Zahl des Tages: Umsatz digitaler Außenwerbung steigt im September deutlich.

Zahl des Tages: Um 22 % auf 112,43 Mio Euro ist der Umsatz digitaler Außenwerbung im September hierzulande im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, meldet Marktforscher Nielsen. Der deutsche Werbemarkt legt ebenfalls leicht auf 3,44 Mrd Euro Gesamtumsatz zu. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 3,43 Mrd Euro.
invidis.de

Zitat: Präsident des Markenverbandes hält Werbeverbot für realitätsfremd.

"Wir diskutieren in Deutschland darüber, ob 16-Jährige wählen dürfen, halten sie aber nicht für reif genug, um mit einem Werbe­spot für einen Schoko­riegel vernünftig umzugehen? Das ist doch absurd."

Franz-Olaf Kallerhoff, Präsident des Marken­verbandes, kritisiert gegenüber der "Lebens­mittel­zeitung" das geplante Werbe­verbot für Un­gesundes, das sich an Kinder richtet. Die derzeitige Definition der Alters­grenze sei realitäts­fremd.
lebensmittelzeitung.net (€), horizont.net (€)

Score Media Group steigt in programmatische Print-Vermarktung ein.

Score Media Group startet programmatische Print-Vermarktung für regionale Tages­zeitungen. Werbe­kunden und Agenturen können zentral und automatisiert Standard-Werbe­formate in mehr als 420 Titeln belegen, zunächst mit festem Preis und Datum. Weitere Deal-Formen sollen folgen. Score-Media-Geschäfts­führer Carsten Dorn sieht in dem Angebot den Weg zur "weiteren Reduktion der Komplexität des Werbe­trägers regionale Tages­zeitung".
meedia.de, score-media.de

Scholz & Friends plakatiert Bifi-Werbung in Privatwohnzimmern.

In-Your-Home-Werbung: Die Agentur Scholz & Friends sucht für eine Werbekampagne Privatpersonen, die sich für 150 Euro Bifi-Werbeplakate in ihre Wohnung hängen. Ziel der Kampagne ist es, dort zu werben, wo die Salami-Snacks konsumiert werden und durch Fotos und Videos aus den eigenen vier Wänden authentische Werbung von Bifi-Botschafterinnen zu generieren.
horizont.net (Paid), bifi-zuhause.de

Video-Tipp: Bayerisches Rotes Kreuz wirbt mit Agentur Gary Glotz für Hausnotruf.

Video-Tipp: Das Bayerische Rote Kreuz beschreitet in der Werbung für den Hausnotruf erstmals humoristische Wege. Statt mit Stock-Fotos rüstiger Seniorinnen zu werben, legt die Münchner Agentur Gary Glotz von Peter "Bulo" Böhling einen Werbe-Song mit Animations-Video über den "BRKnopf" vor. Es zeigt Notfall-Situationen zur von Böhling gesungenen Zeile: "Knopf, Knopf, der BRKnopf ... rettet dir den Arsch und auch deinen Kopf".
clap-club.de, youtube.com (2-Min-Video)

“TV ist nicht tot, es findet nur woanders statt” – AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf über die Digitalisierung des TV und der TV-Forschung.


Vermessung der Bewegtbild-Welt: AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf ist davon überzeugt, dass uns das Fernsehen, auch das lineare, noch lange erhalten bleiben wird. "TV ist nicht tot, es findet nur woanders statt", sagt sie im Interview mit turi2.tv am Rande des AGF-Forums in Frankfurt. Dafür sprechen aus ihrer Sicht die TV-Zahlen, die die AGF jeden Morgen herausgibt. Demnach sind etwa bei RTL und ProSieben.Sat.1 die TV-Reichweiten noch deutlich größer als die Zahlen der Streaming-Angebote RTL+ und Joyn. Dem linearen TV spiele die Demografie dabei in die Karten: Die Bevölkerung in Deutschland sei die zweitälteste weltweit, dadurch werde sich das Fernsehen noch lange halten.



