteilige Doku "Sex, Macht und Lügen" von 3sat und ZDF erinnern Sex-Skandale in Politik, Film und Sport. Der erste Teil der Film-Reihe zeigt u.a. am Beispiel der Lewinsky-Affäre und dem Bunga-Bunga-Skandal um Silvio Berlusconi, wie Affären und Machtmissbrauch zum politischen Skandal werden und warum für manche Politiker Skandale zum Erfolgsfaktor werden.
3sat.de (44-min-Video), presseportal.de

Video-Tipp: Ex-Moderatoren erzählen in der ARD-Doku “Die Viva-Story” vom Aufstieg und Fall des Musiksenders.

Video-Tipp: Das Moderations-Trio Collien Ulmen-Fernandes, Nilz Bokelberg und Markus Kavka erzählt in der drei­teiligen ARD-Dokuserie "Die Viva-Story – zu geil für diese Welt!" vom Aufstieg und Fall des einst beliebten Musik­senders. Viva sei "in vielen Situationen ziemlich sexistisch" gewesen, erinnert sich Ulmen-Fernandes und schwärmt gleichzeitig über die Einfach-Ausprobieren-Mentalität. Das Ende der Viva-Mania sei mit der Professionalisierung gekommen. "Das wilde Viva mit seinen Ecken und Kanten wurde zu Tode analysiert", resümiert die Moderatorin bei DWDL.
ardmediathek.de (33-min-Video), dwdl.de 

RBB und NDR löschen Kurzfassung umstrittener Namibia-Doku auf YouTube.

Uneinig: Die ARD-Anstalten reagieren nach massiver Kritik an der umstrittenen Namibia-Doku Deutsche Schuld unterschiedlich, berichtet "Bild". Während RBB und NDR jeweils eine zehnminütige Kurzfassung des Films bei Youtube gelöscht haben, lässt der MDR einen Filmauszug mit Verweis auf einen Transparenzhinweis zum Film zunächst online. Kritiker, darunter u.a. der ehemalige deutsche Botschafter in Namibia, bemängeln an dem Film über den Völkermord und dessen Aufarbeitung in Namibia eine voreingenommene Story und Falschaussagen von Moderatorin Aminata Belli. Insgesamt hält die ARD an einer überarbeiten Version des Films aber fest.
bild.de

Wirtschaftsministerium untertitelt Videoansprache von Robert Habeck in drei Sprachen.

Internationale Stimme: Das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck hat am Donnerstag dessen Videoansprache zu Antisemitismus in Deutschland und dem Israel-Gaza-Krieg mit Untertiteln in Englisch, Hebräisch und Arabisch auf X, ehemals Twitter, veröffentlicht. Der Wirtschaftsminister hatte für seine bisher nur auf Deutsch verfügbare Rede viel Lob erhalten. Nun will das Ministerium wohl ein internationaleres Publikum erreichen.
spiegel.de, twitter.com

Video-Tipp: Telekom wirft im neuen Weihnachtsspot kritischen Blick auf das Familienfest.

Video-Tipp: Die Telekom wirft im diesjährigen Weihnachtsspot einen kritischen Blick auf das Weihnachtsfest im Kreise der Familie. Der von der Agentur MUW Saatchi & Saatchi Bratislava erdachte Werbefilm zeigt einen jungen Mann auf Weihnachtsbesuch, der von seiner Familie mit Fragen zu Karriere, Familie und Partnerschaft bombardiert wird. Bis ihn seine Großmutter vor dem Fragenmarathon rettet und ihm die "härteste" aller Fragen stellt: "Bist du glücklich?".
youtube.com (1-min-Video), wuv.de (€)

Video-Tipp: Podcaster Matthias Renger empfiehlt sich als PR-Berater für Sahra Wagenknecht.

Video-Tipp: Podcaster Matthias Renger inszeniert sich einer Parodie als PR-Berater für die neue Partei von Sahra Wagenknecht. Im Video-Interview löchert er die ehemalige Linken-Politikerin mit Fragen zur inhaltlichen Positionierung ihrer Partei und findet in den Antworten erste Ideen für einen Wahl-Slogan.
twitter.com (96-Sekunden-Video)

Hör-Tipp: Erfolgreicher TikTok-Creator Younes Zarou hat mit unlustigen Comedy-Videos angefangen.

