"Wir wollen die Nachrichten so texten, wie man sie seinen Nachbarn am Gartenzaun oder der Familie beim Abendessen erzählen würde."
ARD-Aktuell-Chefredakteur Marcus Bornheim sagt DWDL, die "Tagesschau" solle "sprechsprachlicher werden". Das Publikum wünsche sich eine "Sendung auf Augenhöhe", was sich auch im Design des neuen Studios zeigen soll.
dwdl.de
"Medienschaffende sollten den Respekt vor der Technik ein wenig verlieren, um nicht in diese mystischen Narrative zu verfallen. Das gilt auch für Formulierungen wie 'die klügsten KI-Köpfe der Welt'. Nein, das sind einfach Leute mit viel Geld, die Rechenzentren heizen lassen können."
Informatiker Jürgen Geuter beobachtet, dass Medienschaffende die PR von OpenAI und Co zu oft unkritisch übernehmen, weil sie die Technik nicht verstehen. Aber: KI ist "keine Raketenwissenschaft", sagt im Interview zur Themenwoche KI in der Kommunikation. KI ist ein "statistisches System", dass weder "denkt" noch "lernt".
turi2.de
"Ich stecke mein Handy bewusst weg und ich sehe um mich herum nur Menschen, die in ihr Handy starren, anstatt die Tatsache zu genießen, dass da nichts ist. Da ist keine Bedrohung, kein Algorithmus, der einen unangenehm triggert. Da ist nur Ruhe."
Hape Kerkeling kritisiert im "T-Online"-Interview den übermäßigen Handykonsum, den er bei Kindern und Erwachsenen beobachtet: "Kein Wunder, dass alle durchdrehen, wenn wir ständig in virtuellen Empörungsgefechten festhängen und nicht mehr wahrnehmen, dass unsere direkte Umwelt nicht bedrohlich ist."
t-online.de
"Diversity in Tech ist keine Luxusdebatte. Sondern es geht darum, wie unsere Welt von morgen aussieht."
KI-Expertin Mina Saidze warnt in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation davor, das Feld der Künstlichen Intelligenz weißen Männern aus der Oberschicht zu überlassen. Vielfältige Teams erhöhten die Wahrscheinlichkeit, gerechtere Algorithmen zu programmieren und so einer Diskriminierung durch KI vorzubeugen.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Geschlechterklischees zu sprengen ist verdammt noch mal nicht unser Job! Ich muss es auch niemandem recht machen, außer einer: mir selbst. Ich muss in einen Spiegel schauen können und sagen: So, passt schon. Ich mag dich so, wie du bist."
Grünen-Abgeordnete Tessa Ganserer sagt in der "taz", dass sie als trans Frau "permanent auf Äußerlichkeiten und Körperlichkeiten" angesprochen werde oder im Internet dafür angefeindet werde. Sie empfinde einen "brutalen, manchmal absolut unerträglichen gesellschaftlichen Normierungsdruck" auf trans Körper.
taz.de
Zitat: KI-Lobbyist Daniel Abbou sieht KI als Werkzeug, das “unbedingt entmystifiziert werden” müsse.
"Man trifft auf viele Stakeholder in der Politik und anderen gesellschaftlichen Gruppen, die einem Szenarien aus 'Terminator 2', 'Matrix', oder 'Ex Machina' entgegenschleudern. Ebenso gibt es auch eine Reihe von sogenannten Experten, die mit Technologieängsten als Keynote-Speaker gutes Geld verdienen."
KI-Lobbyist Daniel Abbou ärgert sich in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation über Angststarre in Politik und Wirtschaft. Er versteht KI als Werkzeug, das "unbedingt entmystifiziert werden" müsse. Denn: "Auch Heilversprechen sollten religiösen Führern überlassen werden."
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Spaß ist nicht ganz die richtige Beschreibung für meine Gefühle morgens um sieben am Bahnhof, zumal ich dann merke, dass auch unsere Fahrgäste gerade nicht so viel Spaß haben."