Beim jungen Publikum beobachtet Niederauer-Kopf allerdings eine Fragmentierung. Hier spielten Streaming-Dienste wie Netflix, YouTube und Prime Video eine deutlich größere Rolle. Insgesamt sieht die Fernseh-Forscherin das Streaming inzwischen in der Mitte der Bevölkerung angekommen. 



Was die Abbildung dieser diverseren Video-Welt angeht, sei die AGF auf Kurs: "Wir haben delivert", sagt Niederauer-Kopf mit Blick auf das noch neue Verfahren X-Reach. Es bringe die von der Werbe-Industrie geforderte Konvergenz-Reichweite und liefere Netto-Kontakte, die durchaus mit "Unique Usern" im Online-Bereich vergleichbar seien – und zwar über TV, Video-Streaming und Webseiten-Messung hinweg.



Zudem freut sich die AGF-Chefin, dass mit Dazn der erste internationale Streaming-Dienst bei der Reichweiten-Messung dabei ist. "Ich führe mehr denn je Gespräche mit Plattformen aller Art", sagt Niederauer-Kopf und hofft, dass sich künftig weitere Player im Streaming-Markt nach den AGF-Standards vermessen lassen.

turi2.tv (11-Min-Video auf YouTube), turi2.de/screenwochen



Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.

Basta: FDP macht in Bayern Wahlwerbung für Hessen-Spitzenkandidaten.

Hängt im falschen Wahlkreis ab: Die FDP hat in Bayern versehentlich ein Wahlplakat des hessischen Spitzenkandidaten Stefan Naas aufgehängt. Die "Plakat-Panne" fällt selbst dem zuständigen FDP-Kreisverband erst auf Mediennachfrage auf. Das falsche Bayern-Plakat mit dem Slogan "Feuer und Flamme für Hessen" soll bis morgen überklebt werden, vielleicht der richtige PR-Booster zum Überwinden der Fünf-Prozent-Hürde.
spiegel.de, bild.de

Zitat: Paul Remitz findet internen Wettbewerb toxisch.

"Man sollte nicht die Arroganz haben, zu glauben, dass man auf alle Fragen Antworten hat. Auch nicht als Unternehmen."

Paul Remitz, CEO der Omnicom Media Group Germany, erklärt im "Horizont"-Interview, dass er die Agentur-Holding als "offenes System" betrachtet. Interne Konkurrenz zwischen den Agenturen des Netzwerks lehnt er als "toxisch" ab.
horizont.net (€)

Video-Tipp: Edeka positioniert sich wieder als Anti-Discounter.

Video-Tipp: Einzel­händler Edeka inszeniert sich in seiner neuen Digital-Kampagne wieder als Gegen­modell zum Discounter – zuletzt hatte der Konzern mit seinen Tief­preisen geklingelt. Im neuen Spot "Mehr sparen als Du denkst" stellt Edeka das an­geblich stressige Einkaufen beim Discounter dem ent­spannten Einkauf­serlebnis in den eigenen Filialen gegen­über. Die Kampagne kommt nicht von Stamm­agentur Jung von Matt, sondern von 27 Kilometer aus Hamburg.
youtube.com (30-Sek-Spot), horizont.net (€)

Umfrage: Cookie-Ablehnung wächst.

Nicht einverstanden: Die Zahl der Menschen, die bei Cookie-Bannern auf "Ablehnen" klicken, steigt, sagt eine Online-Umfrage von Civey. Demnach lehnen knapp 53 % der Befragten Cookies ab, um ihre Privatsphäre zu schützen. Andere Maßnahmen seien das gezielte Löschen von Cookies (42 %) oder das Surfen im Inkognito-Modus (22 %). Civey hat im August 5.000 Menschen in Deutschland befragt.
adzine.de

Experten am Tag, großes Kino am Abend: Stefan Schönherr über den Einfluss von Kontext und Kreation auf die Werbewirkung.