Hör-Tipp: Mit 52 Mio Followern ist Younes Zarou der erfolgreichste TikTok-Creator Deutschlands. Angefangen hat seine Karriere mit selbstgedrehten Comedy-Videos bei Vine – das Problem: "Die waren nicht lustig", erinnert er sich im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Bei TikTok setzt er auf kreative Videos, die mit Farben und Perspektiven spielen. Mit seiner Creator-Agentur Totally MGMT hilft er bereits erfolgreichen Talenten aufs "nächste Level" und ermutigt sie, "vielleicht auch einfach mal einen anderen Weg zu gehen".
omr.com (82-Min-Audio)

Hör-Tipp: TikTok-Manager Karsten Samland rät, mehr Energie in die Video-Einstieg zu investieren.

Hör-Tipp: Auf TikTok einen viralen Erfolg zu landen, ist ein bisschen, "wie in einem leeren Pool schwimmen zu lernen – man muss es einfach machen", sagt Karsten Samland, Head of Entertainment Operations bei TikTok, im Podcast der Medientage Mitteldeutschland. Er rät, statt mit ausgearbeitetem Konzept lieber mit einer Idee loszulegen und daraus zu lernen. Medien­unternehmen und Marken empfiehlt Samland, mehr Zeit und Energie in den Einstieg zu investieren: TikTok-Videos seien wie ein Blind-Date – innerhalb von zwei Sekunden müsse klar werden, warum es für Nutzer relevant ist. Er warnt: "Auf gar keinen Fall langweilig sein", Werbespots wie im TV funktionierten bei TikTok gar nicht.
spotify.com (17-Min-Audio)

“Alles mit Live-Charakter ist On-Demand schwierig” – Kerstin Niederauer-Kopf über Streaming und TV als Second Screen.


Kontinuierliche Anpassung: Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäfts­­­führung der AGF Video­­­forschung, sind die Herausforderungen eines sich stark wandelnden Bewegt­bild-Marktes durchaus bewusst. Am Rande der Screenforce Days spricht sie über “relativ viel Druck”, eine cross­mediale Messung zu etablieren. Auch die Nutzungs­­­zahlen der Streaming-Dienste bleiben eine Challenge, da Anbieter nur selten Einblicke in ihre Daten geben. Hoffnung mache ihr die Kooperation mit der Plattform Dazn. Über einen Verlust der Aufmerksamkeit durch TV als “Second-Screen” macht sich Niederauer-Kopf keine Sorgen: “Man kann wegschauen, aber nicht weghören.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (8-Min-Video auf YouTube)

ProSiebenSat.1 streicht Stellen im dreistelligen Bereich und will Joyn ausbauen.

Habets' Hiobsbotschaft: Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 streicht mehrere Hundert Jobs, kündigt Konzernchef Bert Habets bei einem Medien­gespräch in Frankfurt an. "Die Verkleinerung, auf die wir uns vorbereiten, ist signifikant umfangreicher als die früheren Umstrukturierungen, die wir in unserer Gruppe hatten", sagt er. Zuletzt waren 2019 etwa 120 Vollzeit­stellen weggefallen. Die Streichung beträfe insbesondere die Verwaltung, in der Produktion solle es keine Ein­sparungen geben. Den Streaming-Dienst Joyn will Habets wie schon in Österreich zur "Super-Plattform" umbauen und die monatliche Nutzer­zahl von derzeit 4 Mio innerhalb von 18 bis 24 Monaten verdoppeln. Mit ARD und ZDF gebe es bereits Gespräche, die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Mediatheken bei Joyn einzubinden. Synergien mit den Groß­aktionären MFE aus Italien und PPF aus Tschechien sieht Habets bei Werbe- und Streaming­technologie sowie teil­weise beim Rechte-Einkauf. Gemeinsame Produktion sehe er skeptisch, da man "sehr fokussiert auf lokale Inhalte" sei.
manager-magazin.de, dwdl.de, handelsblatt.com (€)

“Es geht immer um Content” – Visoon-CEO Franjo Martinovic über Fernsehen als Medium, bei dem der Verbreitungsweg eine Nebenrolle spielt.