Bahn-Sprecher Achim Stauß spricht mit seiner Kollegin Anja Bröker im "Kom"-Magazin über seinen Job. Die beiden wollen nicht nur dann vor die Kamera treten, wenn Alarmstufe Rot herrscht: "Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass wir nur bei Krisen gefragt sind".
kom.de
"Die Modelle besitzen einerseits das Wissen der Welt und sind auf der anderen Seite wirklich große Spinner. Mein Kollege und Prompting-Papst Daniel Böcking brachte es neulich auf den Punkt: 'KI ist wie Einstein, der leicht einen sitzen hat.'”
"Bild"-Vize Timo Lokoschat sagt im Interview für die Themenwoche KI in der Kommunikation, dass es "natürlich gefährlich" sei, wenn KI-Systeme "Fakten herbeihalluzinieren". Andererseits seien er und seine Kolleginnen "immer wieder beeindruckt von den neuen Möglichkeiten".
weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Einfach gesagt, dürfen wir unseren Kopf nicht abschalten und zum Beispiel im Textbereich einfach Copy-and-paste machen. Denn die Idee bei Kreation und Werbung ist doch, Aufmerksamkeit zu erreichen und nicht genau den langweiligen Text wie alle anderen zu haben."
Marketing-Professorin Claudia Bünte sieht in Künstlicher Intelligenz Chancen fürs Marketing, warnt im "Horizont"-Interview aber, der KI alles zu überlassen. Unverständlich findet sie es, dass Werbekunden durch den Einsatz von KI in Agenturen eine Preisreduktion erwarten.
"Horizont" 10/2024, S. 44 (€)
"Ich glaube nicht daran, dass sich die Probleme mit einer Anzeige, Großfläche oder einem Creator-Beitrag auf TikTok lösen lassen."
Werbung allein kann die Demokratie nicht retten, sagt Ressourcenmangel-Chef Benjamin Minack im "Horizont"-Interview. Vielmehr brauche es "harte Arbeit, direkte Auseinandersetzung und die Fähigkeit zum Diskurs" – etwa in "Thüringen, Sachsen und Brandenburg". Minack ermutige seine Angestellten, demokratische Parteien im Wahlkampf zu unterstützen: "Jeden Urlaubstag, den sie dafür nehmen, bekommen sie von uns verdoppelt."
horizont.net (€)
"Das Thema KI eignet sich nicht so gut für Polarisierungen und Verkürzungen – auch wenn es natürlich immer ein paar Schreihälse und Gepolter gibt."
Die Diskussion um KI nimmt Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, als "relativ reif geführt" wahr, sagt sie im Interview zur turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation. "Leicht hysterische" Untergangsszenarien von Musk und Co sieht Buyx als "PR-Manöver", die "keinen besonders intensiven Widerhall gefunden haben".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Diese Hustlekultur, die wir immer promoten bei uns in der Startup-Szene, also dass man eigentlich 24/7 arbeiten muss, in der Factory schlafen muss – das ist kompletter Nonsens. Das macht null Sinn."
Christian Reber, der sich nach einem Burnout von seinem Startup Pitch zurückzieht, spricht im "Manager Magazin" über die giftige Arbeitskultur in der Szene. Weil die meisten Gründer männlich seien und "weniger Selbstreflexion" besitzen als Frauen, fehle oft die Sensibilität dafür, "dass man eine Balance finden sollte aus Ambition, Wachstum, aber auch Nachhaltigkeit".
manager-magazin.de
"Wir müssen die AfD ins Licht ziehen und den harten Streit in der Sache suchen."
Mario Voigt, Spitzenkandidat der CDU in Thüringen, hält die bisherige Auseinandersetzung mit der AfD für gescheitert. Bei The Pioneer verteidigt er sein Vorhaben eines TV-Duells mit dem rechtsextremen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke.
thepioneer.de (€)
"Wenn ich ein KI-System mit KI-generiertem Zeug füttere, dann wird es schlechter. Die Informationsdichte in dem Ding sinkt. Es wird dümmer. Ein Bekannter von mir nennt es immer 'Habsburg-KI'."
Informatiker Jürgen Geuter erklärt im Interview für die Themenwoche KI in der Kommunikation den "KI-Inzest" bei Sprachmodellen wie ChatGPT. Er gehe nicht davon aus, dass die Qualität des Programms in Zukunft merklich besser wird.
turi2.de
"Wegen Troll-Kommentaren sind schon sehr negative Artikel über mich erschienen. Bösartige Kommentare über meinen Körper waren plötzlich die Headline."