Werbung und Wirkung: Der Marktforscher Eye Square untersucht im Auftrag der TV-Initiative Screenforce, wie sich die Werbewirkung von TV-Spots im Verlauf eines Tages entwickelt. Im Video-Interview mit turi2 und beim Werbewirkungsgipfel von "Horizont" stellt Stefan Schönherr die zum Teil überraschenden Ergebnisse der Studie "Mapping The Impact" vor. Die Erkenntnis des Vice President Brand & Media and Partner bei Eye Square: TV-Werbung erzeugt auch heute noch zu jeder Tageszeit eine gute Werbewirkung. Allerdings stellt das Publikum an die Spots unterschiedliche Anforderungen – abhängig von Tageszeit und Nutzungssituation. Laut Schönherr haben im Nachmittags-TV eher Spots Erfolg, die ein klares Branding und deutliche Botschaften senden, auch Experten wie der Carglass-Monteur oder die Apothekerin würden hier besonders gut wirken. Der Grund: Das Publikum schaut nicht nur in die Röhre, sondern steckt noch mitten im Alltag. Der Vorteil: Die Aktivierung der Zielgruppe und die Akzeptanz für Werbung ist besonders stark.



In der Prime-Time, wenn Freunde und Familie gemeinsam schauen, ist das anders: Hier sind Konzentration und Aufmerksamkeit größer, laut Schönherr der richtige Moment für emotionale Werbung, Humor und großes Kino. Expertinnen und Preis-Kommunikation seien hier weniger gefragt.



Für diese "Medien-Ethnografie" haben Schönherr und Kolleginnen das TV-Verhalten von 285 Testpersonen untersucht und 855 Stunden Medienverhalten analysiert. Herausgekommen sind vier Szenarien: Neben den schon beschriebenen Situationen am Nachmittag (Busy Day) und der Prime Time (Quality Time) sind das der Vorabend (Work is done) und der späte Abend (Dreaming Away). In Letzterem, der Zeit ab 22 Uhr, ist etwa die Einprägsamkeit von Werbung besonders stark.



Um aus der Studie Nutzwert für die werbetreibenden Unternehmen zu generieren, haben Eye Square und Screenforce ein Tool entwickelt, mit dem Firmen errechnen können, in welchem Szenario ihr Spot die beste Wirkung entfaltet. Laut Schönherr braucht es dafür nur 15 Klicks. Außerdem könnten Kreative mithilfe des Tool schon bei der Entstehung die Wirkung eines Spots prognostizieren.
 Bestellen können Werbekunden das Tool bei research@screenforce.de.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), screenforce.de (Studie, PDF)



Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.

Drogenbeauftragter fordert strengere Grenzen für Alkohol-Werbung.

Nie wieder Alkohol? Der Drogen­beauf­tragte der Bundes­regierung, Burkhard Blienert, fordert strengere Grenzen für Alkohol-Werbung und -Verkauf. Im dpa-Interview sagt er, das Werbung, dort, wo sie Kinder und Jugend­liche erreiche, beschränkt werden müsse, etwa Online und in TV und Radio vor 23 Uhr. Auch die Alters­grenze für den Kauf von Alkohol solle ange­hoben, der Konsum für Jugendliche im Bei­sein der Eltern ver­boten werden.
zeit.de

AdScanner wird zu All Eyes on Screen und erweitert Portfolio.

AdScanner, TV-Daten-Dienstleister aus Österreich, benennt sich in All Eyes on Screen, kurz AEOS, um und bietet künftig auch die Aktivierung, Analyse und Planung von Werbe­kampagnen an. Kampagnen sollen mithilfe eines hausintern entwickelten AI-Tools in Echt­zeit analysiert werden können. Als Basis der Analyse dienen die Daten von knapp 1 Mio Haushalten aus dem Vodafone-Netz sowie TV-Analyse­daten der vergangenen Jahre.
quotenmeter.de

Meedia: Funke-Vermarktungschef Stephan Madel muss gehen.

Verglühter Funke: Funke trennt sich überraschend von Vermarktungschef Stephan Madel, berichtet Gregory Lipinski bei Meedia.de. Konzern­sprecher Tobias Korenke bittet auf Nachfrage um "Verständnis dafür, dass ich zu den Gründen nichts sage". Madel kam 2020 vom Springer-Vermarkter Media Impact zur Funke Mediengruppe, die zuletzt zusammen mit Burda und Klambt eine Vermarktungs­allianz gegründet hat.
meedia.de (€)

Attac startet Adbusting-Kampagne während IAA.