Dur statt Moll: Franjo Martinovic, CEO des Videovermarkters Visoon Video Impact von Axel Springer und Paramount, will nicht ins Klagelied der Werbekrise einstimmen. Im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv im Vorfeld der Screenforce Days vergleicht er die derzeitige Situation der Branche lieber mit einem Chanson: “Dieser besteht immer aus einem melancholischen Part, aber auch aus sehr viel Heiterkeit, Freude und Zuversicht. Und genauso sehe ich auch den Fernsehbereich”, sagt Martinovic im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik. Angst vor einem Bedeutungsverlust des Fernsehens hat Martinovic nicht. Fernsehen definiere sich für ihn schlicht über den Konsum von Bewegtbild: “Es geht immer um Content. Man will sich emotionalisieren und informieren lassen. Und die Verbreitungsform ist da egal.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (10-Min-Video bei YouTube)

Wie viel Brand darf Branded Entertainment haben, ohne zur Dauer-Werbesendung zu werden, Daniel Durst?


Markige Unterhaltung: Wenn Marken mit eigenen Bewegtbild-Formaten zum Sender werden, lautet die Prämisse “Du sollst nicht langweilen!”, schreibt Daniel Durst, Co-Geschäftsführer von Banijay Lab im Gastbeitrag für die turi2 Markenwochen. Bei Branded Entertainment, so Durst, verbieten sich “praktisch alle Techniken, die wir aus dem Regelbuch der klassischen Werbung kennen”. Produkt-Demos und Pack-Shots hätten “kaum eine Chance auf Beachtung”. Stattdessen zählten “Geschichten, die Zuschauer und User berühren und deren Absender Marken sind”. Eine Entwicklung, die Durst positiv sieht: “Das kreative Produkt erlebt eine Renaissance.” Weiterlesen >>>

Zitat: Fast-Channels verlängern erfolgreiche Format nachhaltig, beobachtet Joyn-Chef Tassilo Raesig.

"Wir verlängern die Nutzung vieler Formate nachhaltig, bringen erfolgreiche Formate zurück ins Gedächtnis vieler Nutzer*innen und ermöglichen dadurch eine bestmögliche Verwertung unseres Contents und Inhalte-Angebots."

Joyn-Chef Tassilo Raesig erklärt im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming, wie lineare, werbe­finanzierte Themen-Kanäle, so genannte Fast-Channels, eine "noch spezifischere Ziel­gruppen­ansprache" ermöglichen.
turi2.de (Interview), turi2.de/tv-und-streaming (alle Beiträge)

“Noch nischiger als klassische Spartensender” – Joyn-Chef Tassilo Raesig über den Trend zu FAST-Channels.


Mag es speziell: “Manche Menschen fühlen sich von dem großen Inhalte-Angebot im VoD-Bereich überfordert und sehnen sich wieder nach klassischen Lean-Back-Möglich­keiten”, sagt Tassilo Raesig, Chef des Streaming­dienstes Joyn im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming. Genau dort setzen FAST-Channels mit ihren linearen Ausspiel­wegen an. Joyn bietet z.B. Streams an, die nur Programme von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zeigen oder einzelne Serien wie “Baywatch” in Dauerschleife. FAST-Channels ermöglichen eine “noch spezifischere Zielgruppen­ansprache” und verlängern nachhaltig die Nutzung von Formaten, sagt Raesig. Über die Strategie von Joyn spricht er auch im großen Streaming-Report von XPLR: MEDIA in Bavaria. Weiterlesen >>>

ProSiebenSat.1 bringt Joyn nach Österreich.


Zappn Duster: ProSiebenSat.1 macht die beliebte österreichische Streaming-App Zappn wie erwartet dicht und ersetzt sie mit der Streaming-Plattform Joyn. Zum Start sind alle relevanten österreichischen TV-Sender mit Live-Programm und Mediatheken vertreten – neben den Programmen der eigenen ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe sind auch der ORF und Servus TV sowie Lokal- und Spartenprogramme dabei, insgesamt mehr als 50 Kanäle. Dazu kommen über 30 Radiosender sowie Filme, Serien und Eigenproduktionen auf Abruf.