"GNTM"-Chefin Heidi Klum erklärt im "Glamour"-Interview, warum sie die Kommentarfunktion auf Instagram deaktiviert hat. Sie glaubt, dass "Menschen zu Social Media eine Abhängigkeit entwickeln und das Feedback wie 'Du siehst geil aus!' nicht jeder:jedem guttut."
glamour.de
"Man denkt ja immer, wenn man höflich ist, bekommt man ein besseres Ergebnis, Freundlichkeit siegt. Aber die Erfahrung zeigt: Es ist genau das Gegenteil. Die besseren Ergebnisse kommen, wenn ich meine Prompts in Befehlsform schreibe."
KI-Berater Hubert Steiner vom Instagram-Kanal @ai.your.life erklärt in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation, dass ChatGPT nicht für Höflichkeit empfänglich ist, sondern eher auf die Androhung einer Strafe oder das Versprechen einer Belohnung anspringt.
turi2.de (Interview mit Prompt-Tricks und Tipps für KI-Tools), turi2.de (weitere Beiträge der Themenwoche)
"Mich hat das überrascht, und ehrlich gesagt finde ich es erschreckend, dass versucht wird, mithilfe von Gerichten Public Relations zu machen."
Correctiv-Chef David Schraven sagt im "FAS"-Interview, er habe nach der "Geheimtreffen"-Recherche nicht mit einem derart "breit angelegten Angriff" vom rechten Lager gerechnet: "Es kamen immer dieselben Seiten, immer dieselben Fragen, die einen anderen Spin machten." Man habe sich "professionelle Berater" holen müssen.
zeitung.faz.net (€), turi2.de (Background)
"Ein typischer Anfängerfehler ist, ChatGPT zu wenig Details zu geben. Viele stellen die Fragen zu weit gefasst und zu unspezifisch. Am besten gebe ich ChatGPT alle Informationen, die ich habe, direkt am Anfang."
KI-Berater Maximilian Raabe vom Instagram-Kanal @ai.your.life empfiehlt in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation, ChatGPT eine Rolle zuzuweisen, um seine Zielgruppe zu definieren. Hilfreich sei auch, um eine Analyse der Fragestellung samt Verbeserungsvorschlägen zu bitten.
turi2.de (Interview mit Prompt-Tricks und Tipps für KI-Tools), turi2.de (weitere Beiträge der Themenwoche)
"KI per se ist weder diskriminierend noch rassistisch noch sexistisch. Der Algorithmus lernt auf Basis von Trainingsdaten, eine Entscheidung zu treffen. Und genau da steckt der Wurm drin: In den Trainingsdaten sind bestimmte Gruppen, zum Beispiel Frauen, unterrepräsentiert."
KI-Expertin Mina Saidze erklärt in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation, warum die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz verdeutlicht, dass die Gesellschaft noch einen langen Weg vor sich hat, bis Diskriminierung, Rassismus und Sexismus der Vergangenheit angehören.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Es ist noch nie so wichtig gewesen, klar zu unterscheiden zwischen wahr und falsch. Und klar zu machen, aus welchen Quellen etwas stammt. Und dazu gehört für mich auch, dass man angibt, wenn etwas KI-generiert ist."
Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, plädiert in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation für eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Texte, Bilder und Videos. "Daran sollte auch der Qualitätsjournalismus ein Eigeninteresse haben."
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Na klar können wir das Internet kontrollieren. Nicht das ganze Internet, aber dort, wo wir zuständig sind."
MABB-Direktorin Eva Flecken betont im "Süddeutsche"-Interview die Wichtigkeit der Kontrolle des Internets durch deutsche Medienanstalten. 980 von 1.100 an die EU-Kommission gemeldeten Antisemitismus-Fälle nach dem Hamas-Angriff auf Israel hätten deutschen Aufsichtsbehörden zur Anzeige gebracht: "Föderale Strukturen funktionieren also."
sueddeutsche.de (€)
"Es schwächt die Position der DFL bei künftigen Verhandlungen. Nicht auszuschließen ist eine Reduktion der Vermarktungserlöse mit Auswirkungen auf die Haushalte der Klubs."