Überklebspur fürs Klima? Die Anti-Globalisierungs-Gruppe Attac hat vergangene Nacht während der IAA in München Adbusting-Plakate mit Klimakrise-Bezug angebracht. Neben dem Slogan "Die Freiheit, die ihr meint" sind etwa Autos im zur Wüste verkommenen Berlin oder einem versunkenen Hamburg zu sehen. Mit der Aktion will die Gruppe "Greenwashingversuche der Autoindustrie" kenntlich machen. Die Motive sind offensichtlich an die Ästhetik von Audi angelehnt.
br.de, zeit.de, attac.de

X erlaubt wieder politische Werbung.

PolitiX: Die Kurznachrichten-Plattform X, ehemals Twitter, erlaubt nach vier Jahren Pause wieder Werbung mit politischen Inhalten. Zunächst will X den Werbe-Bann in den USA aufheben und sich damit zur Rede­freiheit bekennen. Bei politischer Werbung soll u.a. verboten sein, falsche und irreführende Informationen oder falsche Darstellungen zu verbreiten. Seit der Übernahme durch Elon Musk kämpft X mit Erlös­problemen.
tagesschau.de, blog.twitter.com

Zahl des Tages: Marktforscher sieht globale Werbespendings 2024 bei mehr als 1 Billionen Dollar.

Zahl des Tages: Auf 1.042.931.800.000 Dollar könnten die globalen Werbe­ausgaben 2024 wachsen und damit erstmals die Marke von einer Billionen Dollar durch­brechen, prognostiziert der britische Markt- und Media­forscher WARC. Mehr als die Hälfte davon fließe an nur fünf Tech-Konzerne: die Google-Mutter Alphabet, Meta, Amazon, Alibaba und ByteDance.
horizont.net (€)

Umstrittene Lehrkräfte-Kampagne weckt großes Interesse.

Kontrovers, aber erfolgreich: Eine umstrittene Anwerbe-Aktion für Lehrkräfte des Kultus­ministeriums Baden-Württemberg erweist sich wider Erwarten als Erfolg, berichtet der "Spiegel". Mehr als 60.000 Menschen hätten innerhalb eines Monats auf die Kampagnen-Website zugegriffen, 32.000 hätten zum Einstellungsportal der Landesregierung weitergeklickt.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Dentsu schluckt Kreativ-Agentur RCKT.

Dentsu verleibt sich die Berliner Kreativ-Agentur RCKT ein. Mit der Über­nahme der 80 Mit­arbeitenden will die japanische Holding den eigenen Kreativ-Bereich aus­bauen und die Marke mittel­fristig auf­lösen. RCKT war 2015 als Aus­gründung aus der PR-Abteilung von Rocket Internet der Samwer-Brüder ge­startet, seit einem Management-Buyout 2022 gehörte die Agentur u.a. den Chefinnen Nils Seger, Lisa Teicher und Karolin Hewelt, die nun ver­kaufen.
horizont.net (€)

Beschwerden an Werberat gehen zurück.

Werbe-Veto: Die Zahl der Beschwerden beim Deutschen Werberat ist im 1. Halbjahr 2023 um 7 % auf 203 Fälle zurück­gegangen. In fünf Fällen hat das Gremium eine öffentliche Rüge ausgesprochen. Mit 93 Fällen ist Geschlechter­diskriminierung weiterhin der deutlich häufigste Beschwerde­grund. Jedoch verzeichnet der Werberat hier einen Rückgang um 18 % und schließt daraus eine höhere Sensibilisierung für Sexismus.
absatzwirtschaft.de, horizont.net (€)

“Horizont”: Media-Agenturen machen nicht mehr bei jedem Pitch mit.

Dabeisein ist nicht mehr alles: Im Kampf um Media-Etats verzichten selbst große Agenturen zunehmend auf die Teilnahme an Pitches, schreibt Juliane Paperlein in "Horizont". Gründe seien der Fachkräfte­mangel und hohe Kosten für die Erstellung von Vorschlägen, die oft "eher homöo­pathisch" bezahlt würden. Die Ablehnung aus Kapazitäts­gründen sei "nicht mehr die Ausnahme", sagt Mediaplus-Geschäfts­führer Oliver Hey. Statt Etats formal neu auszu­schreiben, würden immer häufiger Verträge verlängert und neu verhandelt, beobachtet Mindshare-Chefin Katja Brandt.
"Horizont" 34-35/2023, S. 1 (€)

Rolling Stones kündigen neues Album in Londoner Wochenblatt an.

