“BamS”: Amazon-Subunternehmer nutzt sittenwidrige Arbeitsverträge.

Lieferung mit Hindernissen: Zusteller von Amazon arbeiten über einen Berliner Subunternehmer teils mit "sittenwidrigen" Arbeitsverträgen, schreibt die "Bild am Sonntag". Demnach erhalten die Paketboten des Onlineriesen einen Stundenlohn von 9,20 Euro brutto - ein Cent über dem Mindestlohn - in sogenannten Abrufarbeitsverträge. Die konkrete Dauer der Arbeitszeit sei darin nicht festgelegt, was laut Arbeitsrechtlern unzulässig sei. Wird der Paketbote krank und legt nicht am selben Tag seine Krankschreibung vor, müsse dieser eine Strafe in Höhe seines Tagessatzes zahlen, zitiert die "Bild am Sonntag" aus einem Arbeitsvertrag.

Verstößt der Zusteller gegen weitere "wesentliche Pflichten aus diesem Vertrag", sei eine Vertragsstrafe von einen Bruttomonatsgehalt fällig. Am Standort Hamburg habe Amazon die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Subunternehmer nach Streitigkeiten beendet, in anderen Städten liefere dieser weiterhin Pakete für Amazon aus. Der Versandhändler habe mittlerweile eine Hotline eingerichtet, an die sich Zusteller bei Problemen mit den Subunternehmern wenden könnten.
"Bild am Sonntag", S. 16-17 (Paid)