Der polarisierende Hannover-96-Boss und Unternehmer Martin Kind warnt im Interview mit dem "Manager Magazin" vor der finanziellen Situation des deutschen Fußballs nach dem Investoren-Aus: "Nur wenige Klubs verdienen Geld".
manager-magazin.de (€), turi2.de (Background)
"Ein Albtraum wäre, wenn die Leser irgendwann auf Nachrichtenseiten kommen und mit Blick auf die Fotos oder Videos sagen: 'Naja, keine Ahnung, ob die KI sind oder echt!' Dann haben wir als Branche versagt und das kriegen wir nie wieder eingefangen."
"Bild"-Vize Timo Lokoschat sagt im Interview für die Themenwoche KI in der Kommunikation, Medien sollten ihre Glaubwürdigkeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht verspielen. Die "Bild" werde deshalb "nicht alles, was technisch machbar ist", auch machen.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"In der Mode ist immer alles im Ausverkauf. Das ist ein fataler Fehler. Es tötet eine Marke, wenn es nur Rabatte gibt."
C&A-Chefin Giny Boer sagt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", wie ihr Laden "die ständigen Sales" vermeiden will. So habe die Kette das Sortiment um 30 % verkleinert. Ziel sei, in der Produktion unabhängiger von Asien zu werden. Ein Schritt auf diesem Weg: die 59-Euro-Jeans, produziert in Mönchengladbach.
sueddeutsche.de
"Algorithmen kann man filtern und verändern, wenn man feststellt, dass sie einen Bias haben. Das ist bei Rechtsradikalen leider kaum möglich."
Daniel Abbou, Geschäftsführer des KI-Bundesverbands, wehrt sich in der turi2-Themenwoche KI in der Kommunikation gegen das Bild des diskriminierenden Algorithmus. "Aus jahrzehntelanger Erfahrung" wisse er: "Diskriminierung geht von Menschen aus".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Männer werden mit grauen Schläfen sexy, über Frauen heißt es: 'Die ist aber ganz schön alt geworden.'"
Schauspielerin Uschi Glas, die am Samstag 80 wird, sagt im "Zeit Magazin"-Interview, dass sie sich mehr Geschichten älterer Frauen wünschen würde, damit ältere Schauspielerinnen "viel sichtbarer werden". Ab 50 werde es "für viele in unserer Branche schon schwierig".
zeit.de (€)
"Mit diesem Mimimi hat er sich selbst etwas die Größe genommen, weil er damit ja zugegeben hat, dass er sich dem Wandel der Zeit nicht anpassen kann oder will. Aber immerhin steht er dazu."
John Ment, 60, seit 35 Jahren Morgen-Moderator bei Radio Hamburg, kommentiert bei "Horizont" den "Wetten, dass..?"-Abgang von Thomas Gottschalk. Ment selbst betrachtet Veränderungen wie die "TikTokisierung des Radios" als "Gelegenheit".
horizont.net (€), turi2.de (64-Min-Podcast mit John Ment von Oktober 2022)
"Wenn KI langweilige Standard-Nachrichten auf Grundlage von dpa-Texten formuliert, dann lernt doch niemand mehr, Texte zu schreiben. KI macht es vielleicht schneller und produktiver, aber sie nimmt auch Ausbildungs- und Kompetenzerwerbsmöglichkeiten."
KI-Kritiker Jürgen Geuter sagt im Interview für die Themenwoche KI in der Kommunikation, dass genau die Routinearbeiten, die KI künftig übernehmen soll, einen Arbeitnehmer erst zur Fachkraft machen. Die Aufgaben seien "zunächst mühselig", führten aber durch ständige Wiederholungen dazu, "dass man besser darin wird und schließlich zur Fachkraft wird".
turi2.de
"Natürlich bin ich für ein Verbot der dämlichen AfD. Aber aus Gründen der Demokratiepflege sollten wir anschließend auch die Grünen verbieten, die CDU, CSU, FDP und auch die letztmalig an Wahlen teilnehmende SPD."
Satiriker und EU-Abgeordneter Martin Sonneborn sagt im "Welt"-Interview, er glaubt, dass die Verbots-Debatte um die AfD "von beiden Seiten unseriös geführt wird – und dass sie beiden Seiten nützt".
welt.de (€)
"Ich lese wenig, auch weil ich die Wortwahl in manchen Medien grenzüberschreitend finde. Begriffe wie 'Versager', 'Schwächling' oder andere den Charakter beschreibende Beurteilungen."
Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht im "Spiegel"-Interview über das "teilweise grausame Bewerten" in der Berichterstattung. Er ist überzeugt, die Gesellschaft wäre besser, "wenn wir nicht ununterbrochen über alles meckern würden".
spiegel.de (€)
"Letztlich geht es um eines: dass guter, der Wahrheit verpflichteter Journalismus die Deutungshoheit im Netz zurückgewinnt, dass zuverlässige und abgewogene Analysen den gesellschaftlichen Diskurs im Internet bestimmen."
Funke-Verlegerin Julia Becker betont bei einem Auftritt in Weimar, dass digitaler Lokal-Journalismus vor dem Hintergrund von Desinformationen und Fake News in Zukunft eine zentrale Rolle spielen muss.
morgenpost.com
"Bei einem Bewerbungsgespräch erhält eine Mutter, die zwölf Monate Elternzeit genommen hat, den Vorzug gegenüber einer Mitbewerberin, die nur zwei Monate genommen hat. Letztere gilt als überambitioniert und zudem als Rabenmutter."
Jutta Allmendinger, Soziologin und Teil des "Zeit"-Herausgeberrats, sagt im "Welt"-Interview, dass die Arbeitswelt immer noch "sehr stark in Stereotypen" denke. Sie plädiert für "hybride Phasen", in denen Menschen mal mehr und mal weniger arbeiten, um Arbeit, Care-Arbeit und Weiterbildung unter einen Hut zu bekommen.
welt.de (€)
"Wir haben bisher kaum das Problem der Fake News in den Griff bekommen und müssen uns schon mit einer ungleich wirkmächtigeren Fake Reality auseinandersetzen."
Tech-Erklärer Sascha Lobo sorgt sich in seiner "Spiegel"-Kolumne um die Auswirkungen von KI-generierten Videos, wie sie das neue OpenAI-Tool Sora erstellt, in Kombination mit der Viralität von TikTok, wo schon heute populistische Videos bevorzugt Verbreitung finden. Damit "sind wir auf dem Weg zur perfekten, voll automatisierten Propagandamaschinerie des 21. Jahrhunderts", so Lobo.
spiegel.de
"Wir schreiben pointiert in alle Richtungen, daher wird es jeden einmal erwischen."
Deutschland-Chefredakteur Gordon Repinski spricht mit Roland Pimpl bei "Horizont" über die politische Linie von "Politico". Die Springer-Marke drücke sich nicht um "Bewertungen", habe aber einen "Non-Partisanship-Standpunkt", gehöre also keinem politischen Lager an.
horizont.net (€)
"Wer das politische Machtspiel nicht beherrscht, wird auf keinen Fall Bundesminister oder Ministerialdirektor. In der Politik geht es oft darum, die Ellenbogen auszufahren. Es gibt Intrigen, Verletzungen. Die muss man irgendwie aushalten können."
Wolfgang Ainetter, früherer Kommunikationschef im Verkehrsministerium von Andreas Scheuer, hat eine "fiktive, bitterböse Satire" über Lügen und Intrigen im Berliner Regierungsviertel geschrieben. Im Focus-Online-Interview sagt er, Politik sei "mitunter unfreiwillige Realsatire".
focus.de
Zitat: Medienethiker Alexander Filipović ordnet den medialen Umgang mit Alexandra Föderl-Schmid ein.
"Eigentlich müssten wir uns alle schämen und die Klappe halten, weil wir natürlich Teil dieser fatalen Kommunikationsdynamik sind, die entsteht und die einen Menschen in die Verzweiflung drängen kann."
Medienethiker Alexander Filipović findet es im Interview mit der KNA "unwürdig", dass ausgerechnet "Nius" von Julian Reichelt die Plagiatsjagd auf "Süddeutsche"-Vize Alexandra Föderl-Schmid finanziert hat, weil es dem Portal "wohl nicht um wissenschaftliche Qualität gehen dürfte". Nach dem Bekanntwerden von journalistischen Fehlern Föderl-Schmids ihre Doktor-Arbeit zu prüfen, findet er "moralisch fragwürdig".
kress.de
"Wichtig für uns ist, ein Gespür dafür zu haben, wie die jetzige junge Generation tickt, was und warum sie es anschaut."