Roh­diamanten: Die Rolling Stones nutzen offenbar die Londoner Hackney Gazette für eine ver­steckte An­kündigung ihres neuen Albums. Eine Print-Anzeige in dem Wochen­blatt wirbt augen­scheinlich für eine Glaserei, Fans er­kennen darin ver­steckte Hinweise auf das 31. Studio-Album der Band, u.a. in Bildern, Text-An­spielungen und Typo­grafie. Die AGB auf der Landing-Page hackneydiamonds.com ver­weisen auf Universal Music.
theguardian.com

Kita-Kampagne verordnet Berlin mehr Erziehung.

So schön kaputt: Die landes­eigenen Kitas in Berlin werben unter den Motto "Berlin braucht Erziehung" um Fachpersonal. Die Kampagne der Agentur Gud.Berlin hat einen sechs­stelligen Etat und zeigt die Hauptstadt von ihrer nicht so schönen Seite, um klarzumachen, wie wichtig Erziehung für den Zusammenhalt der Stadt ist. Auf der Kampagnen-Seite können sich Interessierte mit nur drei Klicks bewerben.
youtube.com (45-Sek-Video)

Zitat: Thomas Koch fordert die Werbebranche auf, endlich grün zu werden.

"Die Media­ent­scheider tragen eine weit­aus größere Ver­ant­wortung für die Ein­haltung der Klima­ziele als die Kreativen."

Media-Ur­ge­stein Thomas Koch wirbt für grüne Online-Werbung. Er fordert u.a. eine Kürzung von Spot-Längen und eine Reduzierung von Programmatic Advertising.
horizont.net (€)

Klick-Tipp: “Clap” zeigt Ur-Version der Mainzelmännchen.

Klick-Tipp: "Clap" lässt den ursprünglichen Entwurf der Mainzelmännchen ausgraben, der vor 60 Jahren als Vorlage für die ZDF-Werbefiguren diente. Die kurzen Trickfilme entstehen bis heute als Hand­zeichnung, teils auf Papier, teils am Tablet. Für den "Witz und den Charme der ZDF-Ehren­mitarbeiter gibt es keine Algorithmen", sagt Hans-Joachim Strauch, Chef des ZDF-Werbe­fernsehen.
clap-club.de

Auf X erscheint Markenwerbung neben Nazi-Inhalten.

Kein gutes Umfeld: Auf dem Kurz­nachrichten­dienst X taucht Werbung von bekannten Marken neben Nazi-Content auf, berichten die NGO Media Matters for America und der Nachrichten­sender CNN. Ein Account, der entsprechende Inhalte verbreitet, sei inzwischen gelöscht worden. Erst vergangene Woche hatte X ein Tool vorgestellt, mit dem Werbe­kunden regulieren können, nicht neben kontroversen Inhalten aufzutauchen.
spiegel.de, cnn.com

Untersuchung findet Propaganda für Söldner-Gruppe Wagner bei Facebook und Instagram.

Wagner-Werbung: Bei Facebook und Instagram kursieren Hunderte Beiträge und Accounts, die für die russische Söldner-Gruppe Wagner werben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dabei will Meta Propaganda für Kriegs­verbrecher eigentlich keine Plattform bieten. Laut Untersuchung des Londoner Institute for Strategic Dialogue empfehle der Facebook-Algorithmus manchen Usern sogar Wagner-Inhalte. Ein Meta-Sprecher sagt, man entferne "regelmäßig Inhalte mit "klaren Verbindungen zu der Organisation".
sueddeutsche.de

EU streicht Pflicht zur Folie am Flaschenhals von Sekt.