Auch die Mediatheken aller beteiligten Partner bündelt Joyn in Österreich auf einer Plattform. Manche Inhalte werden dabei eingebettet, die Reichweite wird jeweils dem Content-Owner zugerechnet. Werbung in Live-TV-Programmen ersetzt Joyn digital durch eigene Spots, die Erlöse gehen abzüglich einer Vermarktungs­provision an die Partner-Sender. Die Programme von RTL sind – wie beim deutschen Joyn – nicht dabei, spielen in Österreich laut DWDL aber "allenfalls eine Nebenrolle". Österreich könnte eine Blaupause für Deutschland sein: Auch hierzulande würde P7S1-Chef Bert Habets Joyn gerne zur zentralen Plattform ausbauen.
dwdl.de, derstandard.at, prosiebensat1puls4.com

“FAZ” produziert junges Wirtschaftsformat für Funk.

Geld verbindet Generationen: Die altehrwürdige "FAZ" produziert ein Wirtschaftsformat für das ARD/ZDF-Jugendangebot Funk. In der Videoreihe Was kostet die Welt? erklären Jessica von Blazekovic, Felix Hoffmann und Alexander Wulfers aus der "FAZ"-Wirtschafts­redaktion Hintergründe und Zusammenhänge des Wirtschaftslebens. Geplant sind drei Folgen im Monat. Die erste Episode fragt: "Kann KI unseren Wohlstand retten?"
presse.funk.net, youtube.com (1. Folge, 23-Min-Video)

Video-Tipp: In Krisenzeiten ist es wichtig, weiter zu werben, sagt Ines Imdahl.

Video-Tipp: In Krisenzeiten ist es wichtig, weiter zu werben und den Zweck der Marke in den Mittelpunkt zu stellen, sagt Meinungsforscherin Ines Imdahl im Gespräch mit Tobias Lammert bei "20 Minuten mit...".  Der Rückzug aus der Werbung sei einerseits ein schlechtes Signal an die Kunden, denn "die suchen nach Orientierung". Andererseits seien die Sichtbarkeits-Chancen in Krisenzeiten oft höher. Unternehmen mit klarem Unternehmenszweck, die nicht über Preis, sondern Haltung und Image kommunizieren, performten in schlechten Zeiten besser, so Imdahl.
youtube.com (19-min-Video)

Amazon verschiebt und kürzt DFB-Doku über die WM in Katar.

Lief nicht nach Drehbuch: Online-Riese Amazon kürzt die ursprünglich sechsteilige Dokuserie über das Team des DFB bei der WM in Katar auf vier Episoden und verschiebt die Ausstrahlung von Frühling auf Sommer. "Als Folge der Ereignisse wurden Drehplan und Produktionsabläufe angepasst", sagt ein Amazon-Sprecher gegenüber "Bild". Die Nationalmannschaft war bereits in der WM-Vorrunde sang- und klanglos ausgeschieden.
bild.de

Verfassungsschutz warnt vor der Nutzung von TikTok.

Spyware? Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor der Nutzung von TikTok. Die Datensammelwut der beliebten chinesischen Video-App und eine mögliche politische Einflussnahme, bereiten dem Vizepräsident des Inlandsgeheimdienstes, Sinan Selen, "Bauchschmerzen". Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht allerdings keine Grundlage für ein generelles Verbot der App, wie es in den USA diskutiert wird. Dort stieß Tiktok-Chef Shou Zi Chew am Donnerstag im US-Kongress bei dem Versuch, Sorgen über chinesische Spionage und Einflussnahme zu zerstreuen, auf Gegenwind.
faz.net, youtube.com (Anhörung US-Kongress)

Start der Sexdoku über Michel Houellebecq verschiebt sich bis auf Weiteres.

Entblößt: Der Start der vermeintlichen Sexdoku mit Michel Houellebecq verschiebt sich bis auf Weiteres. Der umstrittenene französische Bestsellerautor will den Streifen verbieten lassen. Der Filmtrailer zeigt Houellebecq im Bett mit einer jungen Frau. Regisseur Stefan Ruitenbeek kündigte auf Twitter an, weiter um die Filmrechte kämpfen zu wollen und den Streit darum zum Teil der Doku machen zu wollen. Der Start von "Kirac 27 Houellebecq" war ursprünglich für den 11. März geplant.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)

Netflix senkt Abopreise in 36 Ländern.