Produzent Nico Hofmann, 65, verlässt die Ufa und will zusammen mit Beta-Film-Chef Jan Mojto noch einmal durchstarten. Im "FAZ"-Interview von Michael Hanfeld erklären beide, dass sie Projekte mit gesellschaftlicher "Relevanz" angehen wollen.
faz.net, turi2.de (Background)
"Viele privatwirtschaftliche Medienhäuser neigen dazu, den Investigativjournalismus an Verkaufszahlen und Abos zu koppeln. Daraus folgt, dass Verlage ihre eigenen Leser und Leserinnen mit deren Echokammern bedienen wollen."
"Correctiv"-Vize Anette Dowideit sagt im KNA-Interview, dass wirtschaftliche Abwägungen dafür sorgen können, dass manche Investigativthemen ungerechtfertigt zu hoch gewichtet werden. Zudem wünscht sie sich, "dass Medien mit Blick auf die AfD nicht über jedes Stöckchen springen" und "die Partei auch mal prominent ignorieren".
newsroom.de
"Podcastgespräche funktionieren nicht wie zum Beispiel eine Konfrontation mit Politikerinnen und Politikern im 'Heute Journal'. Die Lockerheit ist aus meiner Sicht ein Element eines guten, längeren Gesprächs."
OMR-Mann Philipp Westermeyer gewährt dem "Spiegel" einen Einblick in seinen Kalender. Er sei "bekannt dafür, manchmal zu spät zu kommen", lasse aber "alles andere stehen und liegen", wenn jemand aus seinem Team Sorgen habe. Den umstrittenen Influencer Jeremy Fragrance würde er heute "sicherlich anders interviewen, als ich das damals getan habe".
spiegel.de (€)
"Die Unternehmen in Deutschland fokussieren sich meistens auf das Thema Frauen in Führungspositionen."
"Höhle der Löwen"-Investorin Tijen Onaran sagt im neuen Podcast von Nicole Diekmann, "Hopeful News", dass deutsche Firmen sich zwar oft mit Diversität befassen, aber dem Thema Inklusion "noch nicht genügend Raum" geben. Onaran plädiert für mehr Kommunikation mit Betroffenen, um ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen.
spotify.com (43-Min-Audio), taz.de (Infos zum Podcast)
"Wer glaubt, aus einer Wild-West-KI Vorteile zu ziehen, muss wissen: Er kann schnell selbst zum Opfer einer solchen desaströsen Variante dieser Technologie werden. So weit bin ich Optimistin: Wir Menschen sind schlau genug, die richtigen Entscheidungen zu treffen."
Digital-Vordenkerin Miriam Meckel ist optimistisch, dass KI Regeln auferlegt werden können, sagt sie im "Spiegel"-Interview. KI-Weltuntergangsszenarien hält sie für "Bullshit" und einen "genialen Marketingtrick" von Elon Musk und Co.
spiegel.de (€)
"Könnte dies nicht ein dringender Weckruf sein, uns an die Bedeutung von Mitgefühl und Vergebung auch bei kleinsten Fehltritten zu erinnern? Eine eindringliche Mahnung, uns von Hass und Schadenfreude abzuwenden, um stattdessen einen Pfad der Menschlichkeit und des Verständnisses zu beschreiten?"
Rainer Esser, Geschäftsführer des Zeit Verlags, zeigt sich auf Linked-in "zutiefst erschüttert über das mutmaßliche Schicksal" der "wunderbaren Kollegin" Alexandra Föderl-Schmid. Die Vize-Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" gilt seit gestern als vermisst, die Polizei befürchtet einen Suizid.
linkedin.com via meedia.de
Haben Sie düstere Gedanken oder fühlen sich in einer vermeintlich ausweglosen Situation? Hier finden Sie Hilfe.
"Ich rate sehr dazu, die Berichterstattung über die AfD zu enthysterisieren, sie professionell zu beobachten und zu beurteilen. Wenn jede politische Entscheidung vor dem Hintergrund gesehen wird, wie könnten die AfD und ihre Klientel darauf reagieren, ist das ein Irrweg."
Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue warnt im Interview mit dem KNA-Mediendienst davor, die AfD als "Inbegriff aller Opposition" zu sehen, was ihre Bedeutung in der politischen Landschaft überbetone. Medien seien keine Akteure, "sondern ein Resonanzboden für das, was in der Gesellschaft verhandelt und diskutiert wird".
mediendienst.kna.de (€)
"Inzwischen spielt es überhaupt keine Rolle mehr, was ich schreibe. Ob ich übers Wetter spreche, über gutes Essen oder über Rassismus – die Hasswelle rollt so oder so über meine Kanäle. Auf X trende ich alle paar Wochen, manchmal sogar, ohne dass ich vorher etwas gesagt habe."
SPD-Politikerin Sawsan Chebli erzählt im Interview mit "Cosmopolitan" von dem Hass, dem sie tagtäglich im Netz ausgesetzt ist. Verbale Gewalt wirke ähnlich wie physische Gewalt. "Für mich ist Hatespeech nichts anderes als Säure in Form von Buchstaben", sagt sie.
cosmopolitan.de
"Ich vermute, die SZ würde sogar eine verstrubbelte Tonbandkassette aus den 80er Jahren auswerten, wenn darauf der 16-jährige Hubert Aiwanger irgendwas mit Hitler nuschelt."
Uwe Vorkötter kritisiert in seiner "Horizont"-Kolumne die Argumentation der "Süddeutschen Zeitung" in der Causa Föderl-Schmid. Die kritische Berichterstattung von Marvin Schade sei keine "Verleumdung" oder "Kampagne", sondern die Art investigativer Journalismus, mit der sich die "Süddeutsche" selbst schmücken möchte.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
"Man zappt sich durch austauschbare Channels, bis die Augen viereckig sind und das Hirn die Konsistenz von Kartoffelbrei annimmt."
T-Online-Chefredakteur Florian Harms beklagt ein Überangebot an TV-Sendern und plädiert für einen fernsehfreien Donnerstag nach isländischem Vorbild. Ginge es nach Einschaltquoten, "könnte man bis auf die neun beliebtesten alle anderen Sender ausknipsen".
t-online.de
"Es gibt wirklich bösartige Leute, die unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat abschaffen wollen."
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagt dem "Handelsblatt", warum er mit weiteren Landeschefinnen der Union strengere Regeln für Messenger-Dienste fordert. "Wir müssen stärker dagegen vorgehen können, wenn in solchen Telegram-Kanälen Tag für Tag Hetze und Propaganda verbreitet werden", so Kretschmer.
handelsblatt.com
"Natürlich hat es einen gewissen Reiz, wenn ich als Schauspieler:in oder Filmcrew nach Südafrika oder auf die Malediven fliegen kann, um da tolle Strandaufnahmen zu machen. Nur in dieser Welt leben wir halt nicht mehr. Wir alle müssen umdenken und es ist wichtig, dass jeder auch für sich darüber nachdenkt."
Tina Siglreithmayr, Green Consultant beim Produktionsdienstleister Plazamedia, berät Produktionsfirmen dabei, wie sie Film-, TV- und Werbeaufnahmen im Studio vor einer LED-Wand nachhaltiger produzieren können als vor Ort. Im turi2-Interview zur Themenwoche Nachhaltigkeit erzählt sie, dass "noch einiges an Aufklärungsarbeit nötig" sei.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Es ist alles sehr ernst geworden."
Entertainer Olli Schulz stellt im "taz"-Interview fest, dass die Leute sich "mittlerweile sehr schnell angegriffen fühlen von Humor". Er finde "Mario Barth jetzt auch nicht geil", sehe ihn aber nicht als Gefahr für die Gesellschaft.
taz.de
"Eine Vier-Tage-Woche, flexible Arbeitszeiten oder Work-Life-Balance wünschen sich alle Menschen. Trotzdem werden nur der Generation Z diese hohen Ansprüche vorgeworfen. Daher würde ich nicht sagen, die Generation Z ist fordernd – sie ist laut."
Agentur-Chefin Yaël Meier, 23, bricht in der "Süddeutschen Zeitung" eine Lanze für ihre Generation.
sueddeutsche.de (€)