Halskrause adé: Hersteller von Schaumweinen können künftig selbst entscheiden, ob sie ihre Produkte mit einer sogenannten Sektkapsel am Flaschenhals ausstatten oder nicht, sieht eine neue EU-Regelung vor. Winzer Florian Landauer hatte gegen die bisherige Pflicht geklagt und verloren. Der Branchenverband bangt um den Verlust eines "Qualitätsmerkmals".
rnd.de, spiegel.de

Video-Tipp: Telekom-Kampagne zeigt Netz als Lebensader.

Video-Tipp: Die Deutsche Telekom stellt in einer Kampagne ihr Netz als "Betriebs­system des Lebens" in den Mittelpunkt. Unter dem Slogan "Netz ist alles. Wir sind das Netz" zeigt der Spot emotionale Momente, die erst durchs Netz möglich werden, etwa die Nachricht einer Geburt oder die Verabredung zum ersten Date. Der Spot stammt von der Berliner Agentur Adam & Eve.
youtube.com (1-Min-Video), telekom.com

Veltins wird wieder Trikotsponsor von Schalke 04.

Zurück ins Blaue: Bier­brauer Veltins wird in der kommenden Saison Haupt­sponsor von Schalke 04. Laut "Bild" soll der Deal das Unternehmen 3 Mio Euro gekostet haben. Veltins hatte bereits von 1997 bis 2001 auf dem Trikot von Schalke geworben. Der Bier­brauer ist seit 2005 Namens­geber für die Arena des Fußball­vereins.
horizont.net (€), bild.de

Vermarktungschef Thomas Wagner verlässt P7S1, Nachfolger wird Ex-Springer-Mann Carsten Schwecke.

Ende der Wagner-Festspiele: Die Seven.One Entertainment Group und Vermarktungs­chef Thomas Wagner, 62, gehen getrennte Wege. Er verlässt ProSiebenSat.1 zum 15. Oktober nach 25 Jahren "auf eigenen Wunsch". Er habe sich "dazu entschieden 'Servus' zu sagen, um mich Themen zu widmen, die bisher zu kurz kamen". Konzernchef Bert Habets dankt Wagner für seinen "weg­weisenden Einsatz und die zukunfts­orientierte Führung". Nachfolger wird Carsten Schwecke, 47, der bis Ende 2022 Chef des Springer-Vermarkters Media Impact war. Schwecke wird den gesamten AdMonetization-Bereich der Seven.One Entertainment Group leiten und damit sämtliche Vermarktungs­themen verantworten. ProSiebenSat.1 adelt ihn als "ausgewiesenen Digital­vermarktungs-Experten".
presseportal.de, dwdl.de, turi2.de (Background Schwecke)

Aus dem Archiv von turi2.tv: "Der TV-Spot wird nie ausgedient haben" – Seven.One-Media-Chef Thomas Wagner über die Werbewirkung von TV. (6/2023)



Studio Gong stellt ersten Case für Programmatic Audio vor.

Radio­werbung: Ver­markter Studio Gong spielt im Juli erstmals auto­matisch gebuchte Radio-Spots bei Gong München aus. An der Kampagne für KFC, Galeria Kar­stadt Kauf­hof und GroupM waren Raudio.biz und Aprile Consulting beteiligt, die die Buchungs­platt­form Amy ent­wickelt haben. Mit der Lösung werde der Handel von Audio-Werbung schneller und effektiver, sagt Studio Gong.
horizont.net (€), studio-gong.de

Zitat: Vodafone-Deutschlandchef Philippe Rogge kritisiert Werbung der Telekom-Branche.

"Wir machen oft große Versprechen, halten diese aber zu selten ein."

Philippe Rogge, Deutschland­chef von Vodafone, äußert im dpa-Interview Selbst­kritik an der Werbe-Praxis der Tele­kommunikations­branche. Es gebe einen "großen Graben zwischen Werbung und Wirklichkeit", etwa bei Rabatten oder Über­tragungs­geschwindigkeit. Die Wahrheit werde oft "in Fußnoten versteckt".
augsburger-allgemeine.de

Umfrage: Mehrheit der Deutschen spricht sich für Werbebeschränkungen aus.