Netflix LogoGegen den Trend: Netflix hat in den vergangenen Wochen in 36 Ländern die Abopreise teils drastisch gesenkt, berichtet das Wall Street Journal. Darunter sind vor allem Länder in Asien und Afrika aber auch Kroatien, Bulgarien und Slowenien. Der Streaming-Dienst will mit den Preissenkungen von bis zu 50 Prozent neue Abonnenten ködern. Netflix hatte kürzlich ein günstigeres Abo mit Werbung eingeführt, das bisher allerdings hinter den Erwartungen blieb und in den Ländern mit Preissenkung nicht verfügbar ist.
wsj.com (€), golem.de, turi2.de (Background)

YouTube Music plant Einführung von Podcasts.

Kommt zu Pod: YouTube Music will sein Angebot um Podcasts erweitern. Geplant seien sowohl eigene Audio- als auch Video-Podcasts , kündigte YouTube-Podcast-Chef Kai Chuk auf einer Veranstaltung an. Der Musikdienst setzt aber offenbar anders als Konkurrent Spotify nicht auf Exklusivverträge mit Podcastern sondern die Verschmelzung von Video- und Audio-Podcasts als barrierefreies Nutzererlebnis. YouTube ist bereits Brutstätte für Video-Podcasts und hat auch die Einführung von Tools zur Audiosynchronisierung angekündigt.
theverge.com, techcrunch.com

Video-Tipp: Walt Disney grüßt bei Jubiläumsausstellung als Hologramm.

Video-Tipp: Der Unter­haltungs­konzern Disney erweckt Firmen­gründer Walt Disney zum 100-jährigen Bestehen virtuell wieder zum Leben. In der Jubiläums­aus­stellung "Disney 100" begrüßt er die Besucherinnen als Holo­gramm – erstellt mit historischen Archiv­aufnahmen und künstlicher Intelligenz. In Deutschland ist die Aus­stellung ab 18. April in München zu sehen.
twitter.com (45-Sek-Video Hologramm), youtube.com (3-Min-Video zur Ausstellung) via cnet.com


Kress: Ex-Funke-Manager Hans-Uwe Pöls gründet Video-Agentur.

Dreht auf: Der frühere Funke-Manager Hans-Uwe Pöls hat in Hamburg die Video-Agentur Copa Medien gegründet, schreibt Kress. Sie beliefert Regional­medien mit Bewegt­bild-Inhalten und bietet außerdem Consulting, Marken­konzeption, Produktionen, Events und Ticketing. Pöls war 2021 aus der Geschäfts­leitung des Verlags ausgetreten.
kress.de, turi2.de (Background)

Video-Tipp: Zapp rekonstruiert die Entstehung des “Angry German Kid”-Clips.

Video-Tipp: Zapp rekonstruiert die Entstehung des "Angry German Kid"-Clips, in dem der damals 14-jährige Norman Kochanowski u.a. eine Computer-Tastatur zerschmettert. Kochanowski spielte die Szene nur und lud das Video nicht selbst hoch – trotzdem wurde es weltweit verbreitet und bekannt. Sogar Medien nutzten das gestellte Material in falschem Kontext, um damit den negativen Einfluss von Computerspielen zu "belegen".
youtube.com (23-Min-Video)

Netflix-Gründer Reed Hastings zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück.

Der Harry-Effekt: Mitgründer und CEO Reed Hastings zieht sich bei Netflix aus dem Tagesgeschäft zurück und wechselt an die Spitze des Verwaltungsrats. Co-Chef Ted Sarandos und COO Greg Peters übernehmen die Konzernführung. Parallel dazu meldet der Streaming-Dienst für das 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 7,6 Mio neue Nutzer, vor allem dank der Doku "Harry & Meghan". Der Umsatz stieg um 1,9 % zu, der Gewinn brach dagegen von 607 Mio Dollar auf 55 Mio Dollar ein.
handelsblatt.com, techcrunch.com

Zahl des Tages: TV-Nutzung sinkt 2022 um durchschnittlich 18 Minuten.

