232 Autorinnen gründen “PEN Berlin”.


Eigenes Ding: 232 Schriftstellerinnen um Deniz Yücel gründen den Verein PEN Berlin. "Wir wollen einen neuen PEN. Einen zeitgemäßen und diversen PEN, in dem sich auf Deutsch schreibende oder in Deutschland lebende Schriftsteller:innen und Übersetzer:innen aller literarischen und publizistischen Genres zusammenfinden", heißt es auf der Website. Yücel, ehemaliger Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, ist die "treibende" und "einigende" Kraft bei der Konstituierung, die am Freitag im Berliner Literaturhaus stattfinden soll, berichtet die "FAZ". Demnach haben sich in den vergangenen Wochen 20 Autorinnen gesammelt, die über Pfingsten weitere Anhänger gewonnen haben. Dreizehn von ihnen, etwa Eva Menasse und Herbert Wiesner, seien offiziell noch Mitglieder des "alten PEN". Weiter Mitglieder sind u.a. Daniel Kehlmann, Judith Schalansky und Jan Fleischhauer.

Das "zweite deutsche PEN Zentrum" steht für "Meinungsfreiheit, offenen Diskurs, Diverstität, Solidarität", tweeted Autorin Jasmin Schreiber. Der Fokus soll laut dem Verein auf der "materiellen und ideellen Unterstützung" verfolgter Kolleginnen liegen. Statt Präsidenten "und andere Titel" soll es ein "paritätisches Board an der Spitze" geben. Das deutsche PEN-Zentrum sieht die Ankündigung als "Bereicherung der Arbeit des PEN in dem Bemühen, sich neu aufzustellen", sagt die Generalsekretärin Claudia Guderian der "Berliner Zeitung".

Yücel hatte bei PEN Deutschland nach Streitigkeiten nur knapp ein Abwahlverfahren überstanden und die Vereinigung anschließend aus eigenen Stücken verlassen. Daraufhin war das gesamte PEN-Präsidium zurückgetreten. Im Kern ging es um Mobbingvorwürfe, den Führungsstil und den allgemeinen Umgang miteinander.
penberlin.de, faz.net, bz-berlin.de, turi2.de (Background)