Weniger Werbung: Eine Mehr­heit der Deutschen stellt sich hinter die Forderung vom Cem Özdemir nach Werbe­beschränkungen für un­gesunde Lebens­mittel für Kinder, sagt eine Um­frage von Food­watch. Demnach befür­worten 66 % der Be­fragten Verbote. Geht es nach dem Ernährungs­minister, würde die Werbung für Süßes, Salziges und Fettiges in für Kinder relevanten Medien am Abend und am Wochenende ein­ge­schränkt.
welt.de

Meta muss Fake-Anzeigen mit Hendrik Streeck proaktiv unterbinden.

Vollstreeckungsbescheid: Virologe Hendrik Streeck gewinnt im Eilverfahren gegen Meta, berichtet die "FAZ" – es geht um Fake-Anzeigen bei Facebook, die mit seinem Gesicht für Medizin- und Pharma-Produkte werben. Das Landgericht Bonn urteilt, dass Meta die Fake-Anzeigen nicht nur nach Hinweisen löschen, sondern proaktiv dafür sorgen muss, dass weitere Anzeigen gleicher Art gar nicht erst zur Veröffentlichung kommen.
faz.net (€)

CO2-Ausgleich reicht nicht – Media-Legende Thomas Koch gibt fünf Tipps, die jeden Mediaplan nachhaltiger machen.


Nur noch kurz die (Media-)­Welt retten: Das Thema Nach­haltig­keit ist in deutschen Unter­nehmen und deren Marketing-Abteilungen “mit einem Ruck” ange­kommen, konstatiert Thomas Koch. Der Media-Experte weiß aber auch: Nach­haltig­keits­richt­linien für Media-Agenturen, die für den Werbe-Mix und die Aus­lieferung der Kampagnen zu­ständig sind, fehlen. Jeden­falls dann, wenn es über die reine Kompensation an­fallender Emissionen hin­aus­gehen soll. In seinem Gast­beitrag für turi2 gibt er 5 Tipps, die jeden Media­plan nach­haltiger machen. Eine Prise gesunden Menschen­verstand ein­zu­setzen, ist einer davon. Weiterlesen >>>

Agenturen FischerAppelt Play und Philipp und Keuntje fusionieren.

Spielfreunde: Die Bewegtbild-Agentur FischerAppelt Play rückt unter das Dach der Kreativschmiede Philipp und Keuntje. Unter dem Namen PUK wollen die Firmen mit nun insgesamt 200 Beschäftigten ein "holistisches Marketing-Angebot" liefern. Die Leitung übernehmen die beiden bisherigen CEOs Stephan Giest und Mirco Völker.
fischerappelt.de, horizont.net (€)

Neue Twitter-Chefin will Werbekunden zurückgewinnen.

Twitter will mit Video-Werbung und persönlicher Betreuung Werbekunden zurückgewinnen. Die neue Twitter-Chefin Linda Yaccarino habe den Beschäftigten laut "Financial Times" die Devise ausgegeben, sie müssten Werbe­kunden in persönlichen Gesprächen im "Nahkampf" überzeugen. Geplant seien u.a. Vollbild-Werbeanzeigen mit Ton sowie Kooperationen mit Promis. Zudem stehe Twitter in Verhandlungen über eine umfassende Werbe-Partnerschaft mit Google.
handelsblatt.com, businessinsider.com, ft.com (€)

Sport1 und Channel21 gründen Joint-Venture für Live-Shopping.

Sport1 gründet mit dem Teleshopping-Anbieter Channel21 das Joint-Venture Brandsome. Das Unternehmen will Marken neue Vertriebs- und Kommunikations­kanäle im Live-Shopping bieten – sowohl im TV, als auch in sozialen Netzwerken. Schon seit geraumer Zeit bespielt Channdel21 die Teleshopping-Strecke im Tages­programm von Sport1.
horizont.net (€)

Medieninsider startet Vermarktungs-Netzwerk für Newsletter und Podcasts.