Zahl des Tages: Die Deutschen schauen 2022 im Schnitt 18 Minuten weniger Fernsehen als im Jahr 2021, erhebt die AGF Videoforschung. Bei der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren sinkt die Nutzung sogar um 20 Minuten. Mit 36 % dominieren Nachrichten auch 2022 die TV-Nutzung vor fiktionalen Programmen mit 35,1 %. News-Programme steigern ihre Marktanteile. Die durchschnittliche Sehdauer beim Videostreaming steigt um 4 Minuten.
agf.de

Sporttotal angelt sich T-Mobile als Partner für US-Expansion.

Bewegungsmelder: Der Anbieter des Sportstreaming-Portals sporttotal.tv angelt sich T-Mobile als Partner für die Expansion in die USA. Das Medienhaus aus Köln gründet dazu ein Joint Venture namens Staidium, dass in den USA mit der Übertragung von Eishockey startet. Später sind Live-Streams weiterer Sportarten wie Basketball, Volleyball, Fußball, Baseball und Football geplant. Sporttotal installiert automatisierte Kameras in Sportstätten und streamt mittels künstlicher Intelligenz. In Deutschland arbeitet Sporttotal mit dem T-Mobile-Mutterkonzern Deutsche Telekom zusammen.
digitalfernsehen.de

YouTube gibt Creators psychologische Hilfestellung.

Video-Wellbeing: YouTube will sich verstärkt um die psychische Gesundheit seiner deutsch­sprachigen Creators kümmern, die immer häufiger von Überlastung und Burn-out berichten, kündigt Deutschland-Chef Andreas Briese im "stern" an. Das Unternehmen stellt ihnen eine Website mit Well­being-Tipps, Videos und Burnout-Kursen zur Verfügung, im Bedarfsfall soll es auch psychologische Coachings geben.
presseportal.de

Video-Tipp: Peta wirbt mit Weihnachtsspot für Verzicht auf den Weihnachtsbraten.

Video-Tipp: Die Tierschutzorganisation Peta wirbt mit einem Weihnachtsspot für den Verzicht auf den Weihnachtsbraten. Der 2-minütige Spot erzählt die Geschichte eines jungen Truthahns, der in letzter Minute aus dem Tiertransporter fliehen kann und von Menschen aufgenommen wird.
peta.de, youtube.com (2-min-Video)

Deutsche Grammophon startet Video-Streamingdienst für Klassische Musik.

Das Auge hört mit: Das Klassik-Label Deutsche Grammophon startet einen Streamingdienst für klassische Musikkonzerte. Die Plattform Stage+ setzt auf technische Qualität und exklusive Inhalte. Klassik-Fans können sich für 14,99 Euro im Monat Aufführungen verschiedener Orchester, Dirigenten und Interpreten, Interviews und Dokus ansehen.
msn.com, deutschegrammophon.com

Video-Tipp: Ukraine bittet mit Edekas “Supergeil”-Video um Panzer.

Video-Tipp: Das ukrainische Militär bedient sich für ein Video am "Supergeil"-Song von Friedrich Liechten­stein, mit dem Edeka 2014 einen Hit gelandet hatte. In dem Video zeigt das Militär Bilder von Leopard-Panzern und hofft dadurch, die Bundes­regierung von Panzer-Lieferungen überzeugen zu können. Laut "Tagesschau" wusste Liechtenstein nichts von der Aktion.
twitter.com (43-Sek-Video, Militär), youtube.com (3-Min-Video, Edeka-Werbung), tagesschau.de

ProSiebenSat.1 senkt Jahresprognose erneut.

ProSiebenSat1-P7S1- KonzernlogoWerbefreie Weihnachten: Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 senkt seine Prognose erneut und rechnet mit einem Umsatzrückgang von 4,5 Mrd Euro im Vorjahr auf rund 4,15 Mrd Euro in diesem Jahr. Grund sind miese Werbeaussichten im so wichtigen Weihnachtsquartal. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt mit voraussichtlich 650 Mio Euro deutlich unter den 840 Mio Euro im Vorjahr.
sueddeutsche.de, prosiebensat.1.com

Vaunet: Audio und Video knacken dieses Jahr wohl 15-Mrd-Euro-Marke.