Vermarktungsinsider: Das Fachportal Medieninsider von Marvin Schade und Matthias Bannert gründet ein Netzwerk zur Vermarktung themen­verwandter Newsletter und Podcasts. Im Boot sind u.a. die Newsletter TextHacks von Anne-Kathrin Gerstlauer, Blaupause von Sebastian Esser und Wittkamps Woche von Peter Wittkamp. Erster gemeinsamer Anzeigen-Kunde ist die Hamburg Media School.
medieninsider.com

Für Foodwatch sind Pom-Bär Ofen-Minis die “dreisteste Werbelüge des Jahres”.

Süßes Geheimnis: Die Verbraucher-Organisation Foodwatch vergibt den Negativpreis "Goldener Windbeutel" für die "dreisteste Werbelüge des Jahres" an die Pom-Bär Ofen-Minis, berichtet das RND. Der Hersteller Intersnack werbe mit "50 % weniger Fett" und erwecke damit den Eindruck, es handle sich um einen gesunden Snack. Jedoch enthielten die Chips etwa sechsmal so viel Zucker wie die Original-Pom-Bären.
rnd.de

Cem Özdemir bessert bei Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel nach.

Werbe­verbot: Die geplanten Werbe-Beschränkungen für ungesunde Lebens­mittel sollen nun weniger streng aus­fallen, sagt Minister Cem Özdemir der "Rheinischen Post". Demnach soll das Werbe­verbot nur zu Zeiten gelten, wenn besonders viele Kinder fern­sehen, etwa werk­tags zwischen 17 und 22 Uhr. Bisher war von einem Verbot von 6 bis 23 Uhr die Rede.
rp-online.de (Interview), augsburger-allgemeine.de (Zusammenfassung)

Video-Tipp: E.on warnt mit Katastrophenbildern vor dem Klimawandel.

Video-Tipp: Der Energie­konzern E.on greift in einer Kampagne für Großbritannien die Gefahren des Klima­wandels auf. In dem Clip sind u.a. ein Mann und eine Frau auf einer Couch zu sehen, die auch dann noch stur auf ihre Smartphones blicken, als um sie herum der Wald brennt. Dazu singen sie: "Time is on my side".
youtube.com (1-Min-Video) via wuv.de

Medienanstalten kritisieren geplantes Werbeverbot.

Medienvielfalt vs. Werbeverbot: In der Diskussion um ein Werbe­verbot für ungesunde Lebens­mittel, die sich an Kinder richtet, appellieren nun die Medien­anstalten an die Politik. Der Schutz von Kindern vor über­mäßigem Konsum von ungesunden Lebens­mitteln sei "ein wichtiges Ziel", gleiches gelte jedoch für die "Medien- und Meinungs­vielfalt auf Basis des Grund­rechts der Rundfunk­freiheit", sagt Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Direktoren­konferenz der Landes­medien­anstalten. Die aktuellen Pläne des Ernährungs­ministeriums würden zu "erheblichen Werbe­einbußen" führen und damit die Vielfalt der Medien im Rundfunk gefährden.
dwdl.de, turi2.de (Background)

Zitat: Keine Studie beweist, dass Süßigkeiten-Werbung Kinder dick macht, sagt Statistik-Professorin Katharina Schüller.

"Es geht nicht darum, was irgendwie logisch erscheint, sondern ob die Politik eine evidenz­basierte Entscheidung für weit­reichende Maßnahmen trifft. Und das ist hier nicht der Fall."

Statistik-Professorin Katharina Schüller findet in einem Gutachten für den Lebensmittel­verband keinen Zusammenhang zwischen Werbung für ungesunde Lebens­mittel und Fett­leibigkeit bei Kindern. Diese Kausalität lasse sich "in keiner Studie belegen", sagt sie im Pioneer-Interview.
thepioneer.de (€), turi2.de (Background)

EU-Kommission wirft Google Bevorzugung eigener Werbedienste vor und fordert Teilverkauf.

Gegen Googles Gelddruckmaschine: Die EU-Kommission fordert Google auf, Teile seiner Werbe­dienste zu verkaufen. Wettbewerbs­kommissarin Margrethe Vestager befürchtet, "dass Google seine Marktstellung genutzt haben könnte, um seine eigenen Vermittlungs­dienste zu begünstigen." Google wider­spricht den Vorwürfen, sie bezögen sich auf einen "eng ein­gegrenzten Aspekt des Werbe­geschäfts".
faz.net