Hört und schaut hin: Die Umsätze der Audio- und audio­visuellen Medien in Deutschland werden 2022 wohl erstmals über 15 Mrd Euro liegen, prognostiziert der Verband Vaunet. Laut Geschäfts­führer Frank Giersberg gehe man zwar von einem Umsatz­rückgang der Werbe­erlöse von 6 % bei TV und 3 % bei Radio aus. Die Abo- und Werbe­erlöse der Streaming-Portale glichen das aber wieder aus. Voriges Jahr haben Audio und Video einen Umsatz von 14,8 Mrd erreicht.
presseportal.de, turi2.de (Background)

YouTube markiert zuverlässige Gesundheits-Videos.

Ohne Risiken und Neben­wirkungen: YouTube will künftig Videos mit besonders zuverlässigen Gesundheits­informationen mit einem Health-Label hervorheben. Das Programm soll Anfang 2023 starten, Gesundheits­einrichtungen, Ämter, staatliche Organisationen und medizinische Fach­zeitschriften können sich jetzt dafür bewerben. Die Plattform sammelt die Videos dann im "Infobereich".
t-online.de

Werbefinanziertes Netflix-Abo kostet 4,99€ und startet im November.

Adflix: Der Streamingdienst Netflix bietet ab November in Deutschland ein werbefinanziertes Abo zum montalichen Kampfpreis von 4,99 Euro an. Netflix reagiert damit auf Nutzerschwund und starken Wettbewerb. Billig-Abonnenten müssen bis zu 5 Werbeminuten pro Stunde und den Wegfall der Download-Funktion in Kauf nehmen. Auch die Konkurrenz experimentiert mit Werbe-Abos - so z.B. Amazon mit Gratis-Abo Freevee.
spiegel.de

BR setzt Sendungen mit Alfons Schuhbeck ab.

Haar in der Suppe: Der BR streicht Steuersünder Alfons Schuhbeck aus dem Programm. Der Fernsehkoch hätte am Sonntag mit einer neuen Kochshow auf Sendung gehen sollen, die nach dessen Geständnis der Steuerhinterziehung abgesetzt wird. Christoph Paulus urteilt bei T-Online, der BR gebe mit seiner zögerlichen Haltung in der Causa Schuhbeck, der bereits 2021 angeklagt wurde, ein blamables Bild ab.
t-online.de

TikTok Germany gründet Betriebsrat.

Workfluencer: Die Beschäftigten von TikTok Germany haben nach jahrelangem Hin und Her einen Betriebsrat gegründet. Das 11-köpfige Gremium nimmt kommende Woche seine Arbeit auf und vertritt die Interessen von rund 450 Mitarbeitenden, von denen ein Teil wegen schlechter Bezahlung und stark belastender Arbeitsbedingungen unzufrieden ist. Die Gewerkschaft Verdi hofft, dass das Beispiel Verdi auf die Social-Media-Konkurrenz abfärbt.
verdi.de

“WSJ”: TikTok plant Ausweitung seines Musikstreaming-Angebots.

Auf Spotifys Pfaden: Die Video-App TikTok will sein Musikstreaming-Angebot erweitern und weltweit verfügbar machen, berichtet das "Wall Street Journal".  Die Verhandlungen zwischen TikTok-Mutter Bytedance und einem Musik-Label stocken allerdings. Das Unternehmen betreibt in Indien, Indonesien und Brasilien einen mittelmäßig erfolgreichen Streaming-Dienst namens Resso und prüft neben der Expansion auch die Integration in die TikTok-App.
wsj.com (€)

Meistgeklickter Kopf gestern war Lisa Altmeier.

Meistgeklickter Kopf gestern war Social-Media-Journalistin Lisa Altmeier, die in ihrem Nackt-Experiment für das BR-Format Puls sieben Tage die Hüllen fallen lässt und dabei der Frage nachgeht, ob Nacktsein das eigene Körperbewusstsein stärkt. Weitere Frauen in den Top Ten sind Marieke Reimann, Julia Jäkel und Aline von Drateln.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 6.10.2022)

Basta: Christian Bale ist Hollywoodstar von DiCaprios Gnaden.

Lückenfüller mit Auszeichnung: Hollywood-Star Christian Bale verdankt seine Karriere im Wesentlichen Leonardo DiCaprio, berichtet das Magazin "GQ". Wirklich jede Hauptrolle, die Bale letztendlich gespielt hat, sei zuvor von DiCaprio abgelehnt worden. Einmal war Bale aber erste Wahl - beim Gewinn des Oscars.
n-tv.de

Rapper Fat Comedy muss wegen Pocher-Ohrfeige vor Gericht.

Justiz-Schelle: Der Rapper Fat Comedy muss vor Gericht, weil er Comedian Oliver Pocher (Foto) am Rande eines Boxkampfs geohrfeigt hat. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat die Klage wegen vorsätzlicher Körperverletzung zugelassen, der Fall geht in den kommenden Monaten vor das zuständige Amtsgericht. Fat Comedy soll das aus dem Vorfall resultierende Watschn-Video benutzt haben, um Aufmerksamkeit im Internet zu erhalten; Pocher fordert 100.000 Euro Schadensersatz.
bild.de (€), turi2.de (Background)

Deutsche Entertainment- und Medienindustrie legt 2021 um mehr als 10% zu.

Läuft wieder: Die deutsche Entertainment- und Medienindustrie legt 2021 um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahr zu, ergibt eine PwC-Studie. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 63,5 Mrd Euro. Die höchsten Wachstumsraten verzeichnen neben Online-Werbung die Bereiche Internetvideo, Kino sowie Augmented und Virtual Reality.
horizont.net, derstandard.at

Rechtsextremer TV-Sender Auf1 plant Expansion nach Deutschland.


Aufmarsch: Der österreichische rechts­extreme TV-Sender Auf1 kündigt seine Expansion nach Deutschland an. Demnach soll es künftig eine feste Redaktion in Berlin geben. Deutschland-Korrespondent ist Martin Müller-Mertens, der zuvor TV-Chef des rechts­extremen Magazins "Compact" war. In einem Interview mit Senderchef Stefan Magnet erklärt Müller-Mertens, dass er nicht nur aus dem Bundestag berichten, sondern den "Druck der Straße" widerspiegeln will. Für seine Inhalte betreibt Auf1 keinen eigenen Kanal, sondern veröffentlich auf Portalen der verschwörungs­ideologischen Szene und auf YouTube. In den Videos ist u.a. von "den öko-kommunistischen linken Globo-Homo-Eliten" und einer "neuen Weltordnung" die Rede. Auf dem Telegram-Kanal der Plattform mit mehr als 205.000 Abonnenten finden sich Stichpunkte wie "Asyl-Tsunami" oder "Corona-Diktatur". Magnet soll laut österreichischen Medien Mitglied des national­sozialistischen Bundes freier Jugend gewesen sein. Zudem stehe er mit dem russland­treuen Magazin "Info Direkt" in Verbindung. Die Medien­­behörde in Österreich hatte die Programme des Senders Anfang 2022 wegen möglicher Verstöße untersucht.

Seit einigen Monaten ist in Berlin und Nord­deutschland bereits ein "Impfbus" des Senders unterwegs, "um mit der Wahrheit zu impfen" – heißt es von Auf1. Es handelt sich dabei um einen blauen Kasten­wagen mit der Aufschrift "Nein zum Impfzwang", der u.a. bei einer Demo von Verschwörungs­gläubigen Ende Juni in Berlin zum Einsatz kam. Auf1 ist "Teil eines rechten Propaganda­clusters aus Oberösterreich", sagt Rechtsextremismus-Experte Markus Sulzbacher. Dazu gehören auch Report 24 und Wochenblick. Sie "kommen als vermeintliche Nachrichten­seiten daher und verbreiten exzessiv Desinformation und Verschwörungs­mythen".
taz.de, zeit.de

Zitat: Kerstin Niederauer-Kopf sagt im turi2 Clubraum, dass nicht nur junges Publikum zum Streaming wechselt.

"Wenn Plattformen wie Amazon Prime in die Champions League einsteigen und Rechte erwerben, dann folgt der Fußball-Liebhaber seinem Content."

Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäfts­führung bei der AGF Video­forschung, sagt im turi2 Clubraum, sie beobachtet einen "deutlichen Move der mittelalten Zielgruppe" hin zu Streaming-Plattformen.
turi2.de (Zusammenfassung), youtube.com (46-Min-Audio)